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Mittelalterliche Vorstellungswelten in der Chronik Hermann von Reichenaus

AutorNina Neitzert
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl34 Seiten
ISBN9783638214605
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Hamburg (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Des weiteren ist eine Unterscheidung in bewusste und unbewusste Vorstellungen sinnvoll. Unter bewussten Vorstellungen sind solche zu verstehen, die zum Beispiel der mittelalterlichen Historiograph innerhalb seines Werkes im Rahmen einer Vorrede oder Einleitung ausdrücklich benennt, während die unbewussten zwar auf diese Arbeit Einfluss nehmen, jedoch nicht explizit genannt sind. Sie müssen 'zwischen den Zeilen' herausgelesen werden. Diese Weise, sich mittelalterlichen Quellen und insbesondere Texten zu nähern, erfordert ein hohes Maß an Interpretation und birgt dabei die Gefahr in sich, dass der gegenwärtige Rezipient sich in nicht ausreichend darüber im Klaren ist, dass er selbst ebenso den bestimmten Vorstellungen seiner eigenen Zeit unterliegt. Der Wende im Verständnis des Mittelalters sollte zugleich das Bewusstsein um den Wandel in den Vorstellungswelten von damals bis heute entsprechen. In meiner vorliegenden Arbeit möchte ich mich mit der Untersuchung mittelalterlicher Vorstellungswelten in der Chronik Hermanns von Reichenau beschäftigen. Dieses hochmittelalterliche Werk aus dem Bodenseekloster wurde vor allem in der älteren Forschung wegen seiner nüchternen und sachlichen Darstellung als der Beginn einer neuen Blüte hochmittelalterlicher Historiographie betrachtet.3 Dennoch lassen sich auch in dieser Schrift Spuren spezifisch mittelalterlichen Denkens finden, wie ich im folgenden aufzeigen möchte. Dazu werde ich nach einem Blick auf das Leben und Werk Hermanns von Reichenau kurz den Aufbau und die Quellen seiner Chronik analysieren, sowie den Zusammenhang mit einer weiteren anonymen Inkarnationschronik darlegen, welcher für die Interpretation von Bedeutung ist. Um die Vorstellungswelten Hermanns von Reichenau genauer herausarbeiten zu können, werde ich mich vorwiegend, soweit dies möglich ist, mit dem sogenannten 'selbstständigeren' Teil seiner Chronik befassen ab dem Jahre 901. 3 Vgl. dazu Grundmann, Herbert: Geschichtsschreibung im Mittelalter. Göttingen 41987. S.20 und Vgl. dazu von den Brincken, Anna-Dorothee: Chronica. In: Legner, Anton (Hg.): Monumenta Annonis. Weltbild und Kunst im hohen Mittelalter. Köln/ Siegburg 1975. S.104-111. Hier S.104.

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