1. Sehnsucht nach Veränderung
„Doch warum sollte nicht jeder Einzelne aus seinem Leben ein Kunstwerk machen können?“
Michel Foucault
Lass uns gemeinsam eine Reise beginnen, die dich dazu anregt, deinen Platz im Leben einzunehmen. Diese Idee vom eigenen Platz schließt für mich Zugang zur eigenen Kraft und Lösungskompetenz, den Ruf der Seele und ganzheitliche Verbundenheit ein. An deinem Platz sind Selbstverwirklichung und Eigenmacht möglich, Harmonie und spirituelle Verbindung. All das wartet auf dich, denn es ist Teil deines Lebensweges und deines Potenzials. Mach dein ganz persönliches Kunstwerk daraus.
Einladung zur Reise
Ich liebe es zu reisen.
Im Innen und im Außen. So möchte ich mit diesem Buch eine Einladung zu einer Reise mit Eigenmacht und Kraft, erfolgreicher Lebensgestaltung, vertiefter Spiritualität und höherem Bewusstsein für das Wohl eines größeren Ganzen aussprechen. Eine Reise, um sich weiterzuentwickeln und das Leben Schritt für Schritt leichter, fröhlicher und harmonischer zu gestalten. Kurz gesagt eine Reise, um bei dir selbst anzukommen. Dieser Text wird dich dabei unterstützen, einen erfolgreichen und glücklichen Platz im alltäglichen Leben und im Zusammenhang mit einer universellen Harmonie einzunehmen.
Jede Reise hat einen Ausgangspunkt. Was ist deiner?
Wenn du dein Leben als Ort definieren würdest, welcher wäre es?
Welche Qualität hat dieser Ort im Moment?
Mein symbolischer Ausgangspunkt ist, dass ich gerade dabei bin, meine Sachen zusammenzupacken, meine Dinge auszumisten, um in wenigen Wochen in eine größere Wohnung zu ziehen. Ich habe das Gefühl nicht nur die Wohnung – die nur einige Minuten entfernt in der gleichen Stadt ist – zu wechseln, ich verändere viel mehr. Ich verändere mich selbst oder anders gesagt, gebe ich der stattfindenden Wandlung in mir einen neuen Platz im Außen.
Wie so manche Veränderung im Leben war auch diese Wohnung ursprünglich mit vielen Herausforderungen und Hindernissen verbunden. Im Nachhinein gesehen waren all die Herausforderungen wunderbare Wachstumschancen, an denen ich mich erproben und entwickeln konnte. Doch ist das nicht immer so im Nachhinein? Im Rückblick ist es um so vieles leichter die positiven Seiten von schwierigen Zeiten und Herausforderungen zu sehen. Es ist viel einfacher, den Sinn zu finden und den Zusammenhang zwischen verschiedensten Erfahrungen zu erkennen, wenn wir schon wieder einen Schritt weiter sind.
Welche Herausforderungen bieten dein Leben und dein momentaner Platz gerade?
Wie erkennst du, ob du am richtigen Platz bist?
Die Wohnung ist nur ein Beispiel für eine Entwicklung im Inneren, die sich im Außen manifestiert hat. Nicht immer werden unsere Erkenntnisse und Wachstumsschritte auch gleich im Außen sichtbar. Manchmal dauert es eine Weile, bis wir im äußeren Leben bemerken, was sich im Inneren vielleicht schon lange abgezeichnet hat. Zuerst kommt die Sehnsucht der Seele nach Entwicklung, dem folgt die Persönlichkeit mit ihren Zielen und Wünschen und schließlich zeigt sich das Neue im konkreten Alltag. Es kann aber auch genau umgekehrt sein: Eine äußere Veränderung „zwingt“ uns zu inneren Prozessen und Entwicklungsschritten, die wir manchmal erst im Nachhinein als positiv erkennen können.
Persönliche Wachstumsphasen kündigen sich oft mit Abschluss einer Ausbildung, bestimmten Lebensaltern (Pubertät, um die runden Geburtstage...), bei Veränderungen in der beruflichen Laufbahn oder der persönlichen Situation (Scheidung, Auszug der Kinder...) an. Immer wieder kommen diese Aufforderungen des Lebens auf uns zu und fordern uns auf den inneren und äußeren Standort zu überprüfen. In diesen Phasen denken wir verstärkt über den – symbolischen oder ganz konkreten – richtigen Platz nach.
Bemerkst du gerade eine Wachstumsphase in deinem Leben?
Wohin ruft es dich?
Vielleicht bleibt die zweite Frage noch eine Weile offen. Dieses ganze Buch ist genau diesem Thema mit seinen verschiedenen Facetten gewidmet. Wohin ruft uns das Leben? Wie können wir unseren Platz einnehmen und bei uns selbst ankommen, ohne dass wir vielleicht ganz genau und für immer definieren könnten, was dieser Platz ist? Keine Sorge, jeder Schritt auf unserem Lebensweg kann der richtige sein. An der Leichtigkeit und an der Freude, die uns begleiten, erkennen wir außerdem schnell, ob wir in der für uns passenden Richtung unterwegs sind. Und sollte die Richtung mal nicht stimmen, es gerade mühsam oder schwer werden, dann können wir sie jederzeit wieder ändern.
Dieser Text ist ein Beitrag, dich dabei zu unterstützen, dein Potenzial und deine Visionen zu realisieren, deinen Platz im Leben und im größeren Gefüge zu schaffen und einzunehmen. Ich habe hier Stationen beschrieben, die dir vermutlich auf deiner persönlichen Lebensreise begegnen werden. Vielleicht in dieser Form, vielleicht aber auch in einer anderen Reihenfolge oder Zusammenstellung. Nutze diesen Text so, wie er für dich Sinn macht. Passt eine Übung oder Idee gerade nicht, dann lass sie aus. Möglicherweise kannst du in ein paar Wochen oder Monaten genau damit etwas anfangen.
Die Fragen, die in den Text eingestreut sind, sollen Anregung sein, um Antworten in dir selbst zu finden. Du brauchst sie nicht immer gleich zu beantworten, lass dich überraschen, welche Prozesse und Ideen sie in dir auslösen und welche Wege dein Unbewusstes wählt.
Ich hoffe du findest hier die eine oder andere Anregung, die dir dabei hilft, deine Vision von einer – im übertragenen Sinne – größeren Wohnung zu realisieren, einer gereiften Persönlichkeit und einem guten, erfüllten Leben.
Träume vom besseren Leben
Zum Glück sind die größeren und kleineren Lebenskrisen und Wachstumsphasen nicht die einzigen Motivationsfaktoren, die uns zu Veränderung und Entwicklung anregen. Mindestens ebenso stark können Träume, Wünsche und Visionen dazu anregen, neue Dimensionen und Welten zu erforschen. Auch wenn wir noch nicht so genau wissen, wohin es uns führt, die Sehnsucht nach Weite, Entwicklung, Abenteuer und dem besseren Leben liegt in uns allen.
Ein Ausdruck davon ist das Bemühen, dass wir Menschen viel Energie, Geld und Kraft investieren, um den Weltraum zu erforschen. Ohne einen naheliegenden Nutzen davon zu haben, fliegen wir zum Mond, träumen von der Besiedlung fremder Planeten, vom Kontakt mit anderen Zivilisationen... Zahlreiche Filme zeugen von dieser Faszination.
Dabei ist die fremde Welt, die andere Zivilisation doch ganz nah. Hier rede ich noch nicht mal von exotischen Religionen oder andere Völkern. Nicht mal von den Menschen neben uns, die manchmal ebenso in unverständlich anderen Kulturen leben. Die weite – und noch unbekannte – Welt liegt auch in uns selbst. Hier beginnen die Träume, hier verwirklichen sich unsere Visionen. Hier finden wir unsere Eigenmacht und unsere Umsetzungskraft. Was wir in unserem Inneren finden, werden wir im Außen erleben.
„Die wahren Abenteuer sind im Kopf. Und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo“, so hat André Heller einst weise gesungen. Vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass die wahren Abenteuer im Kopf, im Herz und in der Seele sind. Lass dich einfach mal wieder träumen und ganz groß denken...
Welche Abenteuer und unerforschte Landschaften hast du im Kopf? Im Herz? Und in der Seele?
Wer möchte ich sein?
Kannst du dich noch erinnern, wovon du als Kind geträumt hast?
Was hast du dir vorgestellt, wer du einmal sein wirst?
Als Kinder hatten wir – hoffentlich – noch das Gefühl, dass die Welt uns offen steht. Wenn wir erwachsen werden, engt sich der Horizont oft immer mehr ein. Wir passen uns an die Gegebenheiten an und erlauben uns gar nicht mehr allzu groß zu denken. Denn so können wir nicht enttäuscht werden.
Je kleiner wir denken und je mehr wir uns in den eigenen Wünschen beschränken, desto mehr engen wir natürlich auch die Möglichkeiten ein, die das Leben uns bietet. Wir können nur erfahren, was wir grundsätzlich für möglich halten, alles andere werden wir gar nicht wahrnehmen. Auf diese Weise gehen wir täglich an zahllosen Chancen zur Erweiterung und zum Wachstum vorbei.
Dazu ein Beispiel aus der Gehirnforschung: Von einer möglichen Realität nehmen wir nur einen Bruchteil mit Hilfe unserer Sinnesorgane wahr. In dem Film „What the bleep do we know“ wird sogar davon gesprochen, dass wir von einer Milliarde Bits möglicher Eindrücke nur 4000 aufnehmen können. Das ist verschwindend gering.
Die Medizin hat herausgefunden, dass auch nur 16 % unserer Augennerven mit der Außenwelt verbunden sind. Die restlichen 84 % unserer visuellen Wahrnehmung werden im Gehirn konstruiert. Wie viel unserer wahrgenommenen Wirklichkeit ist dann wirklich wahr?
Genau daraus lässt sich wieder etwas machen. Da wir ohnehin nur einen Ausschnitt aus der Realität wahrnehmen, können wir diesen Ausschnitt auch gestalten. Ohne, dass wir immer die Möglichkeit haben, die äußere „reale“ Wirklichkeit zu ändern, haben wir doch immer die Chance, unsere Betrachtungsweise zu wählen. Das alleine gibt uns jede Menge Macht und Einfluss auf unser Leben.
Noch einmal zurück zu den Kinderträumen. Bist du in einer Umgebung groß geworden, in der du genährt und gefördert wurdest, dann hast du als Kind vermutlich das Gefühl gehabt, dass dir vieles möglich ist und deine Träume verwirklichbar sind. Solltest du in einer Umwelt aufgewachsen sein, in der es...