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E-Book

Qualitätssicherung im Wissensmanagement

Eine Fallstudienanalyse

AutorSteffen Kusterer
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl300 Seiten
ISBN9783834998965
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Steffen Kusterer nimmt eine ganzheitliche Betrachtung des Wissensmanagements vor. Er diskutiert und bewertet die einzelnen Maßnahmen der Qualitätssicherung und entwickelt Gestaltungsempfehlungen zur Optimierung des Wissensmanagements in Unternehmen.

Dr. Steffen Kusterer promovierte berufsbegleitend bei Prof. Dr. Georg Schreyögg am Lehrstuhl für Organisation und Führung der Freien Universität Berlin. Er ist als Unternehmensberater bei The Boston Consulting Group in Berlin tätig.

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Leseprobe
3 Entwicklung des Bezugsrahmens (S. 47-48)

Ziel dieses Kapitels ist die Betrachtung der bisher existierenden theoretischen Ansätze zu den fünf Dimensionen des Bezugsrahmens, um hieraus weitergehende Überlegungen zur Qualitätssicherung im Wissensmanagement abzuleiten.

3.1 Identifikation bewahrungswürdigen Wissens (Dimension „wichtig")

Im Laufe der Zeit wird innerhalb einer Organisation viel neues Wissen erzeugt, jedoch ist sicherlich nicht alles für die anderen Mitarbeiter bzw. für den späteren Einsatz erforderlich. Die Selektion dient der Identifikation des bewahrungswürdigen Wissens. Sie ist in vielen Modellen und Theorien des Wissensmanagements eine der Hauptaufgaben bzw. Grundfunktionen.216 Was genau jedoch bewahrungswürdig ist, ist eines der Grundlagenprobleme des Wissensmanagements. Selektion kann schließlich auch bedeuten, dass (wahres) Wissen abgelehnt wird.218 Im Folgenden soll die Frage, welches Wissen für die Unternehmung wichtig ist, beleuchtet werden. Zunächst sollen die grundlegenden Ziele der Selektion betrachtet werden. Danach sollen mögliche Probleme diskutiert werden, welche sich hieraus ergeben. Der dritte Abschnitt widmet sich dann der Durchführung der Selektion.

3.1.1 Ziele der Selektion

Das Hauptziel der Selektion ist „die Komplexitätsreduktion im Sinne der Reduktion des Aufmerksamkeitshorizontes durch Fokussierung auf […] qualitativ hochwertiges Wissen"219. Diese Konzentration auf das Wesentliche ist ein zentraler Erfolgsfaktor für das Management allgemein: „Das Wesentliche ist, sich auf Weniges zu beschränken, auf eine kleine Zahl von sorgfältig ausgesuchten Schwerpunkten, wenn man an Wirkung und Erfolg interessiert ist". Diese Einsicht hat der griechische Dichter AISCHYLOS bereits vor rd. 2.500 Jahren auf den Punkt gebracht: „Nützliches Wissen macht weiser als viel Wissen".

Was jedoch ist nützliches Wissen? Entsprechend der ökonomischer Sicht der Maximierung des Einkommens222 ist solches Wissen nützlich, welches zu mehr Wert führt. Beispielsweise können durch die Wiederverwendung einmal gemachter Erfahrungen künftige Projekte schneller oder effizienter durchgeführt werden. So könnten beispielsweise Erfahrungen aus einmal gemachten Fehlern („Lessons Learned"), oder Erkenntnisse aus besonders gelungenen Projekten („Best Practices") und Standards innerhalb der Organisation identifiziert werden, welche die Anschlussfähigkeit des Unternehmens sicherstellen und zur Optimierung von Prozessen bzw. zur Senkung von Kosten beitragen.223 Offensichtlich ist die Bewertung der Nützlichkeit nicht trivial, schließlich können vielfältige Erfahrungen wertvoll für die Unternehmung sein. Dementsprechend stellen sich verschiedene Probleme im Zusammenhang mit der Selektion, auf welche im Folgenden näher eingegangen wird.

3.1.2 Probleme der Selektion

Problematisch ist, dass man im Vorhinein nur schwer wissen kann, welches Wissen wieder gebraucht werden kann. Oft können für die Selektion keine eindeutigen Kriterien definiert werden, so dass häufig nach dem Motto „Lieber mehr als weniger" verfahren wird. Auch die Nützlichkeit kann erst im Nachhinein beurteilt werden, wenn das Wissen existiert und auch tatsächlich wieder genutzt wurde. Diese Faktoren können zu einem exzessiven Wissensbewahrung führen, welches durch eine umfassende Sammlung von Wissen geprägt ist. Die Maxime hierbei ist die Speicherung von möglichst vielen Inhalten. Als weitere Effekte sind ein Schwerpunkt auf der Explizierung von Wissen sowie die Entwicklung einer Wissensbürokratie zu beobachten.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis9
Abbildungsverzeichnis12
Tabellenverzeichnis13
Abkürzungsverzeichnis15
Symbolverzeichnis17
1 Einleitung18
1.1 Problemstellung und Relevanz19
1.2 Zielsetzung und Forschungsfragen22
1.3 Aufbau der Arbeit23
2 Begriffsklärung und Grundlagen26
2.1 Definition des Untersuchungsgegenstandes26
2.2 Ableitung des Bezugsrahmens57
3 Entwicklung des Bezugsrahmens64
3.1 Identifikation bewahrungswürdigen Wissens (Dimension „wichtig“)64
3.2 Qualifizierung des Wissens (Dimension „richtig“)69
3.3 Nutzung des Wissens (Dimension „relevant“)76
3.4 Überprüfung und Aktualisierung des Wissens (Dimension „unrichtig“)79
3.5 Entsorgung unnötigen Wissens (Dimension „unwichtig“)84
3.6 Zwischenfazit89
4 Fallstudienanalyse92
4.1 Methodik und Vorgehen92
4.2 Beschreibung und Analyse der Fallstudien112
5 Fallstudienübergreifende Analyse222
5.1 Präzisierung des theoretischen Bezugsrahmens222
5.2 Ableitung von weiteren Thesen zu Zusammenhängen und Abhängigkeiten251
5.3 Zusammenfassung der Thesen261
5.4 Untersuchung der Sonderfälle263
6 Ableitung von Gestaltungsempfehlungen274
6.1 Allgemeine Gestaltungsempfehlungen274
6.2 Spezielle Gestaltungsempfehlungen zu den fünf Dimensionen276
7 Zusammenfassung und Implikationen284
7.1 Zusammenfassung284
7.2 Implikationen für die Praxis285
7.3 Implikationen für die Forschung286
Anhang: Interviewleitfaden290
A. Einführung / Allgemeines290
B. Dimension „wichtig“290
C. Dimension „richtig“290
D. Dimension „relevant“290
E. Dimension „unrichtig“290
F. Dimension „unwichtig“291
G. Schluss291
Literaturverzeichnis292

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