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Nepotismus unter Alexander VI. Zur Familienpolitik der Borgia-Dynastie

AutorFabio Freund
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783668268050
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Mannheim (Historisches Institut), Veranstaltung: PS Das Papsttum im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Welchen Anlass gaben die beiden Borgia-Päpste Calixtus III und Alexander VI ihren Zeitgenossen, das Andenken an sie in beträchtlichem Maße negativ zu beeinflussen? Die Antwort auf diese Frage liegt in deren Familienpolitik. Hatte der in der Forschung als erster Papst der Renaissance angesehene Nikolaus V (1447-1455) jeglicher Art von Nepotismus abgesagt, so gewann diese Art der Ämterbesetzung in der Kurie unter seinem Nachfolger auf dem Stuhle Petri Calixtus III (1455-1458) erheblichen Einfluss. Für den Emporkömmling aus Játiva (Valencia), der unter Papst Eugen IV. unter anderem durch den Kampf gegen die Expansion der Osmanen erheblichen Einfluss gewonnen hatte, galt es als eine Art 'Versicherung', am Hofe des Papstes Verwandte, also Nepoten einzusetzen. Eine zentrale Rolle kam hierbei seinem Neffen Rodrigo Borgia zu, dem er neben der Kardinalswürde auch das Amt des Vizekanzlers verlieh. Auch Rodrigo Borgia setzte, nachdem er selbst die Cathedra Petri verliehen bekommen hatte, seine eigenen Kinder gezielt ein, um seine Machtinteressen in Italien und dem restlichen Wirkungsbereich der Kirche durchzusetzen. Hierbei überstieg er jedoch alle Formen des Nepotismus seiner Vorgänger um ein weites. Denn Rodrigo Borgia pflegte - selbst nach der Wahl zum Papst - eine einer offensichtlichen Ehe nahekommende Beziehung zu der römischen Matrona Vanozza de Cattanei, der Mutter seiner illegitimen Kinder Juan, Cesare, Lucrezia und Jofré. Darüber hinaus stellten diese Kinder einen bedeutenden Teil seiner Familienpolitik dar. Der Älteste, Juan Borgia, war bis zu seinem Tod 1497 für die Ausübung weltlicher Ämter vorgesehen, während Cesare zunächst das Amt des Kardinals verliehen wurde -ähnlich wie bei Rodrigo Borgia selbst durch seinen Onkel. In dieser Arbeit sollen eben diese Umstände (die jeweilige Rolle der Kinder Alexanders VI.) näher betrachtet werden und die Frage beantwortet werden, inwiefern Alexander VI. einer der ersten Päpste war, der über die Sicherung seiner aktuellen Macht hinaus eine bewusste dynastische Familienpolitik führte. Des Weiteren soll untersucht werden, ob es Indizien dafür gibt, dass diese gezielte Familienpolitik des Katalanen Borgia tatsächlich ein unter der Kontrolle einer Borgia-Dynastie stehendes Herzogtum in Italien zum Ziel hatte.

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