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Performanz antijüdischer Darstellungen am Beispiel des Donaueschinger Passionsspiels

AutorSonja Lawin
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl25 Seiten
ISBN9783638876636
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2.0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät II), Veranstaltung: Judenbilder des Mittelalters und moderne Antisemitismustheorien, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Literarische Äußerungen erschaffen Situationen, auf die sie sich beziehen. In Jonathan Cullers 'Literaturtheorie' wird u.a. die Idee der amerikanischen Philosophin Judith Butler erläutert, die Identität als gesellschaftliches und kulturelles Ereignis bestimmt. Sie schlägt vor, Geschlechter als performativ anzusehen, d.h. nicht als gegeben, sondern als eine Handlung. Übertragen auf die Zuschreibung bestimmter Bilder auf eine Gruppe kann auch dieses Gruppenphänomen als eine Handlung aufgefasst werden. Mit Bezug auf die Judenbilder in Passionsspielen kann nun gefragt werden: Sind literarische Äußerungen also primär Aktivitäten, die durch Handlung erschaffen werden, oder sind sie nur Nachahmungen gewesener Zustände in Gesellschaftskontexten? Gruppenidentitäten entstehen durch Abgrenzung zur Masse. Gruppen, denen eine negative Identität anhängt, erlangen diese durch das Urteil der Gesellschaft. Wie kommt es im Falle der Juden zu solch einem Massenurteil? Laut Lexikon 'Religion in Geschichte und Gegenwart' bilden die Passionsspiele im Mittelalter '... die Massenmedien ihrer Zeit, die über rel. Belehrungen hinaus auch die Soziogenese der stadtbürgerlichen Gemeinschaft unterstützen sollten.' Speziell auf das Bild der Gruppe der Juden im Mittelalter projiziert, bedeutet dies, jenes wurde durch die Passionsspiele in die Gesellschaft getragen. Sollte das Donaueschinger Passionsspiel als literarische Äußerung Handlung sein und damit Realitäten geschaffen haben, könnte dies in sozialen, politischen und religiösen Bildern ablesbar sein. Bezogen auf die Gruppe der Juden soll hier gezeigt werden, welcher Bilder man sich in den Passionsspielen bedient. Nach einer allgemeinen Darstellung der Passionsspiele werden in der vorliegenden Arbeit am speziellen Fall des Donaueschinger Passionsspiels einzelne Judenbilder des Mittelalters herausgearbeitet.

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