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Juden unter der Herrschaft der Seleukiden. Die Machtpolitik des Antiochos IV. Epiphanes in Judäa

AutorPascal Böß
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl20 Seiten
ISBN9783668653603
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der einzige jemals unternommene Versuch, den Glauben des Judentums abzuschaffen, [muss] für alle Zeiten denkwürdig bleiben. Denn der Erfolg der Maßnahmen des Epiphanes hätte das Ende des Judentums bedeutet und damit auch die Entstehung von Christentum und Islam unmöglich gemacht' (Bickermann, 1937). Die hier von Bickermann aufgeführte These stellt den historischen Sachverhalt des jüdischen Religionsverbots dar, erlassen durch den Seleukidenkönig Antiochos IV. Epiphanes 168 v. Chr. Die Konsequenzen, die dadurch entstanden wären, sind nur allzu gut nachvollziehbar. Vielmehr drängt sich die Intention des Religionsverbotes in den Vordergrund, das der hier ausdrücklich genannte 'Epiphanes' erließ, entgegen der üblichen Herrschaftspraxis der Seleukiden, die auf Fortführung der gegebenen Strukturen, Akzeptanz der lokalen Traditionen zur Zufriedenheit der Bevölkerung und somit zur Stabilität in den Provinzen ausgelegt war. Sein Vater Antiochos III. stärkte nach der Übernahme Judäas noch die jüdische Religion. Jedoch trug dieser maßgeblich zu der Verschärfung zu innerjüdischen Machtkämpfen bei, indem er im römisch-syrischen Krieg geschlagen wurde und im Friedensschluss 188 v. Chr. immense Reparationszahlungen auferlegt bekam, die ihn in den finanziellen Ruin trieben und sich durch die folgenden Generation zogen. Die ständige Geldnot der Seleukiden wirkte sich geradewegs auf Judäa aus, indem die seit dem 3. Jahrhundert intensivierte Rivalität zwischen dem Priestergeschlecht der Oniaden und des Tobiadengeschlechts, dadurch genährt wurde. Während der Herrschaft Antiochos IV. erfolgte ein wahres finanzielles Wettbieten um die Würde des Hohenpriesters, des höchsten Amtes im theokratischen Tempelstaat. Die Kumulation der Ereignisse führte letztendlich zum Religionsedikt, das nach aktuellem Forschungsstand definitiv nicht als Hellenisierungspolitik angesehen werden kann. In der vorliegenden Arbeit wird der komplexen Problemstellung nachgegangen, inwiefern das Religionsedikt aus der Per- spektive des Seleukidenherrschers ein Missverständnis durch unglückliche Entscheidungen und Ratschläge oder eine kalkulierte, skrupellose Machtpolitik aus rein finanziellem Ansinnen war.

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