Die Macht der Autosuggestion
Das Unterbewusstsein wird alles tun, dass wir dieses von uns so hoch bewertete Ziel auch eines Tages erreichen werden, indem es uns nämlich aufgibt, genau die Dinge zu tun, die sinnvoll sind, um unser letztendliches Ziel zu erreichen. Mit der Verankerung der Wünsche im Unterbewusstsein wächst die Wahrscheinlichkeit der Erfüllung enorm. Visualisieren Sie sich diese Wünsche jeden Tag aufs Neue, träumen Sie, erleben Sie all diese erstrebenswerten Lebenssituationen immer und immer wieder. Erleben Sie Ihren Traum als Yogalehrerin in der Provence, als Perlentaucher in der Südsee, als Farmer in Australien, als Fabrikchef, Direktor, Professor, was auch immer Sie wollen. Erleben Sie die Traumrolle, den Wunsch, das Lebensziel ganz detailreich in Ihren Tagträumen. Auch kleine Einzelheiten wie die Farbe Ihres Traumautos, die Bauweise und Außenansicht Ihrer Finca auf Mallorca, Ihren Arbeitsplatz als selbstständiger Unternehmer – stellen Sie sich alles genau vor.
Machen Sie aus Ihren Träumen und Wünschen Glaubenssätze.
Dann machen Sie aus Ihren Träumen und Wünschen Autosuggestionen und Affirmationen (Glaubenssätze). Nehmen Sie sich morgens nach dem Aufwachen eine Minute Zeit, laden Sie sich mit Energie auf und verbalisieren Sie Ihren Traum: „Im März 2011 werde ich mein eigenes Unternehmen haben“, „Im Jahr 2012 werde ich in meinem Traumhaus am See wohnen“, „Im Frühjahr 2012 werde ich meine Diplomprüfung geschafft haben“. Was auch immer Sie wollen, sagen Sie es sich Tag für Tag aufs Neue. Schreiben Sie es außerdem nieder, sammeln Sie alle wissenswerten Informationen darüber. Benutzen Sie positive Formulierungen und niemals das Wort „nicht“. Formulieren Sie ein oder zwei ganz prägnante Sätze und sagen Sie sich diese jeden Tag aufs Neue.
Glauben Sie an die Kraft Ihres Unterbewusstseins.
Glauben Sie an die Kraft Ihres Unterbewusstseins, denn Ihr Unterbewusstsein kann sich angenehme und unangenehme Situationen sehr gut merken.
Der Apotheker Emile Coué erforschte im 19. Jahrhundert die Wirkung der Autosuggestion, indem er eine der ersten pharmazeutischen „Doppelblindstudien“ machte: Coué überreichte einem Teil seiner Patienten die vom Arzt verschriebenen Medikamente mit den anerkennenden Worten, dass der Doktor ihnen hier ein sehr gutes Medikament verordnet habe, mit welchem sie sehr schnell gesund würden. Einem anderen Teil seiner Kunden übergab er die gleichen Medikamente ohne weitere Erläuterung. Coué war sehr erstaunt, über welch fulminante Heilungsprozesse die Kunden berichteten, denen er das Medikament mit den aufmunternden und suggestiven Worten übergeben hatte. Coué wurde mit diesen Studien weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt.
Um die Vorstellungskraft zu lenken, ist nur zweierlei nötig: Erstens muss man wissen (und das wissen die wenigsten), dass so etwas möglich ist, und zweitens muss man das Mittel kennen, mit dem man es zuwege bringt. Und dieses Mittel ist ganz einfach. Ohne es zu wollen, im Dunkel des Unbewussten, wenden wir es seit unserem ersten Lebenstag tagtäglich an; durch falsche Anwendung gereicht es uns leider oft zum größten Schaden. Dieses Mittel ist die Autosuggestion.
Emile Coué
Aus diesen Sätzen wird deutlich, dass wir ganz genau aufpassen müssen, womit wir unser Unterbewusstsein täglich füttern. Möchten wir Glück, Träume und Gesundheit leben, dann sollten wir uns jeden Tag mit den wundervollen positiven Suggestionen konditionieren, die uns unserem Ziel näherbringen, wie z.B. „Es geht mir gut; ich werde mein Ziel erreichen; ich werde nächstes Jahr endlich den lang ersehnten Job haben“.
Lassen Sie ab sofort alle negativen Autosuggestionen, wie z.B. die nachfolgenden und ähnliche Sätze aus Ihren Gedanken heraus:
- Ich schaffe das nicht.
- Bestimmt werde ich morgen auch krank sein.
- Ich bin nicht gut genug, schlau genug, stark genug.
- Das geht schief.
- Ich war noch nie gut im Sport.
Denken Sie nicht einmal im Spaß an oder in solchen Sätzen. Diese sind ebenso Autosuggestionen, mit denen Sie ganz ungewollt den Wunsch nach Misslingen in Ihrem Unbewussten abspeichern: Die Teilbereiche unseres Gehirns, die für solche Botschaften zuständig sind, erkennen keinen Unterschied zwischen geäußerter Befürchtung und geäußertem Wunsch.
Für Ihr Unterbewusstsein ist die selbst gegebene Botschaft: „Bald werde ich reich sein“ ungefähr mit demselben Stellenwert besetzt wie etwa „Bald werde ich krank sein“; ein morgens auf der Waage dahergesagtes „Ich werde immer dicker“ wird ebenso sein Ziel als Autosuggestion finden wie ein „Ich will endlich schlanker werden“ – nicht anders also als ein Computerprogramm. Ihrer Computerhardware ist es ziemlich gleich, ob Sie ein harmloses Spieleprogramm starten oder ein verbotenes Gewaltspiel. Und ebenso reagiert Ihr Unbewusstes. Es bemüht sich, der jeweiligen Suggestion mit dem entsprechend konstruierten Programm („reich werden“, „schlank werden“, „dick werden“) zu begegnen. Leider benutzen viele Menschen negative Glaubenssätze. Versuchen Sie zukünftig, nur noch mit positiven Glaubenssätzen zu arbeiten, wie beispielsweise:
- Ich schaffe alles, was ich will.
- Bald werde ich meinen Traumjob haben.
- Ich liebe meinen Körper.
- Ich bin ganz gesund und voller Kraft.
- Ich werde tief und fest schlafen.
- Ich traue mir etwas zu.
- Ich werde den Sportwettkampf gewinnen.
Sie können sogar frühere negative Autosuggestionen „überschreiben”.
Denken Sie sich jetzt gleich ein paar positive Autosuggestionen aus – was immer Sie wollen, können Sie sich selbst sagen. Durch die häufige Wiederholung – täglich! – werden Sie diese Autosuggestionen tief in Ihrem Unterbewusstsein verankern. Sind die Suggestionen richtig, dann schaffen Sie es sogar, frühere negative Suggestionen damit zu „überschreiben“: Studien zeigen, dass positive Suggestionen über unser Nervensystem bis in jede kleinste Zelle wirken können. Damit haben Sie ein wertvolles Instrument, mit dem Sie selbst eine positive psychosomatische Wirkung ausüben können.
Ein sehr eindrucksvoller Beweis dafür, wie Suggestionen körperliche Wirkungen hervorbringen können, wurde von einem Hypnotiseur in den USA erbracht: Er schaffte es, in einem kontrollierten Versuch Menschen in Hypnose zu suggerieren, er halte ihnen gerade ein glühendes Eisen auf die Haut, was zur Folge hatte, dass sich bei einigen der Probanden tatsächlich Brandblasen an der angegebenen Stelle bildeten – ohne dass überhaupt eine Verbrennung erfolgt war!
Unser Gehirn versteht Suggestionen unter Umständen wie reale Nervenimpulse. Da Nerven sogenannte afferente und efferente Fasern haben – also sowohl zum Gehirn hin- als auch wieder davon wegführen –, ist es physiologisch kein Problem für unser Gehirn, irgendwo durch schnelle Wassereinlagerungen in die Haut tiefere Hautschichten mittels einer entstehenden Blase vor einer wenn auch vermeintlichen Verbrennung zu schützen. In meinen eigenen Hypnosebehandlungen habe ich viele chronische Schmerzsyndrome relativ schnell und einfach mit hypnotischen Suggestionen auflösen können.
Nehmen Sie die Kraft der Suggestion sehr ernst.
Lassen Sie sich zukünftig auch von keinem anderen Menschen mehr negative Suggestionen mit auf den Weg geben wie „Du bist zu dumm, zu klein, zu dick, zu faul“, „Das kannst du sowieso nicht!“. Antworten Sie in solchen Fällen: „Auf jeden Fall schaffe ich das! Ich schaffe alles, was ich mir vornehme!“
Nehmen Sie die Kraft der Suggestion sehr ernst: Sie kann ein sehr guter Erfolgsfaktor für Ihr Leben sein, leider aber auch ganz destruktiv wirken.
Versuchen Sie nun die nächsten zwei bis drei Wochen, sich mit all den positiven Formulierungen Ihrer Träume und Lebensziele zu programmieren: Sie werden irgendwann den Aha-Effekt haben, dass etwas ganz einfach und spontan eingetreten ist, was sie sich suggeriert hatten. Emil Coué brachte das wie folgt auf den Nenner:
Jeder Mensch wendet täglich Autosuggestion an, im positiven oder negativen Sinne, meist aber in wirrem Durcheinander. Das Resultat ist demzufolge ein Gemisch von Erfolg und Misserfolg. Somit beruht der Erfolg im Leben nicht auf Zufall, sondern ist das Resultat eines bewussten positiven Denkens. Entgegen dem, was gemeinhin angenommen wird, ist nicht etwa der Wille des Menschen oberstes Vermögen, sondern vielmehr die Einbildungskraft. Allemal nämlich, wenn diese beiden Kräfte in Widerstreit geraten, ist es die Einbildungskraft, die den Sieg davonträgt.
Emile Coué
Jetzt haben Sie die ersten Buchstaben des Glücksalphabets gelernt, die...