Klanginstrumente aus verschiedenen Kulturen
Klang ist etwas ganz Ursprüngliches. Jede Kultur hat im Laufe ihrer Evolution ihre ureigenen Klanginstrumente entwickelt. Sie spiegeln dabei immer das Besondere ihrer Kultur und ihrer natürlichen Elemente vor Ort wieder. Oftmals sind heilige Riten mit den Klängen verbunden. Das Didgeridoo der Australier z.B. ist ein hohler Baum, durch den einst der Wind gesungen hat. Es verbindet – wie der Baum den Himmel mit der Erde. Das Regenrohr der Chilenen ist ein ausgetrockneter Kaktus, dessen Stacheln man nach innen schlägt und mit Steinen füllt. Durch das Drehen des Rohres brechen die Steine gegen die Stacheln und es entsteht das Geräusch von Wasser. Bei der Dürre des Landes wurde er für Regenrituale eingesetzt.
Und so finden wir überall Instrumente, die dieses Ursprüngliche wieder lebendig werden lassen und auf dem Weg zurück zu uns und unseren Wurzeln begleiten. In den Klangreisen verbinden wir sie miteinander. Wie auch die Musik eine Sprache ist, die in der ganzen Welt verstanden wird, so schaffen wir auch auf diese Art und Weise eine globale Verbindung mit der Grenzen aufgehoben werden und eine Einheit über die Klänge geschaffen wird.
Im Folgenden stelle ich nun einige Instrumente vor, die jeder schnell ohne große musikalische Vorkenntnisse erlernen kann und die mit in die Klangreisen integriert werden können:
So erwarten dich Klangschalen, Gongs, Kristallklangschalen, die Sansula und die Wellentrommel.
Klangschalen
Kleine Klangschalenkunde
Auf der ganzen Welt findet man über 40 verschiedene Klangschalenarten.
Angefangen bei zerbrechlichen Glas-Klangschalen (sogenannten Kristall-klangschalen) aus Amerika, die uns mit ihrem sehr intensiven durchdringenden Klang an eine Glasharfe mit besonderer Intensität erinnert, finden wir sie vor allem aber im asiatischen Raum.
In China bekommt man maschinell hergestellte, gedrehte und gegossene Klangschalen in allen Größen. Sie haben einen sehr klaren Klang und werden vor allem zu Ritualzwecken eingesetzt.
In Indien hingegen finden wir, neben gedrehten Klangschalen sogenannten Gebetsschalen die berühmten handgetriebenen tibetischen Klangschalen. Uralte Herstellungsverfahren, die über Generationen in den Familien weitergegeben werden liegen der schweißtreibenden Arbeit zugrunde. 9-14 verschiedene Metalle werden dabei verwendet. Sie werden eingeschmolzen und in aufwändiger Handarbeit zu der Klangschale verarbeitet. 6-8 Personen brauchen ca. 1 Tag, um eine Klangschale von ca. 1 kg herzustellen. Die schönsten erhalten dann anschliessend noch eine Gravur.
Hier ein paar Originalbilder von der Herstellung. Der Dank geht dabei an Harri Czesla, einem Klangschalenhändler auf der Schwäbischen Alb.
Der Name der Klangschalen richtet sich nach dem Gebiet, in dem sie hergestellt werden. Und hierbei ist es vor allem die Form, die besonders auffällt.
So kommen zum Beispiel die Assam-Klangschalen mit dem sehr ausladenden Rand aus Assam. Eine weitere Form, die man finden kann sind die Orissa Klangschalen. Diese haben einen sehr breiten Boden und einen graden, fast senkrechten Rand. Wo hingegen die Bengalen-Klangschalen eine schöne
Rundung Rand aufweisen, schon fast an eine Halbkugel erinnern.
Bengalen-Klangschale Japanische Klangschalen
Chinesische Tempelglocke Kristallklangschale Assamklangschale
Der Klöppel
Für das Anspiel der Klangschalen verwendet man sogenannte Klöppel oder Schlägel. Für die sanfte Entspannung ist dieser Klöppel mit Filz überzogen, was einen weichen, angenehmen Klang erzeugt. Die Auswahl des Klöppels ist, wie auch die Auswahl der Klangschalen elementar. Je nach Größe, Gewicht, Filzbreite und Filzdicke verändert sich der Ton. Für die Klangreisen haben sich Filzklöppel mit einem breiten Rand bewährt. Der Filz sollte dabei eher fest, als zu weich sein.
Das Anspiel
Stelle die Klangschale auf deine flache Hand. Manche stellen sie auf die Fingerspitzen, was ich jedoch ablehne, da zu schwere Schalen die Fingergelenke belasten. Eine Klangschale wird immer am (nicht auf!) oberen Rand angespielt. Halte dazu die Klöppelfläche parallel zur Schale und spiele mit lockeren, hängenden Schultern aus dem Handgelenk. Je nach Position der Schale verändere die Haltung des Klöppels und nicht die entspannte Haltung deines Körpers. Versuche nun der Klangschale verschiedene Töne zu entlocken.
Weiterführende Literaturempfehlung für Klangschalen-Neueinsteiger:
Klangschalen für Wellness und Sauna
Herausgegeben von Traumzeitverlag
Autoren: Uta Karen Mempel, David Lindner
Die Eigenschaften der Klangschale
Die Klangschale hat drei Komponenten, warum sie sich zur Entspannung so gut eignet:
Berührung der Seele
Da ist zum einen dieser sehr langanhaltende, nur langsam ausklingende Klang, der so manche Seele schon hat berühren können. Hinzu kommt, dass in der Klangschale immer mehrere Töne sind, die sich beim Anspielen miteinander verweben und einen einzigartigen Klang erzeugen. Allein das Lauschen führt schon zu einer inneren Stille, die sehr wohltuend sein kann.
Berührung des Körpers
Die andere Eigenschaft ist die Schwingung, die vor allem auf der Körperebene mit uns kommuniziert. So kann ein Empfinden von Wellen, Kribbeln oder auch Wärme und Schweregefühl festgestellt werden. Die Schwingungen werden vor allem bei der Klangmassage, in der die Klangschalen auf und um den Körper platziert werden, verwendet, um eine Berührung in den tieferen Ebenen, eine sogenannte Zellmassage zu erreichen.
Aber auch wenn die Schale nicht direkt am Körper platziert ist, sind die Schwingungen spürbar und es wird immer etwas im Körper in Bewegung gesetzt. Das Wasser als Schwingungsträger nimmt diese auf und es findet oft auch ein innerer Reinigungsprozess statt. Der Körper reagiert je nach Frequenz individuell auf die Klangschwingung, was ganz besonders in der Sauna deutlich wird.
Berührung des Geistes
Die dritte Komponente findet sich in den Obertönen:
Die Obertöne in der Klangschale entsprechen dem geistigen Aspekt im Klang und sind eine weitere Besonderheit.
Das Geheimnis der Obertöne
Praktizierende Saunameister, die mit den Klangschalen in der Sauna arbeiten, haben eine faszinierende Erfahrung machen können: Die Klangschalen machen eigene Stimmungen fühlbar und transportieren sie weiter. Sie durften lernen, ihre persönlichen „Ver“Stimmungen zu kontrollieren. Hier wurde vielen bewusst, wie wichtig die eigene innere Haltung im Umgang mit dem sensiblen Instrumentarium ist, aber auch, welche Verantwortung sie während eines Aufgusses tragen.
Erklärbar wird dieses durch die Eigenschaft der Obertöne. Obertöne sind Klangschwingungen, die normalerweise nicht bewusst wahrgenommen werden. Jeder natürliche Klang hat diese. Die Stimme, das Klavier, die Geige... Sie beseelen einen Klang und lassen sich auch mathematisch berechnen. Wenn man so z.B. die Saite einer Geige halbiert und nur leicht andrückt und dann anspielt entsteht ein sogenannter Flaggolet Ton. Dieser ist der erste Oberton, der beim Spielen der Saite immer mitschwingt. Wenn man diese Halbierung der Saite fortsetzt, so kann man die weiteren Obertöne entdecken.
Nun haben Klangforscher festgestellt, dass diese Obertöne den geistigen Aspekt des Klanges ausmachen. Ihre feinen Schwingungen nehmen die Absichten des Spielers auf und tragen sie weiter, wie sie auch die eigene innere Haltung verdeutlichen. Sie tragen dazu bei, dass die Klänge der Klangschalen wie ein Verstärker wirken. Alle Intentionen werden multipliziert und somit ins Bewusstsein gebracht, was gerade in den Klangreisen eine weitere sehr wichtige Komponente darstellt, da so auch die Inhalte tiefer wirken. Der Zuhörer selbst nimmt die Obertöne auf sehr subtilen Ebenen wahr. So setzen viele Kulturen den sogenannten Obertongesang auch zu heilsamen Ritualen ein.
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