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E-Book

Nicht wunschlos, aber glücklich

Lass deinem Singleleben Flügel wachsen

AutorLina A. Jamra
VerlagSCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl272 Seiten
ISBN9783417227789
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Lass deinem Single-Leben Flügel wachsen! Nach zwei gescheiterten Verlobungen ist die Autorin eine glaubwürdige Expertin in Sachen Wunschtraum und Enttäuschung - und lädt alle Single-Ladys zum Flug ins Glück ein, unabhängig davon, ob der Traummann noch kommt oder nicht. Denn sie weiß: Das Leben aus dem Vollen, das Gott uns zugedacht hat, ist so viel mehr als das. Gottes Plan für unser Leben geht weit darüber hinaus! Wie der aussieht und wie man ihn umsetzen kann - das zeigt sie in diesem kompromisslos ehrlichen Buch. Dabei erklärt sie wichtige innere Haltungen, entlarvt die Hindernisse auf dem Weg zum glücklichen Single-Leben und zeigt praktische Schritte zur Umsetzung auf. Eine rasante Lektüre für eine glückliche Grundstimmung. Nicht nur für Single-Ladys!

Lina A. Jamra arbeitet als Kinderärztin in einer Notfallambulanz in Chicago, ihre Hauptleidenschaft ist es jedoch, über die Bibel zu sprechen und über den Glauben zu schreiben.

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Leseprobe

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Kapitel 1


Vom Umtausch ausgeschlossen –
Das Geschenk, Single zu sein


Weihnachten. Bescherung. Die ganze Familie kann es kaum erwarten, ihre Geschenke auszupacken. Jubel und Lachen sind zu hören – bis ich an der Reihe bin. Ich spüre, wie alle Blicke auf mich gerichtet sind. Ich brauche einen Augenblick für mich allein. Es passiert jedes Weihnachten, und ich weiß, dass es auch heute wieder passiert. Ich werde wieder ein Geschenk bekommen, das ich nicht ausstehen kann. Dieses Mal weigere ich mich, meinen Gesichtsausdruck filmen zu lassen. Ich weigere mich, für kommende Generationen festhalten zu lassen, wie sehr ich Geschenke verabscheue. Ich werde die Schlacht mit dem ungeliebten Geschenk gewinnen und lernen, es dankbar anzunehmen.

Für mich ein Geschenk zu kaufen, ist schier unmöglich. Frag mal meine Familie. Ich weiß nie, was ich will, und ganz egal, was ich bekomme, es gefällt mir meistens nicht.

Sicher musste jeder christliche Single schon einmal ein Gespräch über sich ergehen lassen, das sich etwa so anhörte:

„Und, hast du einen Freund?“

„Nein“, antwortet man rasch und hofft, das Gespräch nur hinter sich zu bekommen.

„Wirklich? Wie alt bist du jetzt? Solltest du nicht langsam mal sesshaft werden?“, beharrt der Gesprächspartner und merkt offenbar nicht, wie schrecklich diese Frage ist.

„Keine Ahnung“, murmelt man. „Ich meine, ich weiß, dass ich älter werde, aber ich komme eigentlich ganz gut klar.“

„Ah, verstehe. Du hast die Gabe der Ehelosigkeit, stimmt’s?“

Sicher meinen es die meisten Menschen gut, wenn sie einem die Gabe der Ehelosigkeit zuschreiben, aber ich kann dir sagen, dass nichts einen unverheirateten Christen mehr umtreibt als die Vermutung, Gott habe ihm diese „besondere“ Gabe der Ehelosigkeit gegeben. Single sein – ein Geschenk? Wer in aller Welt würde auf einen so grotesken Gedanken kommen? Und wenn das Singledasein ein Geschenk ist, kann mir dann bitte jemand zeigen, wo ich es umtauschen kann?

Wenn wir diesem Gedanken allerdings weiter nachgehen, sehen wir, dass die Idee nicht von Großtante Irma stammt, sondern von keinem anderen als dem Apostel Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth. Ich habe den Abschnitt bereits in der Einleitung erwähnt, aber wir werden in diesem Buch viel Zeit mit 1. Korinther 7 verbringen. Also können wir uns ebenso gut gleich mit diesem Kapitel vertraut machen. Darin spricht Paul von Ehe und Ehelosigkeit.

Doch zu Anfang will ich ein wenig die Situation der Gemeinde in Korinth erklären.

Die Gemeinde in Korinth


Zu Paulus’ Zeiten war Korinth die bedeutendste Stadt in ganz Griechenland. Korinth war reich, luxuriös – und gänzlich ohne Moral. Die Korinther verbrachten den Tag als Zuschauer von Turnieren und Zuhörer von großen Reden. Mit anderen Worten, sie mochten Sport und Politik. Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor, nicht? Sie hatten genauso gern Spaß wie die meisten Menschen in unserer modernen Welt.

Und dann kam Paulus.

In Apostelgeschichte 18 lesen wir, wie das Evangelium die Menschen von Korinth erreichte. Das geschah während Paulus’ zweiter Missionsreise. Zu der Zeit war er ungefähr 50 Jahre alt und unverheiratet, von Beruf war er Zeltmacher. Kurz nach seiner Ankunft in Korinth lernte er ein nettes Ehepaar kennen, Priska und Aquila, die ebenfalls Zeltmacher waren, und die drei begannen zusammenzuarbeiten. Paulus verbrachte eineinhalb Jahre in Korinth: Tagsüber machte er Zelte und abends predigte er das Evangelium. Als Paulus schließlich weiterzog, war eine Gemeinde entstanden.

Leider bekam die Gemeinde in Korinth ohne die starke Führung von Paulus schon kurz nach ihrer Gründung Probleme. Sie konnte sich nicht von der lustorientierten Kultur der Stadt lösen, und so infizierte die Weltlichkeit der Stadt schon bald die Gemeinschaft der Christen. Es begannen sich Grüppchen zu bilden. Die Christen verklagten sich gegenseitig vor Gericht. Die Frauen verhielten sich unanständig. Streit brach aus – über die Ehe, über geistliche Gaben und über das Leben als Nachfolger von Jesus Christus.

Die Gemeinde, die nicht wusste, was sie tun sollte, schrieb an Paulus und bat um Rat. Paulus war inzwischen auf seiner dritten Missionsreise, und während er sich in Ephesus aufhielt, setzte er sich hin und schrieb die zwei Briefe an die Gemeinde in Korinth, die wir heute als 1. und 2. Korintherbrief kennen.

Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth begann mit Paulus’ üblichem Gruß, doch dann kam er schnell zur Sache. Er warnte die Gemeinde, dass die größte Gefahr nicht von außen kommt, sondern von innen, in Form von Spaltungen und Parteienbildung in der Gemeinde (1. Korinther 1,11). Er erinnerte die Gemeinde daran, dass ihr einziger Anführer und Mittelpunkt Jesus Christus sein sollte. Paulus erinnerte die Gemeinde in Korinth an die Bedeutung der Errettung und ging die Grundsätze des Evangeliums durch, das Dreh- und Angelpunkt des Lebens als Christ ist.

In Kapitel 5 war Paulus dann bereit, die konkrete unmoralische Situation in der Gemeinde Korinth anzusprechen: Ein Mann hatte eine Affäre mit seiner Stiefmutter. Das ist schrecklich, egal, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet. Paulus ermahnte die Gemeinde, die Situation zu bereinigen und das sündige Verhalten des Mannes nicht zu dulden. Mit 1. Korinther 6,9-20 schrieb Paulus einen der stärksten Abschnitte über Unmoral, die in der Bibel zu finden sind. Darin machte er unmissverständlich klar, dass als Christen unser Körper nicht uns selbst gehört. Wir gehören Gott. Er hat für uns bezahlt, und der Preis war das kostbare Blut seines eigenen Sohnes Jesus Christus. Weil wir durch Jesu Tod erkauft sind, können wir nicht mehr so leben, wie es uns gefällt. Gottes Wünsche für unser Leben haben Priorität, ganz gleich, wie für uns als Verheiratete oder Unverheiratete unsere engsten Beziehungen aussehen.

Zur weiteren Erklärung, wie das Leben als Christ aussehen sollte, schrieb Paulus in 1. Korinther 7 über das Wer, Was, Wann, Wo und Warum von Ehe und Ehelosigkeit.

Nun ist uns etwas klarer, in welchem kulturellen Umfeld der erste Korintherbrief entstand. Es war eine Kultur des moralischen Verfalls und der Verderbtheit. Es war eine Kultur, die Einfluss auf die Gemeinde in Korinth hatte. Es war eine Kultur, die unserer heutigen sehr ähnelt.

Fragst du dich manchmal, ob Gott versteht, unter welchem Druck und welchen Versuchungen unverheiratete Christen heute leben? Fragst du dich manchmal, ob du als unverheirateter Christ mitten in einer Kultur voller Sinnlichkeit ein heiliges und erfülltes Leben führen kannst? Die Antwort auf beide Fragen ist eindeutig Ja. Paulus konnte ein Lied davon singen, wie wir in seinen Ausführungen über Ehelosigkeit und Sex an eine Gemeinde sehen können, die mitten in einer moralisch korrupten Welt und Kultur lebte.

Aber ich komme vom Thema ab. Über Sex und Ehelosigkeit werden wir später noch reden. Jetzt möchte ich dir erst einmal den Gedanken nahebringen, dass Ehelosigkeit ein Geschenk ist, das Gott dir liebevoll und bewusst gegeben hat, damit du ein erfülltes Leben haben kannst.

Ehelosigkeit als Geschenk


Ich habe mir einmal einen Standmixer zu Weihnachten gewünscht. Jedes Mal, wenn ich ein Rezept fand (und dabei koche ich nicht einmal!), dachte ich, dass ich unbedingt diesen einen Standmixer aus Edelstahl und Glas brauche. Jedes Mal, wenn ich Durst hatte, träumte ich von den wunderbaren Getränken, die ich mit diesem Mixer herstellen konnte. Also tat ich, was jede kluge Frau tun würde: Ich sagte den richtigen Personen, was ich mir wünschte, und als endlich die Bescherung kam, tat ich erfreut und angemessen erstaunt, als ich das Paket auspackte und jenen wunderschönen Mixer sah, der genau so war, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, und noch besser. Mein Traum war wahr geworden.

Seit jenem perfekten Geschenk sind zwei Jahre vergangen, und rate mal, wie oft ich den Mixer bisher benutzt habe. Na los. Schreib’s auf. Bist du bereit für die Antwort? Wenn du „zweimal“ getippt hast, liegst du richtig.

Lass mich noch von einem anderen Weihnachtsgeschenk von einem anderen Weihnachtsfest erzählen. Endlich war ich an der Reihe, mein Geschenk auszupacken. Ich hielt es in den Händen und überlegte, was so groß, weich und leicht sein konnte. In dem Jahr hatte ich mir nichts gewünscht, und ganz sicher nicht etwas so Großes und so Luftig-Leichtes. Zaghaft öffnete ich das Paket und passte gut auf meinen Gesichtsausdruck auf. Aber als ich endlich begriff, dass das, was ich da in den Händen hielt, eine große, flauschige rote Decke war, war es zu spät, mein Entsetzen zu verbergen. Eine Decke zu Weihnachten? Wer würde denn jemandem etwas so – wie kann ich das nur höflich ausdrücken – Nützliches schenken? Ich nahm meine Decke mit nach Hause, hatte aber nicht vor, sie zu benutzen. Stattdessen überlegte ich, wem ich sie weiterverschenken konnte.

Ich ahnte ja nicht, dass die rote Decke für mich und meine Familie zu einem Lieblingsstück werden würde und auf Jahre hin die Rettung in meiner sehr kalten Kellerwohnung. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Freunde sich in diese warme Decke eingekuschelt und gestaunt haben, wie weich sie ist. Die Decke, die ich mir nie ausgesucht hätte, stellte sich als meine liebste Begleiterin und als das beste...

Blick ins Buch

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