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Identifikation innovativer Geschäftsmodelle für Web Services unter besonderer Beachtung von ASP-Lösungen und B2B-Brokerage

AutorJörg Lonthoff
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl101 Seiten
ISBN9783638783507
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für BWL), 67 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Ende des ersten Application Service Provider (ASP) Hypes und am Anfang eines wachsenden Marktes für ASP-Lösungen werden in dieser Diplomarbeit zwei sich ergänzende Plattformen der Deutschen Telekom AG (DTAG) betrachtet. Der Business Solution Manager (BSM) bietet eine modular aufgebaute Unternehmenssoftwarelösung, die einfach zu konfigurieren ist. Diese ASP-Lösung ist insbesondere für die kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) konzipiert. Daneben entwickelt die DTAG eine Dienstplattform mit dem Namen T.net. Diese Plattform stellt Basisdienste mit der Microsoft .net-Technologie als Web Services zur Verfügung. Im Verlauf der Arbeit wird klar, dass beide Plattformen ergänzend eingesetzt ihr volles Potenzial entfalten. Einige Ideen für innovative Geschäftsmodelle für die beiden Plattformen runden die Betrachtung ab. Besondere Beachtung findet der B2B-Broker des BSM, der als Marktplatz, sowie als Unternehmensintegrator agiert.

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Leseprobe

2. Konzeptionelle und begriffliche Grundlagen


 


Für ein einheitliches Verständnis dieser Arbeit werden in diesem Kapitel die begrifflichen und konzeptionellen Grundlagen herausgearbeitet.

 

2.1. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)


 


Die Kommission der europäischen Gemeinschaften empfiehlt eine einheitliche europäische Definition des Begriffs KMU.

 

Zunächst wird der Begriff Unternehmen definiert:

 

„Als Unternehmen gilt jede Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform, die eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübt. Dazu gehören insbesondere auch jene Einheiten, die als Einzelpersonen- oder Familienbetriebe eine handwerkliche Tätigkeit oder andere Tätigkeiten ausüben, sowie Personengesellschaften oder Vereinigungen, die regelmäßig eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben.“[17]

 

In der Empfehlung 96/280/EG in Verbindung mit empfohlenen Änderungen vom 25.06.2002, werden KMUs folgendermaßen definiert[18]:

 

Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten

 

Jahresumsatz von höchstens 40 Mio. € (neu: 50 Mio. €) oder

Jahresbilanzsumme von höchstens 27 Mio. € (neu: 43 Mio. €)

 

Erfüllung eines Unabhängigkeitskriteriums:

 

Andere Unternehmen, die nicht KMU sind, dürfen nicht 25% oder mehr des Kapitals oder der Stimmrechte besitzen.

Ausnahme: Öffentliche Beteiligungsgesellschaften, Risikobeteiligungsgesell-schaften und institutionelle Anleger, sofern keine Kontrolle ausgeübt wird.

 

Für die Einordnung eines Unternehmens in die Kategorie der KMU gelten die genannten Eigenschaften am Bilanzstichtag.

 

2.2. Internet


 

Der Begriff Internet steht für eine Technologie, die heute nicht nur dem technisch versierten Anwender zugänglich ist. Gerade die Entwicklung des World Wide Web (WWW) und der Email führten zu einer hohen Verbreitung des Internets auch bei „normalen“ Benutzern[19].

 

Die Unternehmensberatung Arthur D. Little propagierte 1996 die „Global Information Infrastructure“ [20]. Das Internet bietet diese Infrastruktur.

 

2.2.1. Historisch


 

In der Phase des kalten Krieges wurden 1969 die ersten vier Rechner über eine längere Distanz zum so genannten ARPAnet[21] vernetzt. Ein Ziel aus militärischer Sicht war es, ein Netzwerk zu schaffen, welches weltweit verteilte Rechner miteinander verbindet, das auch dann noch funktioniert, wenn Teile des Netzes ausgefallen sind, zum Beispiel als Folge einer Atombombenexplosion. Auf dieser Basis entstand der Vorgänger des Internets.

 

Viele Anwendungen die heute im Internet genutzt werden, haben ihren Ursprung im ARPAnet. So wurde 1971 die Email entwickelt, mit dem Ziel, zwischen Rechnern einfache Nachrichten auszutauschen. Die Möglichkeit sich auf einen anderen Rechner einzuloggen wurde 1972 mit der Entwicklung von telnet geschaffen. Um den Dateitransfer einfach zu gestalten wurde 1973 das File Transfer Protocol (FTP) entwickelt[22].

 

Im Jahr 1974 wurde das Transmission Controll Protocol/Internet Protocol (TCP/IP) entwickelt. Dieses Protokoll ermöglicht die Vernetzung heterogener Rechnerplattformen. Nach einer Reihe von Anpassungen und Designänderungen stellte das ARPAnet am 01.01.1983 sein Netzwerkprotokoll auf das TCP/IP Protokoll um. Das Internet wurde geboren. Seitdem ist das TCP/IP Protokoll der offene Datenübertragungsstandard für das Internet[23].

 

Die Adressierung der Hosts wurde 1984 durch Domain Name Servers (DNS) erheblich vereinfacht. Eine Rechneradresse ist hierarchisch aufgebaut. Adressiert wird nummerisch in vier Ebenen mit Werten von 0..255 (8 Bit Adressierung). Das DNS erlaubt eine Umsetzung von „sprechenden Namen“ zu den nummerischen Serveradressen. So steht beispielsweise die Adresse 130.83.47.128 für den Host tu-darmstadt.de.

 

Im Jahr 1991 wird am CERN, dem europäischen Zentrum für Atomphysik, das World Wide Web (WWW) entwickelt, um wissenschaftliche Dokumente austauschen zu können. Seitdem ist das WWW das architektonische Rahmenwerk für den Zugriff auf verteilte, verknüpfte Dokumente[24].

 

Das Hypertext Transport Protokoll (HTTP) wurde 1996 im Request for Comments (RFC) 1945[25] vorgeschlagen. Es ist das Standard-Transportprotokoll für den Datenaustausch auf Anwendungsebene im Internet[26].

 

2.2.2. Architektur


 

Nach dem ARPAnet Modell verläuft eine Kommunikation immer zwischen einer Quelle und einem Ziel. In diesem Kommunikationsmodell wird das Netzwerk selbst als unzuverlässig angenommen. Jeder Teil eines Netzes kann in jedem Moment ausfallen. Deshalb wurde das Übertragungskonzept so spezifiziert, dass keine feste Verbindung zwischen zwei Endgeräten bestehen muss. Um eine Nachricht über das Netz zu verschicken muss das Endgerät die Daten in ein Paket, ein so genanntes IP-Paket, packen und an das entsprechende Ziel adressieren. Die Daten werden also paketorientiert versandt, so wie die Briefversendung bei der Post.

 

 

Abbildung 2‑1: Paketorientierte Datenübertragung [Quelle: eigene Darstellung nach Tanenbaum, A. (1998), S. 432)]

 

Für den Kommunikationsaufbau und den Kommunikationsablauf sind die miteinander kommunizierenden Endgeräte und nicht das Netzwerk selbst verantwortlich. So kann prinzipiell jedes am Netz angeschlossene Endgerät mit jedem anderen kommunizieren[27].

 

Dabei müssen die Endgeräte nicht unbedingt Personal Computer (PC) sein, auch Mobiltelefone eignen sich beispielsweise als Endgerät einer Datenübertragung.

 

 

Abbildung 2‑2: Das Internet - [Quelle: Tanenbaum, A. (1998), S. 442]

 

Das Internet ist somit ein Netz von Netzwerken. An den Netzgrenzen sorgen bestimmte Netzgeräte (zum Beispiel Gateways) dafür, dass die spezifischen Netzformate übersetzt werden, um die Heterogenität der Netze zu überwinden.

 

2.2.3. Verbreitung


 


Im Zusammenhang mit der Nutzung des Internets, ist der Netzwerkeffekt ein besonders wichtiges Merkmal. Netzwerkeffekte, auch Netzwerkexternalitäten genannt, beschreiben die Auswirkungen der Teilnahme von einer Person an einem Netzwerk auf die anderen Teilnehmer. Netzwerke können dabei auf physischen Verbindungen basieren, wie beispielsweise das Internet selbst oder auch auf imaginären oder psychischen, wie etwa die Verbindungen von Mitgliedern einer Vereinigung[28].

 

Nach dem Gesetz von Metcalfe[29] nimmt der Nutzen eines Netzproduktes quadratisch zu der Anzahl der Benutzer zu[30].

 

Wie die folgende Grafik zeigt, wächst die Anzahl der Internet-Hosts weltweit exponentiell[31]. Man kann davon ausgehen, dass das Potential auf diesem Gebiet noch längst nicht ausgeschöpft ist. Die Akzeptanz ist aber durch die steigende Anzahl der Internet-Benutzer gegeben.

 

 

Abbildung 2‑3: Anzahl Internet-Host seit 1991 [Quelle: Internet Software Consortium (2002)]

 

2.2.4. Definition


 


Ein Blick in den als Nachschlagewerk so renommierten Duden der Informatik hilft hier nicht weiter. Der Begriff Internet wird dort nicht explizit aufgeführt.

 

Der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V. (DFN) definiert Internet, wie folgt:

 

„Der Terminus ‚Das Internet’ steht im Allgemeinen für die Menge der nach einheitlicher Architektur und Protokollwelt aufgebauten, weltweit verteilten und zentral administrierten Netze.“[32]

 

Krol versucht eine weitreichendere, zukunftssichere Definition:

 

“What compromises the Internet is a difficult question; the answer changes over time. Five years ago the answer would have been easy: ‘All the networks, using the IP protocol, that cooperate to form a seamless network for their collective users.’ This would include various federal networks, a set of regional networks, campus networks, and some foreign networks.”[33]

 

In dieser Arbeit soll das Internet als ein Netzwerk heterogener Netzwerke, die das IP-Protokoll verwenden, verstanden werden. So wird eine ISDN-Verbindung erst dann als Internetverbindung bezeichnet, wenn über diese Leitung Informationen mittels IP-Protokoll ausgetauscht werden. Ein Telefongespräch über ISDN ist nicht dem Internet zuzuordnen.

 

2.3. Application Service Providing (ASP)


 


Grohmann[34] definiert den Begriff Application Service Providing...

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