Hintergründe & Infos
Land und Leute
Berge und Meer: von den Pyrenäen Navarras (hier Monreal, nahe Pamplona) ...
Die Landschaft
Das charakteristische Landschaftsmerkmal Nordspaniens ist der Zusammenklang von Meer und Bergen. Vormittags baden, am Nachmittag im Hochgebirge wandern? Kein Problem!
Spanien ist nach der Schweiz das am höchsten gelegene Land Europas: Durchschnittshöhe über 650 Meter, mehr als ein Drittel des Landes liegt gar über 800 Meter Höhe. Zwei große Gebirgssysteme sind es auch, die den Norden Spaniens prägen: die Pyrenäen und die Kantabrische Kordillere.
Pyrenäen: Das mächtige, von Ost nach West verlaufende Massiv bildet einen Sperrriegel zu Frankreich und markiert so die natürliche Grenze der Iberischen Halbinsel. Im Norden Spaniens, auf dem Gebiet der Gemeinschaft Navarra, steigen die Pyrenäen nicht so hoch an wie im Zentralmassiv weiter östlich, überschreiten nur knapp die Zweitausender-Marke. Nach Nordwesten zu flachen die Pyrenäen allmählich ab und gehen so ins abgerundete Mittelgebirge des Baskischen Berglandes über, das die Verbindung zur Kantabrischen Kordillere herstellt.
Cordillera Cantábrica: Zwischen dem westlichen Baskenland und dem östlichen Galicien verläuft die Kantabrische Kordillere (Kantabrisches Kettengebirge) zunächst etwa parallel zur Atlantikküste und biegt dann südwestwärts zur portugiesischen Grenze ab. Als ganzes System von Gebirgszügen trennt sie Nordspanien von den Weiten der kastilischen Meseta (Hochebene) und stellt nicht nur eine klimatische, sondern auch eine kulturelle und historische Grenze dar, die nicht einmal die Heere der Mauren überwinden konnten. Ihre größten Höhen erreicht die Kantabrische Kordillere mit über 2600 Metern im Gebirgszug der Picos de Europa, der im Dreiländereck Kantabrien, Asturien und Kastilien-León aufsteigt. Ganz im Westen geht sie schließlich in die Mittelgebirge des Galicischen Berglands über.
... an den traumhaften Strand Praia Areas Gordas vor O Grove in Galicien
Die Flüsse Nordspaniens verlaufen je nach Ursprungsort in verschiedene Richtungen: Die meisten Quellen der Südseite des Kantabrischen Gebirges münden in den Río Duero, der die kastilische Meseta durchströmt und in Portugal in den Atlantik fließt. Der größte Fluss Spaniens dagegen, der Río Ebro, entspringt ebenfalls an der Südseite der Kantabrischen Kordillere, schlägt aber fast die entgegengesetzte Richtung ein und mündet, nachdem er noch die Flüsse der Pyrenäensüdseite aufgenommen hat, in Katalonien ins Mittelmeer. Wasserscheide zwischen diesen beiden großen Flusssystemen Nordspaniens ist ein Ausläufer des Iberischen Randgebirges (Sistemo Ibérico), das zwischen Logroño und Burgos fast bis an die Kantabrische Kordillere reicht und bis über 2000 Meter Höhe ansteigt.
Die Bäche an der Nordseite des Kantabrischen Gebirges erreichen dagegen schon bald das Kantabrische Meer. Einen etwas längeren Weg legt der größte Fluss Galiciens zurück, der Río Minho, der schließlich an der Grenze zu Portugal in den Atlantik fließt.
Die Küsten des Nordens, die Costa Vasca des Baskenlands, die Costa de Cantabria Kantabriens und die Costa Verde Asturiens, sind ein Wechselspiel kürzerer und längerer Sandstrände, steiler Klippenküste und „ertrunkener“ Flussmündungen, der sogenannten Rías. Am ausgeprägtesten zeigen sich diese fjordähnlichen Mündungsbuchten in den Rías Altas und Rías Baixas Galiciens; Letztere reichen zum Teil Dutzende von Kilometern weit ins Land. Als „Golf von Biskaya“ hört man von dieser Region im Wetterbericht, wenn sich wieder mal ein Sturmtief Mitteleuropa nähert.
Klima und Reisezeit
Nordspanien hat Anteil an drei Klimaten: An der Atlantikküste sowie in den hügeligen Vorbergen der Kantabrischen Kordillere und der Pyrenäen herrscht ein feuchtigkeitsbetontes atlantisches Klima. Der Golf von Biskaya (baskisch: Bizkaia) ist ein reichlicher Regenbringer, wie wir ja immer wieder auch in Mitteleuropa merken. Die Kantabrische Kordillere hat ihr eigenes, nach Norden feucht-mildes, nach Süden trocken-warmes Gebirgsklima. Und die Meseta südlich davon hat ein sommertrockenes, winterhartes, randmediterranes, in den südlichen Grenzgebieten mediterranes Klima.
| Santiago de Compostela (370 m) | León (916 m) |
| Ø Lufttemperatur (Min./Max. in °C) | Ø Niederschlag (in mm), Ø Tage mit Niederschlag ≧ 1 mm | Ø Lufttemperatur (Min./Max. in °C) | Ø Niederschlag (in mm), Ø Tage mit Niederschlag ≧ 1... |