Vom Schlafen und Träumen
Wie schlafe ich eigentlich?
Um Schlafproblemen auf den Grund gehen zu können, sollte man sich erst einmal über die eigenen Bedürfnisse im Klaren sein. Oft liegt die Ursache gar nicht so tief verborgen, aber durch eine gewisse Alltagsblindheit ist uns der Blick darauf versperrt.
Schlafen Sie gegen Ihren persönlichen Rhythmus? Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, Ihren Tagesplan Ihren Schlafbedürfnissen anzupassen? Sind Sie ein Langschläfer? Vielleicht können Sie eine Stunde später zur Arbeit gehen? Oder als Frühaufsteher eine Stunde eher?
Auch die Dauer des benötigten Schlafs kann von Mensch zu Mensch sehr variieren. Während der eine nach 5 Stunden Schlaf putzmunter den Garten umgraben möchte, ist der andere vielleicht auch nach 7 Stunden noch müde.
Das Wissen um die eigenen Bedürfnisse hilft bei der Entwicklung der persönlichen Schlafstrategie.
Wichtig ist, dass Sie gelassen bleiben, denn das ist der erste Schritt zu einem gesunden Schlaf. Sie werden in aller Ruhe und mit viel Liebe den Weg zu Ihrem persönlichen Rhythmus finden.
Test: Welcher Schlaftyp sind Sie?
Egal, ob Nachteule oder früher Vogel, wichtig ist, dass Sie Ihrem persönlichen Bedürfnis entsprechend schlafen.
Bitte notieren Sie sich die Fragenummern und den Buchstaben Ihrer Antwort, die Auflösung finden Sie dann am Ende des Tests.
1.Wie gut können Sie einschlafen?
a.Nach längerem Hin- und Herwälzen und/oder Grübeln.
b.Innerhalb kürzester Zeit.
c.Ich kann nur sehr schlecht einschlafen und wache immer wieder auf.
2.Gönnen Sie sich den Schlaf, den Sie brauchen?
a.Ich schlafe wenig und kämpfe gegen die Müdigkeit an.
b.Ich schlafe gern und viel. Oft auch länger, als nötig wäre. Mein Bett ist einfach zu kuschlig.
c.Ich schlafe regelmäßig und ausreichend, um mich tagsüber fit zu fühlen.
3.Fällt Ihnen das Aufstehen leicht?
a.Wenn ich aufwache, bin ich sofort fit und einsatzbereit und freue mich auf den Tag.
b.Ich gönne mir eine langsame Anlaufphase, auch wenn das nicht unbedingt nötig wäre.
c.Die erste Stunde mag ich nicht angesprochen werden. Ich brauche Zeit, um zu mir zu kommen und fit für den Tag zu werden.
4.Haben Sie ein Einschlafritual? Zum Beispiel im Bett lesen, eine Tasse Tee vor dem Schlafen trinken, noch etwas Musik hören oder Ähnliches?
a.Ich habe kein Ritual.
b.Ich habe einen festen Ablauf, und an den halte ich mich auch.
c.Ich habe zwar ein Ritual, aber ich halte mich nicht immer daran.
5.Gehen Sie gerne schlafen? Freuen Sie sich auf Ihr Bett?
a.Mir graut vor der Nacht, weil ich weiß, dass ich ohnehin nicht einschlafen kann.
b.Da bin ich neutral, es gehört einfach dazu.
c.Oh ja, nach einem Tag voller Leben ist es schön, abends müde und zufrieden zwischen die Laken zu schlüpfen und sich in Morpheus’ Arme zu begeben. Das ist ein Geschenk.
6.Haben Sie regelmäßige Schlafzeiten?
a.Ja.
b.Nein.
c.Überwiegend.
7.Brauchen Sie einen Wecker oder jemanden, der Sie weckt, um pünktlich aufzustehen?
a.Ja.
b.Nein.
c.Zu bestimmten Anlässen.
8.Sind Sie konzentriert bei der Arbeit, oder werden Sie ohne ersichtlichen Grund schnell müde?
a.Sehr konzentriert.
b.Unkonzentriert und müde.
c.Das kommt auf die Arbeit an, bei langweiligen Aufgaben werde ich oft müde.
9.Erinnern Sie sich an Ihre Träume?
a.Oft und sehr lebhaft.
b.So gut wie nie.
c.Manchmal.
10.Gehen Sie gerne früh schlafen oder machen Sie auch schon mal die Nacht zum Tage?
a.Ich liege immer spätestens um zehn im Bett.
b.Hin und wieder wird es später, normalerweise aber ist meine Bettzeit spätestens um zehn.
c.Vor Mitternacht gehe ich selten zu Bett.
Punkte:
Auswertung:
10 bis 16 Punkte:
Sie haben einen gesunden persönlichen Rhythmus. Egal, ob Sie ein früher Vogel sind und zeitig zu Bett gehen oder eine zufriedene Nachteule. Meist schlafen Sie gut und hören auf die Bedürfnisse Ihres Körpers. Sicher finden Sie in diesem Buch noch Anregungen, um Kleinigkeiten zu verändern und so Ihren Schlaf zu optimieren.
17 bis 28 Punkte:
Sie sind ein Mischtyp. Ob früher Vogel oder Nachteule, das wissen Sie selbst nicht so genau.
Sie haben richtig gute Nächte, aber dazwischen auch immer mal wieder deutliche Ein- oder Durchschlafprobleme. Sicher werden Sie mithilfe einiger Tipps Ihr Schlafverhalten verbessern können und mehr Kontinuität erreichen.
Ab 29 Punkten:
Sie sind ein früher Vogel, der zur unfreiwilligen Nachteule wurde, oder eine Nachteule, die den persönlichen Rhythmus verloren hat.
Ihre Nächte sind geprägt von Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten. Guter Schlaf ist für Sie eine Seltenheit. Den ersten Schritt zu einem verbesserten Rhythmus haben Sie bereits getan, Sie beschäftigen sich mit dem Thema. Ganz bestimmt wird es Ihnen bald gelingen, öfter gut zu schlafen und die Freude und Energie nach einer entspannten Nacht wieder zu erleben.
Guter Schlaf – mehr Lebensqualität
Wer gut schläft, hat mehr vom Leben.
Schlaf ist wie die Mutter, die liebend und schützend die Arme um ihr Kind legt. Schmiegen Sie sich an seine Brust, lassen Sie sich tragen und spüren Sie die Geborgenheit, die ein entspannter Schlaf Ihnen gibt.
Es ist ein Geschenk, das Ihnen Nacht für Nacht gemacht wird. Nehmen Sie es mit Freude und Respekt an und halten Sie es in Ehren.
Schlafprobleme können sich auf alle Lebensbereiche auswirken und im schlimmsten Fall sogar krank machen. Die Folge können eine steigende Fehlerquote bei den täglichen Aufgaben, Konzentrationsprobleme oder vermehrte Fehltage im Beruf sein. Das sind alles Dinge, die eine zusätzliche Belastung darstellen, die sich dann wieder negativ beim Schlaf niederschlägt.
Ausgeschlafen den Alltag zu meistern bedeutet, sich fitter zu fühlen, konzentrierter arbeiten zu können, mehr Lust an Aktivität zu haben und das Leben leichter in seiner gesamten Bandbreite genießen zu können. Lebenslust ist etwas für Ausgeschlafene!
Äußerlich macht sich die Schlafqualität auch bemerkbar. Sie sehen frischer und gesünder aus, wenn Sie ausreichend erholsamen Schlaf bekommen. Schlaflose Nächte hingegen sorgen für schlaffe Haut, Augenringe und wenig Ausstrahlung.
Doch was bedeutet eigentlich guter Schlaf?
Lassen Sie uns der Sache auf den Grund gehen.
Ein Fall aus der Praxis
Eine 45-jährige Patientin kam zu mir in die Praxis, weil sie unter depressiven Verstimmungen litt. In den letzten Monaten war sie immer lustloser geworden, hatte ihre Freunde und auch ihre Familie vernachlässigt und deshalb ein schlechtes Gewissen. Aber sie konnte einfach nicht anders, sie fühlte sich kraftlos. Schulmedizinisch hatte sie sich durchchecken lassen – alles ohne Befund.
Im Erstgespräch kamen wir ganz automatisch auf das Thema Schlaf. Sie winkte ab und sagte: »Ich kann wählen zwischen Rückenschmerzen vom Sofa oder lautstarkem Schnarchen...