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Madeira mit Porto Santo - Reiseführer von Iwanowski

Individualreiseführer mit vielen Detail-Karten und Karten-Download

AutorLeonie Senne, Volker Alsen
VerlagIwanowskis Reisebuchverlag GmbH
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783864573132
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Ob als 'schwimmender Garten im Atlantik' oder 'Insel des ewigen Frühlings', die portugiesische Insel Madeira begeistert Jahr für Jahr Touristen mit ihrer besonderen Blütenpracht - immerhin gedeihen hier über 750 höhere Pflanzenarten -, der malerischen Landschaft und dem ganzjährig angenehmen Klima. Von Funchal ausgehend, beschreibt das Buch vier über die gesamte Atlantikinsel führende Reiserouten. Besonders für Wanderer bietet Madeira ein Revier der Extraklasse. Ein eigenes Kapitel beschäftigt sich mit diesem Thema und macht Vorschläge für Levada-, Küsten- und Gebirgstouren samt detaillierten Karten und Wandertipps. Sechs Routen führen entlang der jahrhundertealten Wasserwege, durch die grandiose Berglandschaft mit ihrer schroffen Küstenlinie und den fruchtbaren Tälern voller Obst- und Weingärten. Der kilometerlange, feinsandige Strand der kleinen Nachbarinsel Porto Santo lockt zudem Badeurlauber auf den Archipel. Herrschaftliche 'Quintas' mit ihren prachtvollen Gartenanlagen, moderne Hotels oder persönlich geführte Pensionen in den etwas abgelegeneren Bergdörfern laden zum Übernachten ein. Ab der 8. Auflage wird unsere Madeira-Autorin Leonie Senne durch den erfahrenen Reisebuchautor Volker Alsen unterstützt.

Leonie Senne reist seit vielen Jahren in verschiedene Regionen der Welt, wobei ihr besonderes Interesse den Ländern Südeuropas und dem Nordosten Amerikas gilt. In Iwanowski's Reisebuchverlag erschienen von ihr auch die Reiseführer USA-Nordosten und Kanada-Osten. Mit Volker Alsen konnte Iwanowski's Reisebuchverlag einen neuen und engagierten Autor für sein Programm gewinnen. Er ist seit über 25 Jahren in Lateinamerika zu Hause und hat sich als Pionier für Expeditionen in die abgelegensten Regionen einen Namen gemacht. Nach Stationen in Venezuela, Kolumbien und Panama lebt er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern seit 2009 in Costa Rica. Er hat Reiseführer zu verschiedenen Ländern und Themen der Region veröffentlicht und betreibt in Santa Ana ein kleines Hotel und eine Reiseagentur für Individualreisende.

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Leseprobe

Madeira auf einen Blick


HauptinselnMadeira, Porto Santo, Ilhas Desertas, Ilhas Selvagens
Fläche des Gesamtarchipels795 km²
Fläche Madeira741 km²
Fläche Porto Santo42,2 km²
Flagge
Staats- und RegierungsformSonderstatus einer „Autonomen Region“ innerhalb Portugals
HauptstadtFunchal
LageZwischen 33°07’ und 30°01’ nördlicher Breite sowie 15°51’ und 17°15’ westlicher Länge
Bevölkerung267.785 Einwohner, ca. 40% der Gesamtbevölkerung leben in Funchal; Porto Santo hat 5.483 Einwohner (Volkszählung 2011)
Bevölkerungsdichte331 Einwohner per km²
Nationalfeiertage25. April (Feiertag zur Erinnerung an die Revolution von 1974), 10. Juni (Camões-Tag), 5. Oktober (Tag der Republik), 1. Dezember (Nationalfeiertag)
AmtssprachePortugiesisch
Religion94,5% römisch-katholisch
WirtschaftFremdenverkehr, Wein- und Obstanbau, Zuckerrohr, Fischfang
Arbeitslosigkeit11 % (2017)
WährungEuro
ZeitWesteuropäische Zeit (WEZ)

Historischer Überblick


Zeittafel zu Madeira


Madeiras Geschichte umfasst die „kurze“ Zeitspanne von knapp 600 Jahren, beginnend mit der ersten Besiedlung Anfang des 15. Jahrhunderts. Die Entdeckung der Insel reicht jedoch viel weiter zurück, denn schon Phönizier, Karthager und Römer kannten die Inselgruppe. 1351 wird der Madeira-Archipel erstmals auf einer florentinischen Seekarte in dem Atlas „Atlante Mediceo“ unter dem Namen „Isola di Legname“ (Holzinsel) und etwa zeitgleich auf katalanischen Seekarten verzeichnet.

1418/1419werden die Inseln Porto Santo und Madeira für die portugiesische Krone in Besitz genommen. Seit dieser Zeit ist die Geschichte des Madeira-Archipels eng mit der Geschichte Portugals verbunden, das seit 1143 als souveränes Königreich anerkannt ist.
Im 14. Jh.noch gelten alle Bemühungen Portugals der Befreiung von der maurischen Herrschaft.
1340Portugiesen und Spanier besiegen gemeinsam die maurischen Könige von Marokko und Granada.
1415Heinrich der Seefahrer erobert das maurische Ceuta im Norden Marokkos nach einem Sieg über die Araber und beginnt mit dem Aufbau einer portugiesischen Flotte, die wichtig für die Entdeckung ferner Länder und den weitreichenden Handel Portugals wird. Portugals Zukunftsvorstellungen sind eng mit der Entwicklung einer eigenen Seefahrt verbunden. Zu diesem Zweck beauftragt Heinrich der Seefahrer zu Beginn des
15. Jahrhunderts die Kartografen und Seeleute seines Reiches, Kenntnisse über die Westküste Afrikas zu sammeln.

info

Kein Seefahrer, aber mit Weitblick – Heinrich der Seefahrer

Prinz Heinrich wurde am 4. März 1394 als vierter und jüngster Sohn von König João I. von Portugal in Porto geboren. 1415 nahm er an der Eroberung von Ceuta teil und übernahm anschließend die Verteidigung und Verwaltung dieser Stadt.

Prinz Heinrich ließ sich in Sagres in der Nähe des Kap São Vicente nieder, wo er ein Observatorium und die erste Schule für Seefahrer in Europa gründete. Er förderte die Zusammenarbeit von Geografen, Astronomen, Kartografen und Seefahrern, wodurch zahlreiche Veränderungen und Verbesserungen im Schiffsbau erreicht wurden, wie z. B. beim Bau der Karavelle, die besonders manövrierfähig war und dank ihres quadratischen Großsegels ein rasches Segeltempo erreichte.

Prinz Heinrich der Seefahrer

Trotz seines Beinamens „der Seefahrer“ fuhr Heinrich selbst nicht zur See, aber er förderte und unterstützte die Forschungs- und Entdeckungsreisen seiner Seeleute, um einen Seeweg nach Indien und in den Fernen Osten zu finden. Er suchte nicht nur einen Zugang zu den Schätzen des Orients, sondern strebte langfristig an, in Afrika und Asien Handelsverbindungen aufzubauen, die nicht von arabischen Händlern kontrolliert wurden.

Heinrich der Seefahrer genoss in ganz Europa hohes Ansehen; er schuf die Voraussetzungen für die Entwicklung Portugals zur Kolonialmacht und seine weltgeschichtliche Bedeutung im 16. Jahrhundert.

Er starb am 11. November 1460 in Sagres, nicht ohne vorher sein Testament gemacht zu haben, in dem er sein persönliches Eigentum, zu dem u. a. die Inseln Madeira und Porto Santo gehörten, an die portugiesische Krone zurückgab.

Wiederentdeckung und Besiedlung


1418Heinrich der Seefahrer beauftragt die beiden Schiffskapitäne João Gonçalves Zarco und Tristão Vaz Teixeira mit einer Fahrt entlang der Westküste des afrikanischen Kontinents. Der Überlieferung nach werden sie durch einen Sturm von der Küste abgetrieben und entdecken dadurch eher zufällig eine kleine Insel, die sie für die portugiesische Krone in Besitz nehmen. Aus Dankbarkeit für ihre Rettung nennen sie die Insel „Porto Santo“ (Heiliger Hafen).
1419Die benachbarte, größere Insel wird „entdeckt“, die wegen ihres Waldreichtums Madeira (d. h. Holz) genannt wird. Beide Inseln sind zu der Zeit unbewohnt, sodass es keine Kampfhandlungen bei der Inbesitznahme gibt. Auf Anordnung Heinrichs des Seefahrers wird Madeira von Familien vom portugiesischen Festland, vornehmlich von der Algarve, besiedelt.
1423–1425Die ersten Bewohner lassen sich in den geschützten Buchten von Machico und Câmara de Lobos nieder und gewinnen durch Brandrodung landwirtschaftliche Nutzflächen. Zarco kehrt 1425 an die Stelle zurück, die von den Seeleuten wegen des dort wild wachsenden Fenchels „Funchal“ (funcho (port.) = Fenchel) genannt worden war.
Die neue Siedlung Funchal wächst schnell, da der fruchtbare Boden gute Ernteerträge bringt und sich rasch ein reger Handel zwischen Portugal und Madeira entwickelt. Die wirtschaftliche Erschließung Porto Santos und Madeiras beginnt mit dem Anbau von Weizen und Gerste.
1426Zur Intensivierung der Landwirtschaft werden weite Gebiete der Insel durch Brand gerodet; es dauert nur wenige Jahre, bis die eigenen Ernteerträge zur Ernährung der Inselbevölkerung ausreichen.
1433Heinrich der Seefahrer erhält Madeira als persönliches Eigentum von seinem Bruder König Duarte.
1440Der Ostteil der Insel mit der Hauptstadt Machico wird Tristão Vaz Teixeira unterstellt.
1444Heinrich der Seefahrer überträgt Bartolomeu Perestrelo Porto Santo als Schenkung; dadurch wird diesem auch die Zivil- und Strafgerichtsbarkeit übertragen sowie zahlreiche Privilegien, u. a. das Mühlenmonopol.
1450Funchal wird unter João Gonçalves Zarco Hauptstadt des Westteils von Madeira.
Heinrich der Seefahrer ermächtigt die drei „Legatskapitäne“, Land als Lehen zu vergeben, wobei er einen Teil der Pachteinnahmen für sich beansprucht.
1452Auch Siedlern aus anderen Ländern werden Rechte und Privilegien eingeräumt. Flamen, Deutsche, Franzosen und Bretonen lassen sich auf der Insel nieder und bringen ihre Erfahrungen aus der alten Heimat ein. So wird mit dem Anbau von Wein begonnen; 1455 werden die ersten Malvasia-Reben angepflanzt.
1455Die Fruchtbarkeit Madeiras wird auf Anordnung Heinrichs des Seefahrers zum Anbau von Zuckerrohr aus Sizilien genutzt. Zur besseren Nutzung des Landes werden Terrassen und Bewässerungsgräben angelegt. Diese schwere Arbeit wird ebenso wie die harte Arbeit auf den Feldern und in den Zuckermühlen von den etwa 2.000 Sklaven von der Nord- und Westküste Afrikas geleistet.
Mit dem Zuckerrohranbau beginnt endgültig der wirtschaftliche Aufschwung der Insel.
Madeira belieferte nicht nur das Mutterland mit Zucker, sondern auch England, Mitteleuropa und sogar Konstantinopel. Der wichtigste Absatzmarkt aber war Flandern mit seinem Handelszentrum Brügge.
1460Tod Heinrichs des...
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