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E-Book

Österreich, Wien. Mein Lieblingskleid, das kneift.

AutorChrista Klickermann
Verlagmore than books
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl28 Seiten
ISBN9783945875131
Altersgruppe18 – 70
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
IM HERZEN EUROPÄER ist eine Reise- und Kulturbuchserie zum Einstimmen auf Land und Leute. Dieses eBook ist ein aktualisiertes, einzelnes Hauptstadtkapitel der gedruckten Gesamtausgabe 'Im Herzen Europäer. 28 Hauptstadtgeschichten vom Suchen und Finden'. Österreich, Wien. Mein Lieblingskleid das kneift Was Europa ist und was es sein soll wird leidenschaftlich diskutiert. Einzigartige Idee eines humanen, friedlichen Miteinanders? Stärkste Wirtschaftsmacht der Welt? Kultureller Flickenteppich? Tolerante Heimat für Freigeister und Verfolgte? Für Christa Klickermann, in Hamburg lebende Österreicherin, ist Europa vor allem ihre gefühlte XXL-Heimat. Ein lebens- und liebenswerter Ort der Vielkulturen, der ihren Alltag als Frau und Mutter, und als Unternehmerin, prägt. Und ihr so sehr am Herzen liegt, dass sie sich neu auf ihn einlässt und seit 2012 regelmässig bereist. Einfühlsam und offen geht sie mit den Menschen, ihrer Kultur und ihrem modernen Alltag auf Tuchfühlung. Wien, die Hauptstadt ihres Geburtslandes Österreich, kennt Christa Klickermann von unzähligen Klassenreisen und Ausflügen. Doch diesmal möchte sie weder Schönbrunn noch Jugendstilarchitektur bewundern, sondern herausfinden, inwiefern sie die Mentalität des Landes geprägt hat, und was sie ihr heute noch bedeutet. Ihre Heimat-Erkundungsreise führt sie an stille und kreative Orte jenseits des Hochglanz-Wiens. Dort trifft sie Ur-Wiener, Zugewanderte und Kosmopoliten, fühlt Klischees und Traditionen auf den Zahn. Stimmen zum Buch: Interview Deutsche Welle-TV: 'Wenn man das Buch gelesen hat, kann man gar nicht anders, als Europa zu lieben.' Schekker, Jugendmagazin Bundesregierung: 'Das Band bietet einen kleinen, aber feinen Einblick in die Lebensweisen der so unterschiedlichen Länder, nützliche Informationen und tolle Bilder, die ganz viel Fernweh wecken. Mit dem Buch praktisch einmal durch Europa gereist, kann ich sagen: Ich bin im Herzen Europäer! Und du?' Kulturmagazin Polen-pl.eu: 'Die Sprache, die wir alle verstehen und die uns Europäer ganz eng verbindet, ist die Sprache des Herzens. Verstehen wollen, mitfühlen, miteinander lachen, sich füreinander interessieren', das sind die Voraussetzungen für ein gelungenes Zusammenleben. Christa Klickermann wollte uns mit ihrem Buch inspirieren und für die Zukunft Europas zuversichtlich stimmen, und das ist ihr wunderbar gelungen. So sehr, dass man selbst Lust bekommt aufzubrechen und sich auf Entdeckungsreise durch Europa zu begeben.'

Gute Beziehungen liegen Christa Klickermann beruflich und privat am Herzen. Die gelernte Hotelfachfrau und Betriebswirtin gestaltete diese viele Jahre als selbstständige Marketingberaterin für Kundenmanagement. Privat lebt die gebürtige Österreicherin, dreifache Mutter und Oma, seit 38 Jahren glücklich verheiratet. 2012 gibt sie ihren Beruf und vertraute Komfortzone an der bayer-österreichischen Grenze auf und zieht mit ihrem Mann nach Hamburg. Heute fühlt sich die 59-jährige Salzburgerin in der weltoffenen Hansemetropole gut zuhause, schreibt Bücher zu Themen die ihr als engagierte Frau, Mutter und Europäerin am Herzen liegen, und organisiert für kundenorientierte Unternehmen Tagungen, Konferenzen und Seminare.

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Leseprobe
Mein Lieblingskleid, das kneift Wien ist die Hauptstadt meines Geburtslandes, die ich von unzähligen Klassenreisen und Besuchen her gut kenne. Diesmal möchte ich weder Schönbrunn noch Jugendstilarchitektur bewundern, sondern herausfinden, inwiefern mich die Mentalität des Landes geprägt hat und was es mir heute noch bedeutet. Zur Einstimmung auf Wien, wo sich alles Gute und alles Schlechte meiner Jugendheimat Österreich wie unter einer geschliffenen Linse konzentriert, habe ich mir etwas Besonderes ausgesucht. Ich brauche erst mal den groben Überblick. Deshalb fahren wir die Höhenstraße hoch, vorbei an Grinzing, zu dem Ort mit dem schönen Namen Am Himmel - eine eindrucksvolle Parklandschaft und echte Idylle zum Spazieren, Picknicken und Krafttanken fu?r gestresste Großstädter. Elf Hektar Gru?n, gestaltet und gehu?tet vom Kuratorium Wald, u.a. mit einer großen Wiese, die von einem Baumkreis umgeben ist. Hier sitzen wir also, Bernd und ich, und blicken aus sicherer Entfernung auf die Skyline der Millionenmetropole, die mir so vertraut ist. Während meiner Schulzeit war das historische und kulturelle Wien nämlich bevorzugtes Ziel unserer Klassenfahrten. Unzählige Male haben wir den Stephansdom besucht, die Heurigen in Grinzing, den Prater, die Donau-City, das Museumsviertel, die Staatsoper, die Wiener Hofburg und vieles mehr. Diesmal bin ich aber nicht zum Sightseeing hier. Diesmal will ich meine Jugendzeit eintu?ten. Das lässt sich - wie eigentlich alles im Leben - gut in einem der legendären Wiener Kaffeehäuser beginnen. Es wird erzählt, dass Wiens erstes Kaffeehaus von einem armenischen Spion namens Deodato gegru?ndet wurde, der als einer der wenigen Menschen wusste, was mit den mysteriösen braunen Bohnen anzufangen war, die nach dem Ende der Tu?rkenbelagerung 1683 säckeweise gefunden wurden. Ob das stimmt, ist nicht so sicher. Sicher ist, dass Wiens Kaffeehäuser bis heute ein Treffpunkt der Weltanschauungen seiner Bewohner geblieben sind, ein wichtiger Teil und Spiegel ihrer Alltagskultur. Hier wird nach wie vor politisiert, die Welt verbessert, gehandelt, geflirtet. Nun eben bei einem Espresso und mit WLAN, berieselt von Strauss- und Mozart-Klängen in der Endlosschleife. Wir steuern also eines der ältesten Kaffeehäuser inmitten der Wiener Kulturmeile an, das Café Bellaria. .... Nach dem Bezahlen kugeln wir uns pappsatt auf den Weg. 'Lass uns doch die Museumsmeile entlang Richtung Rathaus und Stephansdom spazieren, ich muss ja noch Fotografieren.' Ich kläre meinen deutschen Gatten daru?ber auf, dass ein Österreicher nicht spaziert sondern flaniert, und dass es sich dabei um bedachtsames Gehen handelt, gerade so schnell, dass man sieht und gesehen wird und im Vorbeigehen auch jemanden aufreißen, also kennenlernen, kann. Mein kleiner Sprach-Lehrgang erinnert mich an einen Flensburger Unternehmer, der mich mit dem Argument fu?r seine Projekte buchte: 'Wir hören Ihnen immer so gerne zu mit Ihrer österreichischen Aussprache. Das klingt fu?r uns so sympathisch gemu?tlich, irgendwie nach Urlaub.' Schon komisch, dass meine sprachliche Besonderheit in Deutschland so etwas wie mein berufliches Markenzeichen wurde. Und das, wo ich doch fu?r österreichische Verhältnisse reinstes Hochdeutsch spreche. ... Am nächsten Morgen genießen wir beim Fru?hstu?ck wieder den Überblick, und zwar auf der Terrasse im siebten Stock unseres 25h-Hours-Hotels, wo zu unseren Fu?ßen der Park und das Parlament liegen. Bernd will sich heute fotografisch auf die Spuren des Wiener Jugendstilarchitekten Otto Wagner begeben und dessen imposante Wohnhäuser an der linken Wienzeile mit ihren Majolikakacheln und Goldornamenten, die Kirche am Steinhof sowie den U-Bahn-Pavillon am Karlsplatz ablichten.Da ich das aufgehu?bschte Wien der Belle Époque bereits zur Genu?ge kenne, beschließen wir, uns vorläufig zu trennen. Mich zieht es in das Wien der architektonisch weniger protzigen Biedermeierzeit, das kenne ich nämlich noch nicht. Es beginnt nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt, am Freiwilligen Durchgang an der Lerchenfelder Straße. Ich flaniere durch das Durchhaus eines Altbaus u?ber efeuberankte Hinterhöfe und finde urplötzlich ein Stu?ck altes, echtes Wien, in dessen kleinen Gassen und Hinterhöfen sich Biobäcker, Beisl, Heurige, kleine Manufakturen fu?r Handgemachtes, Galerien und Lädchen aneinander reihen. Vor lauter begeistertem Herumlaufen bin ich vom rechten Weg abgekommen und falte darum meinen Reisefu?hrer mit Stadtplan auf. ...
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