Kleine Geschichte der Stabsarbeit
Von der Antike bis zur Neuzeit
Autor | Harry Horstmann |
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Verlag | GRIN Verlag |
Erscheinungsjahr | 2010 |
Seitenanzahl | 84 Seiten |
ISBN | 9783640564583 |
Format | |
Kopierschutz | kein Kopierschutz |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 34,99 EUR |
nicht die Rede.
Der Grund hierfür könnte darin liegen, dass schon damals »Generalstabsoffiziere keine Namen« hatten, wie es Generaloberst v. Seeckt für moderne Verhältnisse formuliert hat. Es könnte aber auch sein, dass es Stäbe oder etwas Ähnliches noch nicht gegeben hat. Gegen die letztere Auffassung könnte die Tatsache sprechen, dass die Aufgaben, die heute einem Stabe übertragen werden, im Grunde auch in der Antike schon gestellt waren. So betont der chinesische Feldherr Tzun-Su in seinem »Traktat über die Kriegskunst«
bereits gegen Ende des fünften Jahrhunderts v. Chr. die entscheidende Bedeutung der Truppenversorgung für die Operationen. Zur Frage der Feindaufklärung schreibt er:
»Die Tätigkeit der Spione ist im Kriege von allergrößter Wichtigkeit; sie bildet die Voraussetzung für den richtigen Einsatz der Armee . . .«
Hinweise für eine Stabsarbeit im modernen Sinne lassen sich allerdings diesem interessanten Werk nicht entnehmen. Es ist anzunehmen, dass dieser chinesische Feldherr Gehilfen vorwiegend für »ausführende« Tätigkeiten, jedoch kaum für solche der Planung
oder gar der Beratung herangezogen hat. Der Grieche Xenophon vermittelt durch seine um 400 v. Chr. verfasste »kyropaideia«
wertvolle Einblicke in griechische und persische Auffassungen seiner Zeit. Die Erziehung des jungen Kyros, von der das Werk handelt, ist weitgehend auf seine spätere Feldherrnaufgabe
ausgerichtet.