Ein Tag mit Ihrem Traumgewicht
Wie schlank möchten Sie eigentlich sein? Hauptsache, dass Sie nicht mehr diese sackartigen Sachen anziehen müssen und endlich wieder eine Taille erahnen können? Oder möchten Sie doch wieder in diese knappen neongrünen Shorts von vor zehn Jahren passen? In unserem Kopf haben wir völlig verschiedene Vorstellungen davon, was Schlanksein eigentlich für uns bedeutet. Meistens werden uns die Ideen des knackigen Aussehens und des damit angeblich verbundenen immerwährenden Glücksgefühls hauptsächlich durch die Medien und die Werbung vermittelt. »Wenn du nur gut aussiehst, dann bekommst du die tolle Partnerschaft, in der du jeden Tag lachend Hand in Hand den sonnigen Waldweg entlangläufst, oder den klasse Job. Auf dem Flur sehen dir die Kollegen neidisch hinterher.« Sie ahnen schon, so geht es meistens nicht. Bestimmt werden Sie für Ihr Abnehmen Komplimente bekommen und passen auch endlich wieder in schicke Sachen rein, aber dafür müssen Sie sich nicht von Kleidergröße 50 auf 36 runterhungern. Der Unterschied zwischen unserem Kopfkino mit den Vorstellungen des absoluten Abnehmtraums und der Realität ist nämlich unser individuelles Körperwohlfühlgewicht. Dieses hat überhaupt nichts mit vorgegebenen Konfektionsgrößen und Maßen zu tun. Haben Sie auch schon einmal beobachtet, dass manche Menschen gar nicht mehr gut aussehen, wenn Sie zu viel abgenommen haben? Manche wirken dann einfach nur noch dürr, obwohl sie endlich in die geliebte Size Zero passen. Aber die Größe passt einfach nicht richtig zu ihrem ganzen Erscheinungsbild. Ein oder zwei Nummern größer würden objektiv betrachtet einfach viel besser aussehen und die eigenen Vorzüge viel schöner betonen. Deshalb: Halten Sie sich bitte nicht sklavisch an eine bestimmte Normgröße oder ein bestimmtes Gewicht, das Sie erreichen wollen. Lassen Sie sich viel lieber von Ihrem Körper führen, der das richtige Gewicht für Sie ganz automatisch findet. Sie haben einen ganz sensiblen Gewichtsinstinkt, den Ihr Körper immer perfekt ausbalanciert, wenn Sie ihn nur ruhig gewähren lassen. Durch die falsche Ernährung, Stress, Kummer, zu wenig Schlaf oder mangelnde Bewegung ist dieser Körperinstinkt, der Sie zu Ihrem Wohlfühlgewicht führen kann, immer mehr in den Hintergrund getreten. Nun wird es Zeit, dieses Wohlfühlgewicht endlich wieder wachzuküssen.
Mit drei ganz einfachen Übungen können Sie Ihr individuelles Wohlfühlgewicht ermitteln. Die erste Übung zeigt Ihnen, inwieweit Sie Ihr Wunschgewicht in Ihrem Alltag schon zulassen können. Denn seltsamerweise sagt der Kopf oftmals: »Ja, ich will abnehmen, am besten gleich eine Menge Kilos, damit ich schön schlank und sexy aussehe und natürlich auch etwas für meine Gesundheit tue.« Aber der Bauch sagt manchmal ganz leise: »Ein bisschen brauche ich meine Kilos noch … Sie sind auch ein Schutzwall, und ohne ihn fühle ich mich noch nicht so sicher.« Nach dieser Übung wissen Sie schon viel besser, wie viel Gewicht Sie wirklich schon loslassen können und was Ihr realistisches Wohlfühlgewicht ist, denn darauf kommt es erst einmal an – und nicht auf irgendwelche Leute in retuschierten Hochglanzmagazinen, die Ihnen irgendwelche Maße vorgeben, die sie oft selbst nicht haben.
Lesen Sie sich zunächst nur die erste Übung durch, am besten auch zwei- oder dreimal, damit Sie sie gut verinnerlichen. Auch wenn Sie den Text nur überfliegen sollten: Sie werden ein viel besseres Gefühl für Ihre wirkliche Größe bekommen.
Übung 1: Mein wundervoller Kleiderschrank
Legen oder setzen Sie sich ganz bequem hin. Machen Sie es sich richtig gemütlich. Lockern Sie Ihre Kleidung und atmen Sie erst einmal tief durch. Stellen Sie sich nun einen sehr großen, breiten Kleiderschrank vor, der in einem strahlenden Weiß leuchtet. Sie öffnen die breiten, lautlosen Schiebetüren, die sanft zur Seite gleiten. Vor sich sehen Sie, nach Größen geordnet, jeweils eine komplette Kleidungsausstattung in Ihrer Lieblingsfarbe. Vielleicht sehen Sie alle Hosen, Blusen, T-Shirts, Hemden, die Unterwäsche nun in Blau, Pink oder Grün, je nach Ihrem Geschmack. Jedes Kleidungsstück hat exakt dieselbe Farbe. Es sieht schon sehr imposant aus! Ganz am Ende auf der linken Seite beginnt das erste Kleidungssortiment. Es ist zwei Nummern größer als Ihre jetzige Größe. Wenn Sie Größe 46 tragen, beginnt Ihre Garderobe ganz links also bei Größe 50. Rechts daneben wiederholt sich die komplette Ausstattung in der gleichen Farbe eine Nummer kleiner. Wieder ein Stückchen weiter, direkt vor Ihnen, sehen Sie nun das Sortiment in Ihrer jetzigen eigenen Größe in der gleichen Farbe hängen. Schauen Sie weiter nach rechts, dort hängen Ihre Outfits eine Nummer kleiner als Ihre jetzige Größe. Noch ein Stückchen weiter nach rechts sind es zwei Nummern kleiner, bis am Ende des Schranks auf der rechten Seite eine komplette Ausstattung vier Nummern kleiner hängt. Tragen Sie jetzt Größe 46, hängt am ganz rechten Ende also Größe 38.
Treten Sie nun vom Kleiderschrank einige Schritte zurück. Sie haben genug Platz. Lassen Sie alle Größen noch einmal auf sich wirken. Schauen Sie von den größeren Nummern auf der linken Seite über die Mitte bei Ihrer jetzigen Größe bis ganz nach rechts vier Nummern kleiner. Spüren Sie in Ruhe nach, welche Größe wohl zu Ihnen passen könnte. Wo würden Sie intuitiv hingreifen? Was fühlt sich für Sie noch angenehm an? Welche Größe haben Sie gewählt?
Strecken Sie sich nun ein bisschen, und stellen Sie sich Ihre gewählte Größe ganz bildlich vor. Passt sie immer noch? Gehen Sie in den nächsten Tagen auch in ein Geschäft und sehen Sie sich die Größe an. Welches Gefühl haben Sie? Würde diese Kleidung zu Ihnen passen? Wenn ja, haben Sie schon einen großen Schritt zu Ihrem Wohlfühlgewicht getan. Wenn nein, wiederholen Sie bitte nach ein paar Tagen die Übung noch einmal. Sie müssen sich nicht beeilen. Wichtiger ist, dass Ihre Wohlfühlgröße wirklich zu Ihnen passt. Und lassen Sie sich ruhig noch ein bisschen Spielraum für Veränderungen.
Das meint Stefanie
Ich trage Größe 48. Natürlich hätte ich gerne wie die Models in den Zeitschriften auch einmal die Größe 38. Allerdings frage ich mich oft, wie jemand mit einer Körpergröße von 1,80 Meter oder mehr überhaupt in so eine Größe reinpassen soll. Sind da nicht die Hosenbeine viel zu kurz? Und was ist überhaupt Size Zero? Die Null-Kalorien-Größe? Ich will doch keine Kindergröße anziehen!
Seltsamerweise habe ich bei der Kleiderschrankübung nicht sofort zur Größe 38 gegriffen, was ich eigentlich vermutet hätte. Aber irgendwie hat das für mich und mein Körpergefühl nicht gestimmt. Vielleicht dauert es noch etwas oder passt auch gar nicht, das weiß ich noch nicht. Momentan passt für mich noch am besten die Größe 42. Die lag in der Mitte und hat sich für mich erst mal sehr gut angefühlt. Damit kann ich mich gut anfreunden. Ich fühle mich richtig erleichtert, dass ich nicht mehr den Stress habe, unbedingt in Größe 38 – und am besten sofort – passen zu müssen.
Als zweite Übung erleben Sie einen Tag mit Ihrem Wunschgewicht. Wie würde es sich tatsächlich anfühlen? Was würde sich ändern oder gleich bleiben? Lassen Sie Ihr Ziel in Ihren Gedanken Form und Farbe annehmen. So haben Sie hinterher schon eine ziemlich genaue Vorstellung, wie sich Ihr Wunschgewicht anfühlt. Spüren Sie nach, was sich wohl verändern wird oder was gleich bleibt. Anhand verschiedener Leitfragen kommen Sie so Ihrem individuellen Wohlfühlgewicht immer näher.
Lesen Sie den Text langsam, und machen Sie am besten immer kleine Pausen, um sich Ihren Traumtag vorzustellen, wenn Sie die Leitfragen gelesen haben. So können Sie Ihren Tag Abschnitt für Abschnitt erleben.
Übung 2: Der Tag mit meinem Traumgewicht
Machen Sie es sich wieder ganz bequem und atmen Sie erst einmal ein paar Mal tief durch. Stellen Sie sich nun vor, dass Sie abends wie gewohnt schlafen gehen, völlig entspannt und zufrieden. Als Sie am nächsten Morgen aufwachen, ist auf einmal alles ganz anders. Sie haben nun endlich Ihre ersehnte Wunschfigur. Sie stehen auf und betrachten sich im Spiegel.
Was ist anders geworden?
Was gefällt Ihnen jetzt gut?
Ist etwas gleich geblieben, was Ihnen auch gefällt?
Nun ziehen Sie sich an. Sie müssen gleich zu Ihrer Arbeit. Sie haben immer noch die Auswahl Ihrer bekannten Kleidung, aber auch völlig neue Sachen.
Was ziehen Sie an?
Welche Farben bevorzugen Sie?
Ist Ihr Stil ähnlich oder ganz anders?
Sie haben heute einen Arbeitstag vor sich und spüren sich selbst sehr genau.
Wie ist Ihre Laune?
Merken Sie Reaktionen Ihrer Kollegen?
Wie ist Ihr Energielevel?
Feierabend! Sie haben Zeit für sich selbst. Was tun Sie?
Genießen Sie den Abend zu Hause oder mit Freunden?
Was würden Sie am liebsten tun?
Welche Gefühle haben Sie nun?
Der Tag ist zu Ende. Sie halten noch einmal Rückschau. Was war anders als sonst? Was war ähnlich? Wie waren Ihre Energiephasen?
Nun strecken Sie sich wieder. Bewegen Sie Ihre Zehen und Fingerspitzen, und kommen Sie wieder ganz im Hier und Jetzt an. Überlegen Sie kurz: Wie waren Ihre Erwartungen, und was haben Sie in Ihrer Fantasie erlebt? Was würden Sie gerne konkret in Ihrer Realität umsetzen?
Das meint Stefanie
Der Tag war prima in meiner Fantasiereise. Ich habe mich viel freier und beschwingter gefühlt und sogar Komplimente bekommen. Toll! Einiges ist aber auch gleich geblieben, was ich gar nicht...