Die Karmischen Angelegenheiten
Das Wissen über unseren karmischen Reichtum sowie die Strategie und Manipulation unserer Zukunft
Wie können wir unsere Strategien für karmischen Reichtum praktisch umsetzen? Dafür müssen wir die verschiedenen Aspekte studieren, die einen Gewinn oder einen Verlust in unserer karmischen Bilanz ausmachen. Wir müssen die zukünftigen Leben beeinflussen und mit einer reicheren Balance aus diesem Leben gehen.
WAS WIR DEN ANDEREN VERDANKEN
Alle Taten, die vom Körper, Geist, den Sinnen und dem Verstand durchgeführt werden, können als Karma bezeichnet werden.
Was wir den Eltern schulden
Damit die Seele einen Körper erschaffen und die Karmas ausarbeiten kann, braucht sie ein Elternpaar, das die Seele als eine Person zur Welt bringen kann. Vor der Geburt muss die Mutter diese Seele in ihrem Mutterleib versorgen. Vater und Mutter müssen hart arbeiten, damit sie das Kind unterstützen können. Das Essen, der Schutz, die Bekleidung und die Erziehung, die die Eltern uns ermöglichen, ist das größte Karma der Eltern und gleichzeitig eine große Schuld für das Kind. Das Kind sollte enorme positive Karmas sammeln oder neue Kriyaman Karmas erstellen, damit die Bilanz diese Schuld ausgleicht. Sich um die Eltern kümmern, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen, sich um ihre ärztliche Behandlungen zu sorgen, ihre Trauerfeier zu arrangieren und nach ihrem Tod, gute Taten in Erinnerung an sie zu tun, sind einige von vielen Möglichkeiten eine neutrale Bilanz zu erzielen.
Aber auf der anderen Seite, wenn ein Kind von den Eltern beleidigt, ohne Grund beschimpft, körperlich bestraft und schlecht behandelt wird oder ihm ein Teil des Familienerbes aberkannt wird, bekommt das Kind umgekehrten Gefallen, d.h., die Verbindlichkeit des Kindes ist stark reduziert. Die Eltern neutralisieren ihre Karmas, da sie keine positiven Karmas durch die gute Erziehung des Kindes sammeln und so steht dieses Kind nicht in der Schuld der Eltern.
Was wir den fünf Elementen der Erde schulden
Der Körper besteht aus den fünf Elementen der Erde: dem Himmel, der Luft, dem Feuer, dem Wasser und der Erde. Das Individuum könnte sich direkt den fünf Elementen verpflichtet fühlen und ihre Beiträge zu unserer körperlichen Existenz anerkennen. Allerdings missbrauchen wir diese fünf Elemente oft, um persönliche Vorteile zu erzielen. Einige Bespiele dafür sind: das Fällen der Bäume, um Papier herzustellen, um Essen zu kochen oder sie als heilige Opfergabe zu verbrennen; Wasser verschwenden, es kontaminieren, es nicht dazu gebrauchen, grüne Anlagen zu erschaffen, sind noch andere Beispiele des Missbrauchs der Elementen. Atomkraft, Luftverschmutzung durch industrielle Abgase, Giftstoffe und Wasserverschmutzung sind weitere Arten der schlechten Behandlung der fünf Elemente.
Die Elemente sind außerdem ein Mittel zwischen einer Form des Bewusstseins und der anderen. Seit langem wird Feuer als ein Träger der Gebete zu Halbgöttern oder erleuchteten Seelen angesehen. Wasser werden spezielle Eigenschaften anerkannt und wird zu heiligem Wasser. Die Erde, die die Lebewesen mit allem Möglichen versorgt, wird als Mutter Erde betrachtet und von mehreren Zivilisationen verehrt. Die meisten der hinduistischen Verehrungsmethoden berücksichtigen diese fünf Elemente und die Elemente sind Zeugen der heiligen Bräuche. Aus diesem Grund zünden sie immer eine Lampe im persönlichen Tempel zu Hause, begrünen die Erde, verehren Feuer und die anderen Elemente. Diese Verehrungsbräuche sind nichts anderes als eine Methode, die Verpflichtungen zu reduzieren.
Was wir der Kuh schulden
In den ersten Monaten nach der Geburt wird das Baby mit der Milch der Mutter ernährt. Danach wird es mit Kuhmilch und anderen Milchprodukten versorgt. Die Milch, die 12 Kühe in ihrer ganzen Lebenszeit geben, wird von nur einer Person zu sich genommen. Dies schließt auch Milchprodukte mit ein. Die Schuld des Menschen ist den Kühen gegenüber sehr groß und daher wurde die Kuh von den älteren Menschen in Indien hoch verehrt. Der Kuhmist und der Urin der Kuh finden ebenfalls mehrfache Anwendungen. Ihr Urin wird als Heilelixier in der alten Tradition von Ayurveda (die alte indische heil- und medizinische Lehre) gesehen. Früher war der Godaan (die Kot einer Kuh von einer Kuh) in Indien besonders für die Brahmanen (die obersten Menschen in der Kastenordnung, die sich mit den heiligen Schriften beschäftigt haben und als Vertreter des Volks zum Gott gebetet haben) eine der größten Spenden.
Die Schuldigkeit der Menschen ist natürlich nicht nur auf die Kuh begrenzt, sondern erstreckt sich ebenso über alle anderen Spender von Milch. Um diese Verpflichtungen auszugleichen, soll man die Kühe füttern, ihnen Schutz gewähren und sich um sie kümmern, d.h., man ist ein Wohltäter in Bezug auf die Kuh. Das ist eine Möglichkeit, die Verschuldung zu verringern.
Was wir dem grünen (König) Reich schulden
Jede Person verbraucht fast 35 Wagenladungen von Gemüse in ihrem Leben und mehrere Äcker von Reis, Weizen, Getreide, Gewürzen, Blumen usw. Das ist eine große Schuld und um sich davon zu befreien, braucht es große Schritte. Man muss entweder ein Stück Land urbar machen und darauf Gemüse oder Getreide anbauen und sie verteilen, oder man soll versuchen, trockene Zonen zu begrünen. Man sollte das aber tun ohne persönliche Einkünfte zu erzielen.
Obwohl die Pflanzenwelt die niedrigste Form des Lebens ist, die wir konsumieren, stehen wir in ihrer Schuld. Die Schuld der Tierwelt gegenüber ist noch viel höher.
Was wir der Tierwelt schulden
Fisch und Fleisch essen, gefällt vielen Menschen. Das ist eine köstliche Erfahrung, aber auch eine teure Erfahrung. Man bezahlt dafür nicht nur einmal, sondern zweimal. Zuerst bezahlt man dafür mit Geld und zum zweiten Mal mit der Belastung auf der karmischen Bilanz.
Je höher das tierische Leben in der Hierarchie steht, desto teurer ist dessen Leben. Beispielsweise der Konsum des Schaffleisches im Vergleich zu dem vom Hähnchen läuft auf mehrere Verpflichtungen heraus. Der Genuss von Schweinefleisch häuft noch mehr Verschuldungen auf und der Konsum von Rindfleisch geht über alle Grenzen hinaus. Wegen der Ansammlung von solch negativen Karmas verringert sich die positive Bilanz der Karmas. Um die Verschuldung zu beseitigen, muss man viele entgegenwirkende Taten leisten. Man müsste 200-300 Menschen mit Essen versorgen, um für das Leben einer Ziege aufzukommen. 5000 Menschen müssen ernährt werden, um das Leben der 20 Ziegen auszugleichen, die eine Person verbraucht.
Wenn eine Person, nur die Hälfte eines Huhnes jeden Tag konsumiert, verbraucht sie 175 Hühner pro Jahr, 1750 in zehn Jahren und fast 5000 Hühner in 30 Jahren Fleischkonsum. Wenn eine Person mehr als 50 Jahre Fleisch isst, muss sie ihre Karmas dementsprechend läutern und für 8000 Hühner aufkommen. Dann wäre der Konsum von einem Huhn mit der Ernährung von 50 Menschen auszugleichen und man müsste dennoch 400 Menschen Nahrung geben. Ist das eine machbare Aufgabe? Dass dies eine fast unmögliche Aufgabe ist, haben die Heiligen schon früh erkannt und sich dem Vegetarismus zugewandt.
Was wir unseren Lehrern schulden
Der erste Guru ist die Mutter, der zweite ist der Vater und dann folgen die Lehrer, die uns nicht nur Fächer, sondern auch Feinheiten des Lebens lehren. Es ist allerdings der geistige Lehrer (der Guru), der uns dazu verhilft, Gyan (ewiges Wissen) zu erlangen, die falsche Vorstellung des Lebens zu überschreiten und die ewige Wahrheit zu verstehen und die Bilanz der Karmas zu verbessern. Die Lehre des Gurus ist auch ein Typ Verschuldung.
In dieser Hierarchie von Lehrern steht der geistige Guru ganz am oben, denn zuerst lehrt er, das Wahnbild des Lebens wegzuradieren. Nur an die saubere Tafel des Lebens kann man etwas Gutes schreiben. Seine Lehre und Leistung führen dazu, dass man die Theorie von Karma versteht und das Leben dementsprechend einrichtet. Das ist eine unschätzbare Verschuldung dem Guru gegenüber und man kann sie nicht messen.
Die einzige Möglichkeit, diese Verschuldungen auszugleichen und dem Guru Zufriedenheit zu gewähren, ist ein guter und hart arbeitender Student (Jünger) zu sein. Wenn man das erworbene Wissen weitergibt und dieses Karma dem Guru widmet, wird dies als Rückzahlung angesehen.
Tan, Man, Dhan oder Körper, Geist und Reichtum sind die Opfergabe, die der Jünger dem Guru als Gurudakshina bietet. (Gurudakshina ist eine alte Tradition in Indien. Guru heißt Lehrer und Dakshina heißt Erwiderung. Laut dieser Tradition erwidert der Student seinen Guru nach dem Abschluss seines Studiums.
Diese Erwiderung ist ein Symbol von Dankbarkeit des Studenten. Sie könnte monetär sein oder sie könnte auch eine besondere Aufgabe sein, die der Guru von seinem Student verlangt). Einige Beispiele der Erwiderung in Indien sind und waren, dem Guru eine Kokosnuss anbieten, 11 Paare von Kleidern schenken oder nützliche Einrichtungen wie Betten, Regenschirm usw. anbieten.
Es gibt auch den anderen Fall, in dem der Guru etwas speziell vom Student verlangt. z.B.; Guru Dronacharya (der Guru von den Kauravas- die Antagonisten und Pandavas – die Helden der indischen Epoche Mahabharata) hat den rechten Daumen seines Schülers Eklavya verlangt. Ravan (der Antagonist der zweiten indischen Epoche Ramayana) hätte seinen Kopf dem Gott Shiva geopfert. Dies sind natürlich extreme Beispiele und zwar aus heiligen Schriften und daher kann die Authentizität dieser...