Stufe 8 Ängste, Verzweiflung.
Die niedrigste Stufe ist die der destruktivsten Energiefrequenzen, in denen wir uns befinden können. Dazu gehören v. a. Ängste, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Depression. Alle diese vier Gefühlszustände haben eines gemeinsam: Sie haben ihren Ausgangspunkt im Wurzelchakra und sie stehen für eine Handlungslähmung. Wir treffen keine Entscheidung, weil wir Angst haben. Wir sind verzweifelt, weil wir keine Entscheidung treffen können. Wir sind hoffnungslos, weil wir keine Handlungsmöglichkeit sehen, und wir sind depressiv, weil wir das Gefühl haben, dass das Leben an uns vorbeilebt und wir uns selbst nicht als eigenverantwortlicher Bestandteil davon betrachten.
Ich selbst hatte mit 21 Jahren einmal eine heftige Depression und war wie ein Jahr auf Autopilot. Für mich ergab Nichts einen Sinn. Ich hing am liebsten den ganzen Tag auf der Couch und wusste nichts mit mir anzufangen. Die Niedergeschlagenheit war so groß, dass ich zu nichts Lust hatte und ich am Leben nichts mehr finden konnte, das mir Freude bereitete. Falls du schon einmal „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ gesehen hast, dann wirst du dich sicher an die Szenen mit den Dementoren erinnern. J.K. Rowling beschreibt sie in ihrem Buch als Wesen, die alles Schöne, Glückliche aus dir heraussagen, bis nichts mehr übrig bleibt. Genauso fühlte sich meine Depression an.
Mein Tagesablauf bestand daraus aufzustehen, 7 Kilometer zu joggen, den Tag über in meinem depressiven Zustand zu versauern und zu essen. Das ging etwa ein ganzes Jahr so. Aus heutiger Sicht ist es mir ziemlich schleierhaft, wie es mir gelang trotz Depression finanziell über die Runden zu kommen, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Die Depression begann bei mir damit, dass ich mit 20 Jahren das starke Bedürfnis hatte etwas mit Männern in meinem Alter zu machen und soziale Kontakte mit gleichaltrigen Menschen zu pflegen. Ich war mit 17 nach Wendelstein gezogen und hatte außer meiner Tante Sylvia und ihren Freunden keinerlei Kontakte, und so war ich vorwiegend mit Menschen zusammen, die doppelt so alt wie ich waren.
Irgendwann lernte ich berufsbedingt zwei Männer kennen, mit denen ich nach langem eine zwischenmenschliche Beziehung aufbaute und das Gefühl hatte, endlich die Außenseiterrolle hinter mir zu lassen und neu zu beginnen. Aus heutiger Sicht hatte mir das Universum die besten Erfüllungsgehilfen gegeben, um mehr zu mir selbst zu kommen. Nach ein paar Monaten fast schon familiären Kontaktes löste sich die Verbindung einfach auf. Von heute auf morgen war ich ohne Grund nicht mehr wirklich wichtig, es wurde nichts mehr unternommen und ich war fallen gelassen worden wie eine heiße Kartoffel.
Das Schlimmste für mich war, dass es aus meiner Sicht keinen Grund gab, weshalb sie den Kontakt zu mir abbrachen. Es wurde nie irgendwie geklärt. Es war auf einmal einfach nicht mehr, was für mich unerträglich war und mich in meine Depression stürzte. Wenn ich überlege, dass ich mir ein Jahr lang einen Kopf gemacht hatte, wieso diese Menschen nicht mehr mit mir zu tun haben wollen, bis ich den eigentlichen Grund für meine Gefühlszustand erkannte. Ich war schwul und wollte mich dieser Tatsache nicht stellen. Ich lief ständig vor mir selbst davon, obwohl ich mich im tiefsten Inneren nach einem Mann und Freundschaften sehnte.
Und dann kam der Tag, an dem ich es begriff. Ich war 22 Jahre alt, saß Nachts in Mauritius am Strand und mir fiel es wie Schuppen von den Schultern. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade begonnen einen Fantasyroman zu schreiben und stellte dabei fest, dass ich mich selbst durch bestimmte Charaktere darstellte und durch das Schreiben zu meinen tieferliegenden Gefühlen durchdringen konnte. Als ich erkannt hatte, warum ich
Depressionen hatte, verschwanden diese über Nacht. Ich begann damit mich zu outen und mir fielen ganze Geröllhalden von den Schultern.
Heutzutage wird eine Depression oft als schwere Erkrankung stigmatisiert, die schier unheilbar scheint, v. a. mit hoher Rückfälligkeitsrate. Aus meiner Sicht kann ich zustimmen, dass es eine sehr schwere geistige Situation ist. Jedoch sehe ich es ganz und gar nicht so, dass es dem Stempel des Depressiven bedarf. Ich bin der Meinung, dass es sich hierbei ausschließlich um eine Handlungslähmung im Leben handelt. Du befindest dich in einem Zustand der Verdrängung, die so stark ist, dass es dein System „crasht“, damit du einen Neuanfang starten kannst. Das Universum gibt uns die Möglichkeiten, vollkommen auf uns zurückzufallen, um uns von alten festgefahren Situationen lösen können. Leider nehmen die Pharmaindustrie und die Schulmedizin dieses Thema als solide Einnahmequelle und dröhnen die Patienten viel zu häufig mit Antidepressiva zu, anstelle Ursachenforschung zu betreiben und begleitend zu helfen, um aus dem eigenen Loch wieder herauszuklettern.
Welchen Ratschlag würde ich mir heute in einer Depression geben? Ich würde sagen, schaffe dir Strukturen im Leben. Tue Dinge auch, wenn du keine Lust darauf hast, und bleibe in Bewegung. Das Schlimmste, was du tun kannst, ist dich zu verkriechen und den Kopf in den Sand zu stecken. Und dann würde ich mir Hilfe holen, am besten einen Psychologen, der mir anstelle Medikamenten zu verschreiben, dabei helfen würde die Ursache für meinen Zustand zu ergründen. Je tiefer du an deinen Wesenskern gelangst und deine innere Wahrheit erkennst, desto schneller kommt dein Energiesystem wieder in Ordnung und der Schleier des Trübsinns löst sich.
Das Energiefeld eines Depressiven sieht für einen Aurasichtigen im Kopfaurafeld dunkelgraublau aus. Übrigens würde ich den Zustand „Burn Out“ als Vorstufe zur Depression sehen. Die Depression ist die Angst vor dem Leben, die Angst sich selbst zu Leben und zu sich zu stehen.
Wie gehst du also am besten mit der Angst um, um sie auszuhebeln? Dale Carnegie erklärt in seinem Buch „Sorge dich nicht, lebe!“, man solle sich selbst schriftlich ein paar Fragen beantworten.
Was würde mir im schlimmsten Fall passieren?
Nachdem du dir alle Horrorszenarien durchgespielt hast, beginnst du damit dich darauf einzustellen und zu akzeptieren, dass es eintrifft.
Und dann geht es darum alles zu versuchen, um das Ergebnis abzuwenden.
Diese Technik funktioniert in jeder Situation.
„Oftmals ist es nicht die Situation, die uns versagen lässt, sondern dass wir die Hoffnung in uns verloren haben.“
Ich wusste mit 16 Jahren und nach dem Tod meiner Mutter, dass ich die Schule nach der 10. Klasse verlassen wollte, um ein Leben zu starten, in dem ich glücklich bin und mich künstlerisch ausleben kann. Da ich nicht gerade gute Noten in der ersten Hälfte des Jahres hatte, wusste ich, dass mein Zeugnis nicht gerade gut ausfallen würde, was später auf dem Arbeitsmarkt ein Problem darstellen könnte. Ich hatte meine Noten nicht, weil ich dumm, sondern weil ich faul war und so begann ich mich mehr mit meinen Problemfällen zu beschäftigen. Ich nahm mir Spanisch und Englisch vor und die Bereitschaft, dafür zu kämpfen, zahlte sich aus. Ich konnte meine Noten in beiden Fächern um eine ganze Note verbessern.
Ich kann dir nur raten, dein Leben als einen Erfahrungsspiegel deiner selbst zu sehen und es zu leben. Wenn du in deinem Leben noch nicht glücklich bist, ist das nur ein Zeichen, dass du noch ein paar Stufen weiter die Leiter hinaufsteigen darfst, bis du die Sonne siehst und der Nebel sich lüftet.
„Es hört doch jeder nur, was er versteht.“ (Goethe)
Was sich auch sehr empfiehlt, ist, wie im vorherigen Kapitel erwähnt, zu atmen.
Falls du es geistig nicht schaffen solltest, dich zu motivieren, rate ich dir, dich dennoch zu bewegen, um auf diese Weise zumindest auf körperlicher Ebenen dem Stillstand entgegenzuwirken und die Frequenz zu beschleunigen.
Stufe 7 Unsicherheit, Schuld, Mangel, Zweifel, Eifersucht, vorwurfsvoll, Sorge, Enttäuschung, Frustration, Pessimismus.
Unsicherheiten, Mangel- und Schuldthematiken befinden sich überwiegend im Bereich des 2. Chakras und haben ziemlich starke Auswirkung auf unser Auftreten im Außen. Das Sakralchakra ist das Energiezentrum, das für die Verbindung zu anderen Menschen steht und einen Großteil unseres Resonanzfeldes beeinflusst.
Wie eingangs erwähnt, werden Schuldgefühle oft von Eltern verwendet, um die Kontrolle über das Kind zu behalten. Später dann ist das eigene Energiefeld so konditioniert, dass dein Unterbewusstsein Schuldgefühle oder Selbstzweifel in dir aktiviert, wenn du dich verändern willst, etwas Neues machen möchtest. In meinen Sitzungen bezeichnete ich sie gern als Überlebensstrategien alter Muster. Der Verstand nimmt das Gefühle und erzeugt dann die dazu passenden Horrorszenarien, um dich von deinem Wachstum abzuhalten.
Sei dir bewusst, dass bei den meisten Menschen erziehungsbedingt das Energiesystem so gepolt ist, dass es Angst vor der Veränderung hat. Auf dieser Stufe bist du sehr leicht von außen beeinflußbar. Eine Person, eine Situation kann dich mit nur einem „Augenzucken“ wie z. B. einem verschütteten Kaffee aus der Bahn werfen. Deshalb merke dir: Je niedriger deine Frequenzstufe ist, desto wichtiger ist es, dass du darauf achtest, dich mit positiv ausgerichteten Menschen umgibst.
Was kannst du aber nun tun, wenn du ich in einer derartigen Situation befindest? Da besteht zum einen die Möglichkeit, in die nächste Energiestufe zu gehen: die Wut.
Stelle dir dazu am besten folgende Fragen.
Bist du wütend, dass du schon wieder im Mangel bist, dass du schon wieder unsicher bist, an dir selbst gezweifelt hast?...
