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Postcolonial Studies und Entwicklungstheorie

AutorHelene Heise
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl23 Seiten
ISBN9783638359894
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1-, Universität Hamburg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar Sozialwissenschaftliche Entwicklungstheorien, 32 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Postcolonial theory ist keine Entwicklungstheorie, vielmehr ist sie ein Analyseinstrument aus den Geistes- und Kulturwissenschaften, dass nach der Verbindung zwischen (wissenschaftlich produziertem) Wissen und Machtausübung während und nach Ende der Kolonialzeit fragt.1 Hierfür bedient sie sich der Methode der Diskursanalyse: es wird gefragt, in wieweit ein (wissenschaftlicher) Diskurs dazu dient, Machtstrukturen oder eine Weltordnung festzulegen. Wer bestimmt, was (wissenschaftlich) gesicherte Erkenntnisse sind, was richtig und falsch, gut und schlecht ist, der legitimiert bestimmte Formen von Herrschaft und Ordnung.2 Dies muss kein bewusster, absichtsvoller Prozess sein und ist er auch historisch nur zum Teil gewesen, er lässt sich aber mit Hilfe der Diskursanalyse aufdecken und untersuchen. Um der Frage nachzugehen, inwieweit die postcolonial theory im Rahmen der Entwicklungstheorie eine Rolle spielen kann, reicht es daher nicht, einfach nur die Ideen der postcolonial studies darzustellen. Diese sind nicht im entwicklungstheoretischen Kontext entstanden und auch in der politikwissenschaftlichen Diskussion bisher noch nicht gründlich verankert. Aus diesem Grund scheint es sinnvoll, die postcolonial theory auf die Entwicklungstheorie anzuwenden: Entwicklungstheorie soll hier im Sinne der postcolonial studies als ein wissenschaftlicher Diskurs verstanden werden. In ihm wird festgelegt, was Entwicklung ist, wie sie vonstatten gehen soll und was die Ziele der Entwicklung sein können. Damit ist sie keine 'objektive' Beschreibung von Ist-Zustand und möglichen Wegen zu einer Veränderung, sondern legt im Diskurs selbst fest, was als richtige oder falsche, gute oder schlechte 'Entwicklung' zu verstehen ist.3 ---------- 1 Vgl. Bill Ashcroft, Gareth Griffiths, Helen Tiffin: Post-Colonial Studies. The Key Concepts. London 1998. S. 1-3; Ato Quayson: Postcolonialism. Theory, Practice or Process? Cambridge 2000. S. 2-5 2 Vgl. Robert J.C. Young: Postcolonialism. A Very Short Introduction. Oxford 2003; ders.: Postcolonialism. An Historical Introduction. Oxford 2001; Edward W. Said: Orientalism. Western Conceptions of the Orient. London 41995; Jürgen Osterhammel: Kolonialismus. Geschichte - Formen - Folgen. München 2001. 3 Vgl. Young: Historical Introduction, S. 46-56; Rita Abrahamsen: African Studies and the Postcolonial Challenge. In: African Affairs 102 (2003), S. 189-210. hier: S. 201-204.

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