Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte Hauptseminar Reformation, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Urteil über Thomas Müntzer unterliegt unterschiedlichen Gegensätzen und starken
Schwankungen. Die meisten sehen in ihm einen ruhelosen Fanatiker, andere einen Streiter für
Wahrheit und Gerechtigkeit. Gleichzeitig gehen von ihm Faszination und Ablehnung aus und
bestimmen den Umgang und das Verständnis für ihn. So urteilt er selbst über seine Person in
einem Brief: 'Er (mein Name) ist abber dem armen durftigen heuflin eyn susser geroch des
lebens und den wollustigen menschen eyn misfallender greuell swynden vorterbens.' Denn er
ist ein Produkt der Reformation, der allgemeinen Krise des Feudalismus am Ende des 16.
Jahrhunderts und zugleich auch wie die Reformation selbst eine Antwort auf den
tiefgreifenden Strukturwandel der spätmittelalterlichen Gesellschaft, der schon zum Ende des
15. Jahrhunderts einsetzte und im 16. Jahrhundert zu einer neuen gesellschaftlichen
Formierung führte. Die Ursachen der Reformation bestanden aus vielen Zutaten.
Frühkapitalismus und Verlagswesen, Agrarkrise und Territorialstaatlichkeit waren aber nicht
allein für den Niedergang des feudalistischen Gesellschaftssystems verantwortlich, auch der
kirchliche Sittenverfall war von entscheidendem Charakter. Der Himmel selbst, war damals
käuflich geworden. Oftmals galt die feudale Kirche in diesen Krisenzeiten als letzte
Orientierungshilfe im Leben der Menschen. Der Reflex auf Unzucht und Moralverfall der
Kirche drückte sich in der damaligen Gesellschaft durch eine verstärkte Anfälligkeit für
Apokalyptik und Prophetie und ebenso durch ein wachsendes Bedürfnis nach Gnade,
Rechtfertigung und Erlösung aus. Besonders deutlich wurde diese neue Frömmigkeit
dokumentiert durch den Ablasshandel und die Wallfahrtbewegungen, sowie durch die immer
häufiger auftretenden Volksprediger und Erscheinungen.
Die frühneuzeitliche Stadt spielte jedoch im Prozess, den wir Reformation nennen, eine
wichtige Rolle. Der Satz Dickens 'The German Reformation was an urban event' ist
mittlerweile fast zu einem geflügelten Wort geworden. Schließlich erweiterte Obermann
diese Aussage noch in einem besonderen Sinn auf die Gesamtsicht: 'So war die städtische
Reformation die eigentliche gewesen, die dann aber später von den einzelnen Fürsten in
Eigennutz gelähmt und sterilisiert worden war.' [...]
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