Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Film- und Fernsehwissenschaft), Veranstaltung: Post-klassisches Hollywoodkino, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: - 'How can you read that again?' - 'It's good.' - 'Yeah, but you read it like a thousand times.' - 'I enjoy it.' - 'I always thought the pleasure of a book is in wanting to know what happens next.' Ein anscheinend unbedeutendes Gespräch zwischen dem Protagonisten Leonard und seiner Frau, und doch könnte es bezeichnender nicht sein für MEMENTO einen Film, den man nicht sieht, um zu wissen, was als nächstes passiert; einen Film, den man mehr als einmal sehen kann und der trotzdem nicht langweilig wird, einen Film, den man sogar mehr als einmal sehen muss, um ihn gänzlich zu verstehen; mit einem Protagonisten, der sich weder daran erinnern kann, was er gerade getan hat noch was er im nächsten Augenblick vorhatte zu tun. Das Vergnügen an MEMENTO - der faszinierenden Geschichte eines Mannes, der sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat und trotzdem versucht den Mord an seiner Frau zu rächen - besteht im Gegensatz zu einer konventionellen Erzählung gerade darin, wissen zu wollen, was zuvor passiert ist, und das verworrene Puzzle Stück für Stück von hinten nach vorne zusammenzusetzen. Denn diese Geschichte wird - was wohl jedem Zuschauer als Hauptmerkmal des Films in Erinnerung bleibt - rückwärts erzählt. Ziel dieser Arbeit soll es sein, diese unkonventionelle Erzählstrategie zu analysieren, sie mit der klassischen Hollywood-Narration zu vergleichen und hierbei entscheidende Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Besonderheiten herauszuarbeiten. Für die Analyse wird die kognitivistische Theorie und Analysemethode Bordwells bzw. Branigans angewandt. Besonderes Augenmerk soll außerdem auf Phänomene wie Subjektivierung, unzuverlässiges Erzählen und den implizierten Autor (impliedauthor),dessen Präsenz durch den Zuschauer konstruiert wird und der häufig als der 'große Bildermacher' bezeichnet wird, allerdings keine reale Person darstellt, gelegt werden. (Vgl. Branigan 1992, S.94).
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