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Marktorientierte Unternehmensführung: Erkennen von zukunftsbezogenen Chancen und Risiken

AutorChristian Neumann
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl91 Seiten
ISBN9783955499013
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Die Ausrichtung des Unternehmens auf die Zukunft ist eine der bedeutendsten strategischen Aufgaben des Managements. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig die Chancen im Markt zu nutzen und vorausschauend die Risiken zu vermeiden. Doch durch die immer komplexer werdenden wechselseitigen Abhängigkeiten der Globalisierung wird es zunehmend schwerer das Unternehmen auf die Zukunft auszurichten. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, auf der Grundlage der globalen Umwelt- und Wettbewerbsanalysen, in Verbindung mit einem Früherkennungssystem, zukunftsbezogene Chancen und mögliche Risiken zu ermitteln und diese auf deren Relevanz für das jeweilige Unternehmen zu überprüfen. Das Ergebnis des Zusammenführens der Analysen sind Trends, die die Unternehmensentwicklung nachhaltig beeinflussen können. Das Aufspüren von Trends als Chancen oder Risiken für das Unternehmen und das anschließende Prüfen auf Relevanz ist Ziel der Früherkennung. Mithilfe der Früherkennung ist es möglich, sich Handlungsspielräume zu eröffnen. Durch die zunehmenden schwer vorherzusagenden Entwicklungen der Zukunft und damit deren inhaltlichem und zeitlichem Umfang ergibt sich durch das Werkzeug der Früherkennung ein aktives Chancen- und Risikomanagement, das zumindest die Möglichkeit eines Zeitgewinns durch ein frühzeitiges Erkennen von 'schwachen Signalen' und das Ableiten von Handlungen ermöglicht.

Christian Neumann wurde 1972 in Bielefeld geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaft an der Hamburger Fern-Hochschule (HFH) schloss er 2012 mit dem akademischen Grad Diplom Kaufmann (FH) erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor um

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 5, Chancen und Risik:en Im Folgenden soll mithilfe der Zusammenführung von Umwelt und Früherkennungssystem aufgezeigt werden, wie zukünftige Chancen erkannt und Risiken vermieden werden können. 5.1, Eignung der unterschiedlichen Früherkennungssysteme: Die Eignung der unterschiedlichen Früherkennungssysteme hängt von den Informationsbedürfnissen des Unternehmens ab. Diese Bedürfnisse sind zukunftsbezogen und sollen dem Unternehmen die Möglichkeit geben, Chancen und Risiken zu erkennen. Dabei werden in einem ersten Schritt die Früherkennungssysteme, sowohl die operativen als auch die strategischen, sowie die Prognose auf ihre Eignung geprüft. 5.1.1, Operative Früherkennungssysteme: Das operative System umfasst die kennzahlen-, hochrechnungs- und indikatorenorientierte Früherkennung. Dabei unterscheiden sich die drei Systeme durch eine jeweils unterschiedliche Aufgabenstellung sowie einen unterschiedlichen Zeithorizont. Die kennzahlenorientierte Früherkennung greift auf Zahlen aus dem internen und externen Rechnungswesen zurück. Sie versucht mithilfe von Kennzahlen oder Kennzahlensystemen Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Größen zu ermitteln (vgl. Krystek / Moldenhauer 2007: 105). Da sie dabei auf Daten der Vergangenheit bzw. Gegenwart zurückgreift, ist es schwierig mit den so gewonnenen Kennzahlen zukunftsgerichtete Informationen zu gewinnen. Der kennzahlorientierten Früherkennung wird bestenfalls eine Früherkennungs-eigenschaft zugesprochen (vgl. Krystek / Moldenhauer 2007: 105). Daher ist dieses System nicht geeignet, Chancen zu erkennen oder frühzeitig den Einfluss von unvorhergesehenen Ereignissen auf das Unternehmen zu erfassen. Das hochrechnungsorientierte Früherkennungssystem baut auf dem Kennzahlen-system auf. Es ist eine antizipierende Kontrolle. Bei dieser Kontrolle werden Daten des Soll-Ist-Vergleichs für eine andere Planperiode hochgerechnet (möglich ist auch ein Permanent-Vergleich). Das Ergebnis ist der Soll-Wird-Vergleich (vgl. Krystek / Moldenhauer 2007: 106). Es kommt somit zu einem Zeitgewinn von Daten, die als aktualisierte Vorausschätzung nach neustem Erkenntnisstand verstanden werden. Die Hochrechnung macht auf Abweichungen vom Planungsziel innerhalb eines bestimmten Zeitraums aufmerksam und besitzt demzufolge nur einen als kurzfristig einzustufenden Prognosehorizont. Grundsätzlich kann diesem System ein Früherkennungscharakter durch das Erkennen von Chancen und Risiken zuerkannt werden. Für das Erkennen von unvorhergesehenen Ereignissen und damit von Chancen und Risiken ist dieses System nicht geeignet (vgl. Krystek / Moldenhauer 2007: 107). Das indikatorenorientierte Früherkennungssystem versucht, Chancen und Risiken von bereits latent vorhandenen Veränderungen durch Hilfsgrößen (Indikatoren) zu erkennen, die einen zeitlichen Vorlauf haben. Dabei liegt die Schwierigkeit im Auffinden der Indikatoren, deren Ursache-Wirkungs-Beziehungen und dem Erstellen eines aussagefähigen Indikatorenkatalogs (vgl. Neumann 2004: 87). Diese Früherkennung arbeitet nach dem Konzept der gerichteten Unternehmensüberwachung. Dabei kommt es im Voraus zur Definition aller unternehmensinternen und -externen Beobachtungsbereiche, in denen Chancen und Risiken vermutet werden. Nur innerhalb dieser Bereiche kann Früherkennung überhaupt stattfinden. Durch die Festlegung besteht allerdings die Gefahr der Vernachlässigung des ganzheitlichen Denkens zugunsten einer eingeschränkten Sichtweise. Der Blick für die Zusammenhänge droht verloren zu gehen und einzelne Entwicklungen werden nicht mehr im Zusammenhang gesehen. Auch das regelmäßige Aktualisieren und Fortschreiben kann nicht verhindern, dass sich in nicht beachteten Bereichen Chancen und Risiken für ein Unternehmen auftun. Oft sind es gerade solche Nebenentwicklungen, die große Chancen und Risiken bedeuten können (vgl. Neumann 2004: 93). Daher wird auch dieses System verworfen.
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