Kapitel 2:
Zweifel verbannen – Glaube und Vertrauen freisetzen
Geheiligt werde dein Name …
Manchmal fragen wir uns, wo denn das Gottvertrauen in unserer heutigen Gesellschaft geblieben ist? Viele Menschen glauben gar nicht mehr an Gott, und selbst manche Christen zweifeln an Gottes Macht und sind sich nicht sicher, ob es den Himmel wirklich gibt oder ob Gott tatsächlich noch heute in ihrem Leben wirken kann. Menschen, die eigentlich in Freiheit durch Jesus Christus leben könnten, werden geplagt von Selbstzweifel, Unsicherheit oder Misstrauen gegenüber der Macht Gottes.
In diesem Kapitel möchten wir dir aufzeigen, wie dein Vertrauen in Gott gestärkt und vertieft werden und dein Glaube an das Größere freigesetzt werden kann. Gott hält mehr für dich bereit und er möchte, dass sich dein Vertrauen in ihn jeden Tag verstärkt, damit du entspannt leben kannst, auch wenn Herausforderungen und Schwierigkeiten auf dich zukommen.
Schritt für Schritt möchte dich Jesus führen und dein Glaubensleben zum Aufblühen bringen. Jeder mühsame Weg mit Stolpersteinen im Leben kann durch die Kraft Gottes in einen Höhenweg verwandelt werden, der zum Sieg führt. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass wir auch in diesem Punkt von Jesus, dem Sohn Gottes, lernen, der uns ganz bewusst dazu auffordert zu beten:
„Geheiligt werde dein Name.“
Dabei meint Jesus den Namen seines Vaters, des allmächtigen Gottes. Wenn du Gott also anbetest, dann sprichst du einen Namen aus, der Kraft und Macht hat. Und dieser Name ist heilig. Doch was bedeutet das in der Tiefe?
Jeder Mensch hat einen Namen, der Name Gottes ist jedoch ein besonderer Name. In der Bibel werden verschiedene Gottesnamen verwendet und es gibt eine Vielzahl von Bedeutungen, denen wir unbedingt Beachtung schenken sollten. Hier nur mal eine kleine Auswahl:
„Elohim“ bedeutet „Stärke“, „Macht“ oder gar „der Allmächtige“ (1. Mose 17,1; Jesaja 40,28).
„Immanuel“ bedeutet „Gott mit uns“ (Jesaja 7,14) und
„El Olam“ bedeutet „Gott der Ewigkeit“ (1. Mose 21,33).
„El Elyon“ bedeutet der „höchste Gott“ (1. Mose 14,18).
„Adonai“ bedeutet „größer als alle Götter“ (Psalm 135,5).
Ja, im Namen Gottes liegt die größte Kraft, die wir auf dieser Erde finden können.
In diesen Bedeutungen liegt so viel Kraft. Ja, im Namen Gottes liegt die größte Kraft, die wir auf dieser Erde finden können. Gott ist allmächtig, eine stärkere und größere Macht wie die des dreieinigen Gottes gibt es nicht. Gott ist der Herr, der über die Geschichte, die Gegenwart und Zukunft und über die gesamte Schöpfung herrscht.
Seine Herrschaft steht hoch über allem. Er ist der König der Könige. Was ist es für ein Privileg, an diese Macht und Herrlichkeit glauben zu dürfen! Und genau diese Herrlichkeit und Herrschaft hat uns Jesus gezeigt, als er auf diese Erde kam. Er starb am Kreuz für alle Menschen. Er hat sich erniedrigt bis zum Tod, und gleichzeitig wurde damit sein Name über alle Namen erhöht. Durch die Auferstehung ist Jesus nicht nur der Herr über alle Menschen, sondern auch über alle Mächte wie die Macht des Todes und der Sünde (vgl. Römer 7,22-24). Aus diesem Grund sagt Jesus:
„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf der Erde“ (Matthäus 28,18).
Wer an den Namen Gottes glaubt und im Namen Jesu betet, der agiert mit der größten und mächtigsten Kraft, die es gibt. Deshalb sagt Jesus im Vaterunser:
„Geheiligt werde dein Name.“ Heilig bedeutet „ausgesondert, abgegrenzt“. Jesus richtet mit dieser Zeile unsere Gedanken, unsere Bitten sowie unsere Hoffnung auf das Wesentliche aus. Gott möchte sich als heilig erweisen und dir seine Allmacht jeden Tag zeigen. Wer also im Namen Jesu betet und glaubt, der proklamiert die unlimitierte Kraft Gottes in diesem Leben und genau diese Kraft wird früher oder später sichtbar werden.
Ich kann mich erinnern, wie unsere Kinder einmal bei ihrer Großmutter übernachteten. Sie brachte abends die Kinder ins Bett und wollte noch ein Abendgebet mit ihnen sprechen. Damals ging es einem unserer Hasen schlecht, und die Kinder wollten für ein Wunder beten. Da sagte unsere Tochter zu ihrer Großmutter: „Weißt du, Großmama, wir müssen jetzt nicht einfach nur beten, sondern wir müssen ganz dringend im Namen Jesu beten!“
Als Dans Mutter uns diese Geschichte am darauffolgenden Tag erzählte, wurden unsere Herzen mit tiefer Freude erfüllt. Unser Kind hatte verstanden, welche großartige Kraft im Namen von Jesus Christus liegt, die unser Leben und unsere aktuelle Situation komplett auf den Kopf stellen kann.
Heilig und wundervoll
Die Welt auf den Kopf stellen, genau das ist typisch Jesus. Als er ungefähr 30 Jahre alt war, fing er an, auf dieser Welt zu wirken, und bei seinem ersten Wunder verwandelte er gleich mal ungefähr 600 Liter Wasser in Wein.
Darüber müssen wir mal kurz nachdenken! Mein Mann Dan kommt aus einer Weinbauernfamilie und wir lieben es deshalb, gemeinsam ein Gläschen Wein zu trinken. Aus diesem Grund gefällt uns dieses erste Wunder von Jesus besonders gut. Aber in erster Linie ging es dabei nicht um den Wein, sondern um etwas viel Tieferes. Wir lesen:
„So vollbrachte Jesus in dem Dorf Kana in Galiläa sein erstes Wunder. Er offenbarte damit zum ersten Mal seine göttliche Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn“ (Johannes 2,11).
Mit diesem Wunder begann der Glaube an Jesus Christus bei seinen Jüngern. Sie entschieden sich in ihren Herzen, Jesus zu vertrauen. Sie hatten mit ihren eigenen Augen die Macht des Sohnes Gottes gesehen und konnten den Wein auf ihrer Zunge schmecken. Wow, was für eine alles übertreffende Macht – und was für eine Köstlichkeit! Sie erkannten in diesem Moment die Schönheit und die Vollmacht von Jesus Christus. Und so glaubten und vertrauten sie ihm.
Zu einem späteren Zeitpunkt war Jesus zu Gast in einem Haus und viele Menschen kamen zu diesem Ort und wollten ihn hören. In kürzester Zeit hatte es sich herumgesprochen, dass es sich lohne, diesem Jesus zuzuhören. Das Haus war bis zum Platzen gefüllt. Es gab keine Möglichkeit mehr, in das Haus zu gelangen, denn alle drängten sich und wollten Jesus hautnah erleben. Da kamen am Ende noch vier Männer und brachten einen Gelähmten auf einer Trage. Auch dieser Gelähmte wollte Jesus sehen. Aber da war absolut kein Platz mehr im Haus. Gott sei Dank hatte fast jedes Haus in Palästina eine Außentreppe. So stiegen die vier Männer mit dem Gelähmten auf das Dach des Hauses. Kurzerhand deckten sie einige Ziegel des Daches ab, sodass eine Öffnung darin entstand.
Die Leute im Haus wunderten sich, warum plötzlich Holz und Steine von der Decke bröckelten. Dann öffnete sich das Dach und die vier Männer ließen die Trage mit dem Gelähmten darauf an einem Seil hinunter direkt vor die Füße von Jesus. Was für ein schönes Bild! Und was tat Jesus? Sagte er: „Sagt mal, spinnt ihr eigentlich? Ihr stört meine Rede und habt das Dach zerstört.“? Nein! Jesus stellte wieder einmal alles auf den Kopf. Er schaute die vier Männer und den Gelähmten liebevoll an, und dann heißt es in der Geschichte:
„Als Jesus ihren festen Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: „Deine Sünden sind dir vergeben!“ (Lukas 5,20).
Was für ein Statement! Jesus vergab dem Mann seine Sünden und alle diejenigen, die rundherum standen, merkten, dass Jesus dazu anscheinend bevollmächtigt war.
In der Geschichte erwähnt Jesus den Glauben der Männer. Er sah diesen festen Glauben und macht ihn zum entscheidenden Punkt in der Geschichte. Die vier Männer hatten sehr gut gehandelt. Sie hatten den Gelähmten nicht nur getragen und irgendwohin gebracht, sie hatten gemeinsam geglaubt. Und genau darin liegt eine unglaubliche Stärke für unser Leben. Wir Christen können für uns allein glauben, aber wenn wir gemeinsam glauben, wird unser Glaube noch mehr gestärkt und wir erleben Gottes Kraft.
Je länger wir verheiratet sind, desto mehr merken mein Mann und ich, wie der gemeinsame Glaube das tragende Fundament unserer Ehe ist. Es gibt immer wieder Momente, in denen einer von uns niedergeschlagen ist oder spürt, dass der eigene Glaube gerade umkämpft ist. Das Leben bringt jede Woche neue Herausforderungen mit sich, die uns beschäftigen und niederdrücken können. Als Ehepaar können wir uns in diesen Momenten gegenseitig noch mehr nach unten ziehen, oder wir können die Stärke des gemeinsamen Miteinander erkennen, und jeder kann für den anderen eine Ermutigung werden.
Der Glaube bleibt jedoch immer umkämpft. Selbst bei Pastoren ist er nicht immer eine feste Zuversicht, denn das Böse versucht, sein zerstörerisches Werk zu tun. Schlechte Gefühle, gemeine Worte, Geldsorgen oder ungelöste Konflikte können uns negativ beeinflussen und unsere Herzen letztendlich mit großen Zweifeln füllen.
Es sind diese Momente, in denen sich Unsicherheit, Selbstzweifel, Angst und Erschöpfung breitmachen. Wie gut ist es, wenn uns in genau diesen Momenten andere Menschen zur Seite stehen und mit uns den Glauben leben. Deshalb ist die Gemeinschaft in einer Gemeinde auch so wichtig.
In der Geschichte von dem geheilten Gelähmten sieht Jesus den gemeinsamen Glauben der Männer. Genauso kann er auch deinen Glauben sehen. Er wünscht sich, dass dein Herz mit Glauben erfüllt ist.
Der Gelähmte wollte zu Jesus, weil er ihm vertraute. Er war sich sicher, dass sich eine Begegnung mit diesem Jesus lohnen würde. Und dann sagte Jesus zu ihm: „Deine Sünden sind dir vergeben!“...