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Integrität in Staat und Wirtschaft.

Beiträge auf der 11. Speyerer Demokratietagung vom 23. bis 24. Oktober 2008 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer.

AutorMartin Plum
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriftenreihe der Hochschule Speyer 205
Seitenanzahl125 Seiten
ISBN9783428533985
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis64,90 EUR
Das Thema 'Integrität' hat in jüngerer Zeit einen unübersehbaren Aufschwung genommen. Zahlreiche Skandale in Politik, Verwaltung, Gerichtsbarkeit, Wirtschaft, in den Medien und im Sport tragen dazu bei. Der Eindruck greift um sich, vielen - und offenbar immer mehr Leuten in inzwischen fast allen gesellschaftlichen Sektoren - sei der Orientierungskompass für angemessenes Verhalten verloren gegangen. Darum beschäftigt das Thema im zunehmenden Maße auch die Wissenschaft. Hier findet unter Stichwörtern wie 'public integrity', 'public sector ethics' und 'business ethics' eine intensive Diskussion um unterschiedliche theoretische Ansätze und praktische Empfehlungen zur Sicherung der Integrität von Amtsträgern und Wirtschaftsfunktionären statt. Ziel des Bandes ist es, einen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Debatte zu geben und den sowohl sektor- als auch disziplinübergreifenden Vergleich zu fördern. Bei der Auswahl der Themen wurde Wert auf einen Wechsel zwischen praxisorientierter und theoretischer Perspektive gelegt, um durch die Zusammenschau auch eine Plattform für den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis zu bieten. Das Thema Integrität wird zunächst im politischen Kontext betrachtet, wo die deutsche Realität häufig von individuellen Machtkalkülen und parteipolitischen Interessen geprägt ist. In den Blick wird sodann die öffentliche Verwaltung genommen, die ihrem Ideal nach dem Gemeinwohl verpflichtet ist, wo in der Praxis aber Korruption immer mehr um sich zu greifen scheint, worauf es angemessen zu reagieren gilt. Die wirtschaftsethische Dimension des Integritätsbegriffs wird ebenso durchleuchtet wie seine dunkle Facette, die Schattenwirtschaft, das Gegenbeispiel von integrem Verhalten, das im Verborgenen bestens gedeiht. Auch die Medienwelt wurde nicht geschont, die zwar als Wächter von Demokratie und moralischen Prinzipien in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft auftritt, aber oft ihr eigenes Berufsethos verleugnet, wenn sie etwa unter Gewinndruck verkaufsträchtige 'Storys' produziert, statt seriös zu recherchieren.

Hans Herbert von Arnim ist Jurist und Volkswirt. Nach der arbeitsrechtlichen Promotion in Heidelberg leitete er zehn Jahre lang das Forschungsinstitut des Bundes der Steuerzahler in Wiesbaden. Er habilitierte sich in Regensburg für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht, lehrte in Marburg und folgte 1981 dem Ruf der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften nach Speyer, wo er auch über seine Pensionierung hinaus lehrt und forscht. Von 1993-1995 war er Rektor der Hochschule. Sein Thema sind Grundfragen von Staat und Gesellschaft, was direkte Einmischung in die Politik aber nicht ausschließt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Karl-Peter Sommermann: Begrüßung durch den Rektor10
Hans Herbert von Arnim: Integrität und Politik14
I. Einleitung14
II. Integritätsanforderungen an Individuen und Regelwerke15
III. Die deutsche Realität19
IV. Integrität: Ein unscharfer Begriff20
V. Parteien und Integrität24
Friedrich Schneider: Starker Rückgang der Schattenwirtschaft in Deutschland bei Nichteinführung der Mindestlöhne: Fluch oder Segen?28
I. Einleitung28
II. Zeitliche Entwicklung der Schattenwirtschaft29
1. Entwicklung der Schattenwirtschaft in Deutschland von 1975 bis 200632
2. Das Ausmaß der Schattenwirtschaft in Deutschland für 200733
3. Berechnung für Deutschland für 200835
4. Schattenwirtschaft in Österreich und in der Schweiz37
5. Ausmaß der Schattenwirtschaft im internationalen Vergleich37
III. Aufteilung der Schattenwirtschaft in Sektoren42
IV. Berechnung der „im Schatten arbeitenden“ Beschäftigten43
V. Wirtschaftspolitische sowie anreizorientierte Maßnahmen zur weiteren Reduktion der Schattenwirtschaft46
VI. Fluch oder Segen?48
Karl Homann: Korrupte Wirtschaft: Wahrnehmungsproblem oder System-Defizite?50
I. Einleitung50
II. Ethik der Marktwirtschaft51
III. Ethik von Unternehmen53
IV. Die Desorientierung der Führungskräfte55
V. Was ist zu tun?56
VI. Schluss58
Eberhard Cherdron: Integrität in der christlichen Religion60
Klaus P. Behnke: Integrität in der öffentlichen Verwaltung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser66
I. Vorbemerkungen66
II. Begriffe68
III. Typologie von Integritätsverletzungen68
IV. Systematisierung der Themenfelder69
V. Ethik-Infrastruktur der OECD (1996)70
VI. Ausmaß des Problems71
VII. Ursachen von Integritätsverletzungen72
VIII. Auswirkungen unethischen Verhaltens73
IX. Allgemeine Überlegungen zu Maßnahmen der Integritätsförderung74
X. Eignung der Elemente der OECD-Infrastruktur75
XI. Rechnungshöfe: Möglichkeiten und Grenzen80
XII. Gefahren des Übermaßes82
XIII. Fazit83
Johann Hahlen: Verwaltungsmodernisierung und neue Integritätsanforderungen im öffentlichen Dienst84
I. Einleitung84
II. Zum Ausmaß von Korruption84
III. Was zeichnet den integren Bediensteten, insbesondere den integren Beamten aus?87
IV. Gefährdungen für die Integrität des öffentlichen Dienstes91
1. Parteipolitisierung91
2. Verwaltungsmodernisierung97
3. Korruption101
V. Schluss109
Sylvia Schenk: Die Rolle der Zivilgesellschaft in der Korruptionsbekämpfung110
I. Einleitung110
II. Worum geht es?110
III. Die Zivilgesellschaft: Eine differenzierte Betrachtung111
IV. Was wurde erreicht, was bleibt zu tun?113
Thomas Leif: Skandale in der Mediengesellschaft: Das aufgeblasene Nichts und die ignorierte Relevanz116
I. Einleitung116
II. Suchpfad: Anatomie des Wirtschaftsjournalismus117
III. Defizite in der Recherche treiben die übertriebene Skandalisierung an118
IV. Trübe Quellen und Pseudo-Experten befördern die Skandalisierung119
V. Unterhaltung und Boulevard als zentrales Selektions-Instrument wirkt als Prinzip und katalysiert die Skandal-Berichterstattung121
VI. Defizitäre Standards im Journalismus beeinflussen die Skandal-Berichterstattung121
VII. „Orchestrierte Kommunikation“ fördert die Skandalberichterstattung über Personen122
VIII. Skandalberichterstattung ist Teil des (politischen) entertainments122
IX. „Zu viel Recherche macht die schönste Geschichte kaputt“123
Verzeichnis der Autoren126

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