ESSEN FÜR DIE SCHÖNHEIT
GESUNDHEIT VON INNEN HER
Die richtige Ernährung ist laut Ayurveda der Schlüssel zu unserem körperlichen und emotionalen Wohlbefinden. Mit dem, was wir essen und wie wir es zubereiten, nehmen wir direkten Einfluss auf die körperliche Gesundheit und das emotionale Gleichgewicht. Dabei handelt es sich bei der ayurvedischen Ernährung nicht um eine Diät, sondern um ein ganzheitliches Ernährungssystem, das äußerst differenziert auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen eingeht.
Die wohlschmeckenden Speisen im Ayurveda werden auf die vorherrschenden Dosha-Eigenschaften abgestimmt, um den Stoffwechsel typgerecht in seinen Verdauungs- und Erneuerungsvorgängen zu unterstützen. Ebenso können spezielle Nahrungsmittel und Gewürze ernährungstherapeutisch eingesetzt werden, um Krankheiten präventiv vorzubeugen und diätetisch zu behandeln.
Auch in der ayurvedischen Schönheitslehre nimmt die richtige Ernährung einen großen Stellenwert ein: Bis zu 60 Prozent unseres Therapieerfolgs bei einer Saundarya- oder Rasayana-Kur hängen von der täglichen Nahrung ab.
Durch das umfassende Ayurveda-Wissen um die geschmacklichen und heilenden Qualitäten der Nahrungsmittel können wir Menü- und Speisepläne zusammenstellen, welche den zellerneuernden Energie- und Substanzgewinn des Körpers optimal steuern, die Sinne befriedigen und die Psyche balancieren. Dabei begeistert die ayurvedische Ernährung immer wieder durch ihre Vielseitigkeit, in der sich eine wirkungsvolle Diätetik mit genussvoller Kochkunst vereint. Gelüste, Heißhungergefühle und Suchtverhalten werden mithilfe der Ayurveda-Psychologie analysiert und mit speziellen Übungen zur Gewohnheitsänderung und stimulierenden Gewürzen ausgeglichen. Damit gelingt eine ganzheitliche Ernährungsumstellung ohne Dogma oder asketischen Verzicht, doch mit viel Feingefühl für den intelligenten Einsatz aller Schätze der Natur.
Gründe für eine ayurvedische Ernährung
Typgerechte Ernährung Die täglichen Speisen werden auf die individuelle Konstitution und die jeweiligen Störungen abgestimmt.
Essen im Einklang mit der Natur Entsprechend der Lebensphasen, Jahres- und Tageszeiten werden die Auswahl und Zubereitung der Speisen angepasst.
Körperliches, emotionales Wohlbefinden Passende Nahrungsmittel und Gewürze gleichen Belastungs- und Stressfaktoren in Körper und Seele aus.
Spaß am Essen Die Nahrung wird auf wohlschmeckende und sinnlich erfüllende Weise zubereitet und schmeckt gut.
Zeitsparend Viele Rezepte der Ayurveda-Küche sind schnell und einfach zuzubereiten.
Sich gesund und schön essen Die ayurvedische Ernährung ist wichtiger Bestandteil der Medizin und Kosmetik. Sie kennt spezielle Diäten und Kuren, um die Verjüngungs- und Heilprozesse zu fördern.
Den richtigen Weg finden
Um das Leben nachhaltig zum Guten zu verändern, geht kein Weg an einer gesunden Ernährungsweise vorbei. Unsere Gesundheit, unser Aussehen und unsere Lebensfreude werden davon beeinflusst, auf welche Weise wir unsere täglichen Mahlzeiten gestalten.
Viele Menschen wissen um die Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung, doch nur wenigen gelingt es, dieses Wissen konsequent umzusetzen. Wir sind gefangen in den inneren und äußeren Zwängen der alten Gewohnheiten, die eine Ernährungsoptimierung verhindern. Finden wir jedoch einen Lebensstil und eine Ernährungsform, die wirklich zu uns passen und die uns glücklich machen, so werden wir diese auf allen Ebenen unseres Seins als Gewinn wahrnehmen und damit in Freude und Leichtigkeit alle Widerstände überwinden können. Ayurveda kann den richtigen Weg weisen.
Eigenschaften und Geschmack zum Dosha-Ausgleich
Dosha | Empfehlenswerte Eigenschaften | Empfehlenswerter Geschmack |
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Vata | leicht, warm, weich, feucht, beruhigend | süß, salzig, leicht sauer, leicht scharf |
Pitta | kühl, mild, weniger gekocht, schwer | süß, bitter, zusammenziehend |
Kapha | leicht, warm, trocken, anregend | scharf, bitter, zusammenziehend |
Konstitutionsgerechte Ernährung
Im Ayurveda dienen die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha als Leitfaden für eine individuelle Ernährungsumstellung: Mit jeder Mahlzeit »füttern« wir unsere Dosha-Anteile, und durch die gezielte Auswahl von Nahrungsmitteln und Anwendung spezieller Ernährungsregeln können wir ihre Qualität und Quantität unmittelbar steuern.
Das grundlegende Prinzip der konstitutionsgerechten Ayurveda-Ernährung beruht auf dem Ausgleich der übermäßigen Eigenschaften: Jedes Dosha manifestiert sich im Organismus durch seine Eigenschaften. Störungen entstehen immer durch übermäßige Ausprägung dieser Qualitäten, die mit der richtigen Ernährung auf einfache Weise ausgeglichen werden können:
- Um die Vata-Eigenschaften wie trocken, leicht und kalt auszugleichen, empfiehlt Ayurveda warme, gekochte und feuchte Nahrungsmittel wie sämig gekochte Suppen, Getreidegerichte oder süße Früchte.
- Ist das Pitta aus dem Gleichgewicht geraten, so sammeln sich Hitze und Säure im Körper an. In diesem Fall helfen alle süßen und bitteren Speisen wie Wurzelgemüse und Salat sowie Kurkuma, Kardamom und Koriander zum Würzen der Speisen.
- Ist Kapha mit seinen Eigenschaften schwer, kalt und feucht zu stark ausgeprägt, so helfen scharfe und erhitzende Gewürze wie Ingwer, Pfeffer, Chili oder Senfsamen, die den Speisen beigegeben werden. Ebenso ist der Genuss von leichten und bitteren Speisen wie Hülsenfrüchten und Blattgemüse angesagt, um den Stoffwechsel auf natürlichem Weg ins Gleichgewicht zu bringen.
Scharfe Chilischoten sind ein wichtiges Gewürz zur Gewichtsreduktion – sie stärken den Stoffwechsel, verbrennen Fettgewebe und bilden Glückshormone.
Die sechs Geschmacksrichtungen
Besonders eindrucksvoll können wir die Wirkung unserer Nahrung mit dem gezielten Einsatz des Geschmacks steuern. Dazu beschreibt Ayurveda die sechs Geschmacksrichtungen (Rasa) mit ihrem Einfluss auf die Doshas, den Stoffwechsel (Agni) und die Psyche (Manas). Ob ein Nahrungsmittel dem Substanzaufbau dient oder den Gewebsaufbau unterstützt, den Körper befeuchtet oder austrocknet, uns anregt oder beruhigt – all das lässt sich direkt von den Geschmacksqualitäten ableiten.
Der Grundgeschmack wird von der Nahrungsgruppe bestimmt, so sind z.B. Getreide, Nüsse und Fette immer süß, Blattsalate und Gemüse immer bitter, und Zitrus- und Beerenfrüchte immer sauer. Innerhalb dieser Nahrungsgruppen gibt es allerdings Ausnahmen, und diese spielen in der ayurvedischen Ernährungs- und Schönheitstherapie eine besonders große Rolle: Ein gutes Beispiel dafür ist der Honig, der trotz seines süßen Geschmacks eine Kapha-reduzierende und gewebeabbauende Wirkung hat.
Der süße Geschmack (Madhura) wird wegen seiner heilenden und aufbauenden Kraft geschätzt. Süße Substanzen nähren das Gehirn, fördern die sexuelle Kraft, wirken antitoxisch und allgemein kräftigend. So zählen alle süßen Nahrungsmittel zu den wichtigsten Rasayanas und werden in Anti-Aging-Kuren eingesetzt. Besonders gut sind sie für den Gewebsaufbau, das Herz, die Haut und Haare. Im Ayurveda steht der süße Geschmack auch für Liebe und mütterliche Nährkraft. Viele süße Substanzen haben eine stimulierende Wirkung auf die Psyche und schenken Zufriedenheit, innere Ruhe und Liebe. Wer jedoch abnehmen will und mehr Leichtigkeit und Aktivität für sein Leben sucht, der sollte die süßen Nahrungsmittel stark eingrenzen.
Alle Hauptnahrungsmittel wie Getreide, Fette, Hülsenfrüchte, Süßmittel und Milch sind süß. Ebenso haben wir viele süße Gemüse wie Möhren, Fenchel, Kürbis, Rote Bete, Kartoffeln, Gurken sowie süße Früchte wie Bananen, süße Trauben, Äpfel, Mangos, Melonen und viele mehr, die unseren Speiseplan dominieren.
Der saure Geschmack (Amla) regt den Stoffwechsel an und hat befeuchtende, appetitanregende und kräftigende Eigenschaften zum Ausgleich von Vata.
In der ayurvedischen Schönheitstherapie werden saure Speisen eher gemieden: Sie übersäuern den Stoffwechsel, fördern Hautproblematiken und Gewebsaufschwemmungen, belasten die Fortpflanzungsgewebe (Shukra) und damit auch den Verjüngungsprozess. Auf die Psyche übt der übermäßige Genuss von sauren Speisen ebenfalls einen negativen Einfluss aus, da sie Gier und Aggressionen fördern können.
Zu den sauren Speisen zählen Zitrusfrüchte, Ananas, saure Milchprodukte und Essig. Besonders schädlich sind jedoch die Nahrungsmittel, die nicht unmittelbar sauer schmecken, aber eine saure Wirkung haben. Zu diesen zählen Fleisch, weißer Zucker, weißes Auszugsmehl, Kaffee und Alkohol. Aber es gibt auch Ausnahmen! Früchte, die sauer schmecken, aber eine süße, bzw. scharfe Wirkung (Vipaka) haben. Diese sind die Könige der Schönheitstherapie, da sie viele Antioxidanzien und andere Wirkstoffe zum Verjüngen und Abnehmen in...