Einspielverfahren
Wenn wir paranormale Stimmen einspielen wollen, dann benötigen wir dazu ein sogenanntes
HINTERGRUNDGERÄUSCH.
Das gegenwärtige Paradigma bei den Tonbandstimmenforschern lautet in etwa: Damit wir paranormale Stimmen hören können, benötigen wir ein Hintergrundgeräusch, aus dem durch Umformung realer Klänge Botschaften aus dem Jenseits entstehen können, die man aufzeichnen kann und danach jedermann demonstrieren kann.
Es mag Menschen geben, die in Feinheiten eine abweichende Erklärung bevorzugen, jedoch im Großen und Ganzen ist das im Augenblick bei den meisten Einspielern die landläufige Ansicht.
Wenn man seine Versuche mit den paranormalen Stimmen auf diese Art und Weise durchführt, dann stellen sich auch tatsächlich entsprechende erfolgreiche Ergebnisse ein, aber ob es sich hier um die tatsächlichen Wirkmechanismen handelt, kann nicht bewiesen werden und es gibt in der Zwischenzeit eine Fülle moderner Erkenntnisse, die auf andere Zusammenhänge deuten.
Trotzdem funktioniert es bei richtiger Handhabung so und soll darum als Arbeitshypothese herhalten.
Hintergrundgeräusche
Getreu den Naturgesetzen der materiellen Welt kommt aus dem Nichts auch wieder nur ein Nichts.
Das bedeutet: Ohne das Vorhandensein irgendwelcher akustischer Rohstoffe können auch keine verstehbaren Geräusche, Klänge oder Worte entstehen, können diese physikalischen Reize nicht in unsere Ohren gelangen und können wir sie natürlich nicht hören.
Also reine Geisterstimmen, die ohne Lunge, Stimmbänder, Mund, Zunge, Zähne auskommen müssten – die können wir einfach nicht hören. Ich kann es nicht und sie können es auch nicht. Möchte ich mal so einfach vermuten.
Sollte es anders sein, ich kenne da einen guten Therapeuten.
Etwas anders scheint es sich zunächst noch mit den Channelmedien zu verhalten, aber auch hier spricht nur das Medium und nicht das Geistwesen. Also bleibt auch hier alles schön materiell. Wie ich es eben schon sagte.
Bei der Sprache bringt der Mensch durch den Atemluftstrom seine Stimmbänder zum Schwingen und formt dann mit der Mundhöhle und den Lippen und Zähnen Worte oder Geräusche – je nach Art und Absicht.
Die von unseren Stimmbändern erzeugten Schwingungen versetzen die Atemluft in ebensolche Schwingungen und diese breiten sich über die Umgebungsluft aus bis hin zum Ohr des Empfängers. Hier setzen sie dessen Trommelfell in ebensolche Schwingungen und diese werden letztendlich über Flimmerhärchen bis zum Gehirn weitergeleitet und erzeugen dort einen Höreindruck.
Das können gut verständliche Worte sein oder bei zahnlosen Mitbürgern auch sehr schwer verständliche Äußerungen, manch einer lispelt auch noch dazu oder spricht infolge einer zu hohen Dosis Bier im Bauch recht absonderlich. Das mit dem bayrischen Akzent lasse ich heute weg.
In diesen zuletzt beschriebenen undeutlichen Fällen handelt es sich ausnahmslos um sehr materielle und natürliche Ursachen von Tönen, Geräuschen und Stimmen, welche aber dazu führen können, dass die ursprünglich geplanten Worte für den Zuhörer nahezu unverständlich bleiben, obwohl sie von einer materiellen und durchaus irdischen Quelle, einem Menschen, stammen.
Das kann auch schon einmal bei einem normalen Menschen passieren, dass wir ihn immer wieder bitten müssen, alles noch einmal zu wiederholen, weil wir sein undeutliches Gebrabbel oder Genuschel einfach nicht verstehen konnten. Denken sie mal ans Telefon, wie oft es da manchmal Verständigungsprobleme gibt, obwohl ein ganz normaler Mensch da am anderen Ende der Leitung sitzt.
Noch schwieriger wird es, wenn unser Gehör nicht mehr so gut funktioniert wie es einst in jungen Jahren einmal war.
Dass wir es aber manchmal trotzdem verstehen, verdanken wir einer besonderen Gabe unseres Gehirns, welches in bester Absicht beim Empfang verstümmelter Botschaften bei all jenen Wörtern hilft, die es uns in früheren Zeiten einmal klar und verständlich in seinen Windungen abgespeichert hat. Nun, beim Auftauchen von verstümmelten und unvollständigen Wortteilen, ergänzt unser Gehirn einfach die fehlenden Konturen ohne uns zu fragen, so dass wir fest davon überzeugt sind, ein ganz bestimmtes Wort gehört zu haben, obwohl unser angetrunkener oder zahnloser Gesprächspartner gar nicht mehr in der Lage war, es überhaupt noch vollständig und fehlerfrei auszusprechen.
Vielmehr könnte man dieses fast unverständliche Gebrabbel unseres Gesprächspartners eher als ein Konglomerat aus Konsonanten und Vokalen bezeichnen, welches ein wirres Gemisch aus Klängen und Geräuschen darstellt, aus dem wiederum sich unser Gehirn ähnlich wie bei einem Puzzle verstehbare Fragmente heraus angelt, dann in seinen Erinnerungswindungen kramt und schließlich die noch fehlenden Buchstaben einfach ergänzt und damit dann dennoch insgesamt versteht, oder besser gesagt, es glaubt, sie zu verstehen.
Diese besondere Fähigkeit unseres Gehirns machen wir uns bei der Arbeit mit den Tonbandstimmen immer wieder zum Nutzen.
Wir bieten unserem Ohr verschiedene Klänge oder Geräuschgemische an, aus denen heraus unser Gehirn dann seine sinnvollen Botschaften lesen – oder besser gesagt – sich zusammenbasteln kann.
Wir sollten als Arbeitshypothese ruhig einmal davon ausgehen, dass sich sämtliche paranormalen Stimmen erst mit Hilfe eines von uns angebotenen natürlichen oder künstlichen Hintergrundgeräusches manifestieren können und all das einzig und allein nur aufgrund der Fähigkeit unseres Gehirns zur Substitution, wodurch die Stimmen erst in unserem Gehirn entstehen.
Adieu ihr lieb gewordenen Tonbandstimmen.
Die Stimmen entstehen also erst und einzig im Gehirn und befinden sich weder auf unseren Tonbändern noch im Computer oder sonst irgendwo außerhalb unseres Geistes.
Nur die Hintergrundgeräusche werden von uns dort aufgezeichnet.
Sie sehen, wie wichtig also die
Hintergrundgeräusche sind.
Vermutet unser Gehirn beim Abhören solch einer Aufzeichnung von Hintergrundgeräuschen erst einmal darin eine sinnvolle Botschaft, oder hat es sogar eine solche Botschaft erkannt und vor allem als einen „bestimmten und vor allem konkreten Text“ anerkannt, so speichert das Gehirn diesen Teil unseres Hintergrundgeräusches dann in diesem Sinne als TEXT für alle Zeiten im Gedächtnis ab und wir hören diese Botschaft immer wieder, so oft wir uns diese Aufzeichnung des betreffenden Hintergrundgeräusches anhören. Auch dann, wenn wir uns eigentlich geirrt hatte, aber es nicht zugeben wollten. Diese Suppe haben wir uns dann selbst eingebrockt. Allerdings kann es uns nun passieren, dass andere Menschen, die diesen Teil unseres Hintergrundgeräusches noch nicht mit dem von uns wahrgenommenen Text in Verbindung brachten oder verknüpfen konnten, die paranormale Botschaft einfach überhaupt nicht hören, obwohl sie für uns doch so deutlich und völlig zweifelsfrei ist.
Es ist zum Verzweifeln!
Es wird damit aber auch etwas klarer, warum wir überhaupt Hintergrundgeräusche zum Empfang paranormaler Botschaften benötigen.
Das Gehirn benötigt ein gewisses akustisches Grundmaterial, dem es bei einer günstigen Folge von bestimmten Geräuschen nun eigene konkrete Elemente hinzufügen kann, bis sich ein sinnvoller Text ergibt.
WANN – WER oder WAS unser Gehirn dabei in diesem Moment steuert und eine sinnvolle paranormale Botschaft dauerhaft erschafft, ist mindestens mir bis heute noch völlig ungewiss.
Hintergrundgeräusche sind also nur die Vogelnester aus denen die Stimmen schlüpfen wie die Küken aus den Eiern.
Aber sie sind selbst nicht die Eier sondern sie sind nur das Nest und den Vögeln ist es möglicherweise auch völlig egal, woraus ihre Nester bestehen, solange nur kräftige und gesunde Küken aus den Eiern schlüpfen können.
Angewendet auf die Tonbandstimmen bedeutet das:
„Es ist völlig egal, welche Art von Hintergrundgeräuschen wir unserem Ohr anbieten, solange sie sich dazu eigenen, an ihnen Verfremdungen und Veränderungen durch unseren Geist bzw. durch unser Gehirn zuzulassen.
Darum funktionieren auch all unsere verschiedenen und zum Teil sogar recht amüsanten Einspielverfahren letzten Endes vollkommen gleich gut.
Jeder Einspieler schwört ohnehin immer auf seine Einspielmethode und er hat sogar vollkommen Recht damit, denn es betrifft für ihn tatsächlich nur sein Verfahren, seine Ohren und seinen Geist.
Er hat meistens im Laufe seines Lebens verschiedene Verfahren ausprobiert, fand manch eine Methode recht gut, manche andere Methode war weniger erfolgreich. Irgendwann entschließt man sich zu einem immer wieder erfolgreich verlaufenden Einspielverfahren und tut gut daran. Man kann nun wann immer man will Einspielungen durchführen. Das Equipment funktioniert einwandfrei und ist meistens mit wenigen Handgriffen aufgebaut.
Völlig egal ist dabei übrigens, ob wir mit Wasser...