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Lesereise Schweden

Nils Holgersson und die Dame von der Post

AutorRasso Knoller
VerlagPicus
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl132 Seiten
ISBN9783711750174
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Ein Himmel in einem Blau, 'wie es allenfalls Verliebte in den Augen ihrer Angebeteten erblicken', und dazu saftiggelbe Herbstwiesen - die schwedischen Nationalfarben lachen Rasso Knoller im Land der Elche bereits aus der Natur zu. Auf dem Fahrrad, einem selbst gebauten Floß oder dem Hundeschlitten führt diese Lesereise durch das Land, in dem nicht nur Deutsche besonders gerne den Spuren der riesigen Hirsche folgen und in die Fußstapfen Astrid Lindgrens treten. Knoller bereist, was man gemeinhin mit Schweden assoziiert: die Villa Kunterbunt, die Produktionsstätte des Dalarna-Pferdes, des aus Holz geschnitzten Nationalsymbols, und das Städtchen Ystad, in dem Kommissar Wallander auf Verbrecherjagd geht. Zum unvergesslichen Erlebnis werden die einzelnen Stationen aber durch die Zeitgenossen, denen der Autor begegnet und die ihm Orte abseits der gängigen Touristenpfade zeigen. So besucht er etwa eine Bibliothek, in der man anstelle von Büchern Menschen ausleihen kann. Rasso Knollers Routen führen durch einen weiten Teil Schwedens und tief in die Seele der Nation.

Rasso Knoller, geboren 1959, schreibt regelmä­ßig für Zeitschriften und Zeitungen. Im Picus Verlag erschienen seine Lesereisen Helsinki, Pa­pua-Neuguinea, Schweden und Stockholm und die Reportage Australien, mit Barbara Schaefer gemeinsam verfasste er die Lesereisen Inseln des Nordens und Südliches Afrika, mit Erik Lorenz Hongkong. Rasso Knoller war bereits 2019 unter den Top Ten 'Reisejournalisten des Jahres' und hat sich auch 2020 wieder einen Platz gesichert.

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Leseprobe
Über der Stadt (S. 81-82

Sinfonie in Rot und Gelb


Hundert Meter unter mir liegt der See. Tiefblau lächelt er zu mir herauf. Einladend und verführerisch. Als möchte er mich zu einem Bad überreden, oder zumindest zu einer Paddeltour. Oder einem Spaziergang an seinen Ufern. Klar ist das Wasser, und sauber. Sogar Lachse kann man hier angeln. Eine Insel liegt direkt vor meinem Aussichtsturm. Darauf alte Häuser. Gelb und rot. Und zwei Kirchen. Aus rotem Backstein die eine, mit einem gelben Turm die andere. Rot und gelb.

Die beiden Farben scheinen sie hier zu mögen. Am Ufer unter Bäumen ein paar Bänke. Menschen sitzen darauf. Ihre Gesichter sind von hier oben nicht zu erkennen. Aber ich stelle mir vor, dass sie zufrieden aussehen. Mit geschlossenen Augen die Sonne genießen oder aber hinaus auf den See blicken. Den weißen Dampfschiffen zuschauen, die langsam über das Wasser tuckern. Sie stammen aus einer Zeit, in der man noch keine Eile kannte.

Diese Gemütlichkeit haben die Schiffe mit in die Moderne genommen. Wer mit ihnen unterwegs ist, hat keine Hast. Nimmt eine Auszeit vom Jetzt. Lässt die Landschaft in Zeitlupe an sich vorbeigleiten. [109]Weiter hinten, am Horizont, das Meer. Auch dort kann ich Schiffe erkennen. Große und kleine. Mit Segeln und ohne. Die Sonne spiegelt sich auf dem Wasser, überzieht es mit einem goldenen Glitzern. Auf der anderen Seite: Auch dort sind Kirchtürme zu erkennen. Dazwischen aber Hochhäuser. Wie aufgestellte Schuhkartons sehen sie aus.

Es gibt noch nicht viele davon, und einem Besucher aus den USA würden sie kaum auffallen, so niedrig sind sie. Ich sehe Züge, die vorsichtig in den Bahnhof kriechen und Autos, die scheinbar in Zeitlupe durch die Straßen fahren. Aus der Ferne wirkt auch Großstadthektik fast beschaulich. Unter mir, auf halber Höhe, umkreisen Möwen den Turm.

Ob sie wie ich die Aussicht genießen? Den Blick hinüber auf die Insel? Oder hinunter aufs Festland? Wo sich Altes mit Modernem mischt, wo das Herz der Stadt in schnellem Tempo schlägt. Ein warmer Sommerwind weht mir ins Gesicht. Er trägt Geräusche zu mir hoch. Ein leichtes, gleichmäßiges Schnurren. Wie eine Katze klingt die Stadt. Ich steige zu ihr hinab. Hinab vom Turm des Stadshuset. Hinab ins Zentrum von Stockholm.
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