Störstreifen auf dem Fernseher – Remote Viewer und der Rest der Gesellschaft
Manchmal denke ich, es sei alles Einbildung. Ich wünsche es sogar. Aber mit Remote Viewing ist alles anders. Einmal damit infiziert, gibt es keinen Weg zurück in die Normalität. Es sei denn, man begräbt bewusst und mit großer Mühe alles Wissen darum herum. Es geht, wie ich gehört habe, aber es macht nicht glücklich. Man weiß ja, dass es ging. Und was ist, bitteschön, überhaupt „Normalität“?
Irgendwann holt es einen wieder ein. Vielleicht ist es die allgemeine Oberflächlichkeit der Gespräche, die an den Nerven zehrt. Während da draußen das Abenteuer wartet, redet man in der Kantine oder auf der gemütlichen Couch über den alltäglichen Klatsch und Tratsch.
Kein Wunder, wenn manche dann doch nicht an sich halten können und versuchen, anderen die Geheimnisse des Universums zu vermitteln. Oder wie immer sie es formulieren.
Oft werden sie dies aber nicht versuchen. In 90% der Fälle geht es nämlich nach hinten los. Im schlimmsten Fall werden sie angefeindet.
Ja, es stimmt. Es gibt eine tiefe Kluft zwischen Remote Viewern und dem Rest der Gesellschaft.
Die einen möchten nichts über solchen unheimlichen Kram hören und die anderen können es nicht fassen, wie man diese bedeutungsvollen Erkenntnisse so negieren kann. Nein, es gibt keine Akzeptanz für die anderen, bei beiden Gruppen nicht.
Oft genug, wieder und wieder wurde versucht, breitere Bevölkerungsschichten für die Möglichkeiten des Remote Viewing zu begeistern. Anzeigen wurden geschaltet, Vorträge gehalten.
Völlig umsonst. Remote Viewing entzog sich allen Gesetzen der Werbung. Es war, als ob die allermeisten Leute einer inneren Stimme folgten, die sie mit aller Macht von diesem Thema abhielt. Eigentlich kamen zu Ausbildungen nur die, die sowieso wussten, dass es funktioniert.
War es das, was Ingo Swann meinte, als er sagte, Remote Viewing sei hundert Jahre zu früh entdeckt worden? Aber, anders herum gefragt: Benötigt man überhaupt eine soziale oder psychische Entwicklung, um Remote Viewing zu etablieren?
Nehmen wir an, das amerikanische Forschungsprogramm hätte nie existiert, würde es dann in hundert Jahren aufgelegt werden? Als logische Folge einer psychosozialen Entwicklung?
Möglich. Aber um einen solchen Status zu erreichen, muss es Hinweise geben, dass diese Forschung ausreichend interessant ist. Sonst würde niemand auf die Idee kommen, hier Geld zu investieren. Das Problem ist dabei doch, dass Remote Viewing in seiner Praxis einen Ausnahmezustand des Nervensystems darstellt. Käme man so einfach darauf, ihn herzustellen?
So, wie ich die Meldungen in den wissenschaftlichen Newstickern beobachte, würde man eher an einer apparativen Lösung suchen, in Form einer Voraussage-App vielleicht. Konkret ist das schon mit Erfolg im Gange, und nicht nur beim Wetterbericht.
Man darf gespannt sein, wie es sich entwickelt, zumal ja die bereits vorhandenen und sich auch weiter vermehrenden Remote Viewer allein durch ihre Tätigkeit den Fortschritt in der Erkundung des Gehirns und seiner Fähigkeiten fördern.
Wobei hier eine weitere Distanzierung von Remote Viewern gegenüber der „normalen Forschung“ sichtbar wird. Allem Anschein nach haben sich die meisten Wissenschaftler dazu entschieden, nicht mehr so intensiv herauszufinden, was das Gehirn selbst alles leisten kann, sondern wie man es mit technischen Mitteln beeinflussen kann, sodass es entweder größere Leistungen vollbringt oder aber man bestimmte Fähigkeiten unterbindet.
Abgesehen von frühen, mittelalterlichen Methoden war es der italienische Arzt Dr. Calligaris, der „außersinnliche Zustände“ durch anlegen einer geringen Spannung an definierte Hautbereiche erzeugen konnte. Seine Bücher darüber, erschienen zumeist in der frühen vierziger Jahren, wurden Recherchen zufolge von den nach Kriegsende einrückenden Amerikanern aus dem Verkehr gezogen. Merkwürdig, dass Puthoff und Swann anscheinend nichts davon gehört haben. Entweder, es gab eine Einlagerung in geheime Asservatenkammern, oder aber einen Scheiterhaufen, initiiert von den gesellschaftlichen Kräften, die solche Forsche gern als die „des Teufels“ brandmarken. Nach allen dokumentierten Behinderungsversuchen der Forschungen am SRI und in Fort Meade befürchten Remote Viewer, dass die Verhältnisse eigentlich ganz anders herum richtiger beschrieben sind.
Denn was soll man eigentlich dazu sagen, wenn staatlich geförderte Forscher strahlend darüber berichten, dass sie mittels am Kopf angelegter Elektromagneten in der Lage waren, beinahe gezielt Gedächtnisinhalte zu löschen?
Das ist es doch, was Geheimdienste viel mehr interessieren könnte als die Entwicklung geistiger Fähigkeiten, die auch schnell einmal außer Kontrolle geraten.
Wie man durch den weltweit bekanntesten Whistleblower Edward Snowden erfahren hat, bieten die modernen Kommunikationseinrichtungen den Geheimdiensten derart einfache Zugriffe auf persönliche Informationen über jeden einigermaßen wichtigen Menschen auf der Erde (auch indirekt, selbst wenn die Opfer der Spionage das Internet nicht benutzen), dass man Remote Viewing eigentlich nicht mehr benötigt, jedenfalls nicht dafür.
Im Umkehrschluss muss man befürchten, dass nun eine neue Kampagne gestartet wird, Remote Viewing zu unterdrücken. Denn hier ergibt sich für jeden Menschen die persönliche Möglichkeit der Rück-Spionage! Kann man das zulassen? Vor allem nun, da die Machenschaften der verschiedenen Geheimdienste so offenbart wurden?
Vielleicht wird Remote Viewing verboten, so wie man schon vieles verboten hat, was eigentlich ganz nützlich ist, wie z.B. die Hanfpflanze (selbst wenn sie gar keinen drogenrelevanten Wirkstoff enthält). Wird es vielleicht bald Bücherverbrennungen geben? Vielleicht induziert man in der Gesellschaft, dass es gefährlich ist, wenn man alles wissen kann, ganz ohne Elektronik. Eine gewisse Logik kann man da nicht wegdiskutieren.
War das Bücherschreiben über RV eventuell auch eine Art Whistleblowing?
Nun, anders als bei Leuten wie Snowden kann man hier durchaus die gesellschaftliche Meinung auf breiter Front gegen diese „Informationsbeschaffungstechnik“ mobilisieren.
Die Erfahrung zeigt ja, dass der überwiegende Teil der Mitmenschen sowieso Aversionen und Ängste gegenüber „Hellsehern“ hat. Die Anzapfung von Telefonkabeln kann man sich einfach erklären und die beruhigende Feststellung treffen, dass man sich dagegen schützen könnte. Diese Remote Viewer aber sagen, dass es gegen ihre Tätigkeit absolut keinen Schutz gibt.
Unter diesen Aspekten ist es nicht weiter verwunderlich, wenn immer weniger RVer bereit sind, sich öffentlich zu diesem Thema zu äußern, geschweige denn ihren Namen mit solch einer Aussage zu verbinden.
Währenddessen aber arbeiten Forscher immer weiter an technisch invasiven Methoden, an die allerpersönlichsten Informationen heranzukommen. Ein BBC-Film aus dem Jahr 2012 *5 zeigt die anstehenden Entwicklungen von Computern und deren Vernetzungsmöglichkeiten mit organischen Gehirnen. Ausgehend von Steuerungsapparaturen für Behinderte wird diese Vernetzung auch für alle anderen Bereiche vorangetrieben. Die Aussage der interviewten Forscher ist eindeutig: Es wird in sehr wenigen Jahren, genannt wird ein Zeitraum von zehn bis zwanzig Jahren, eine Art „Facebook-Zugang direkt im Gehirn“ geben. Dann ist die Überprüfung eines Menschen durch Geheimdienste so absolut, dass wohl kein Wunsch offen bleiben wird. Und die Soziologen sind sich sicher: Diese Möglichkeit, nur weil sie eventuell „angesagt“ und „spannend“ ist, wird von vielen „Nutzern“ angenommen werden. Wer dann den wirklichen Nutzen hat, ist offenbar kaum jemandem bewusst, oder man will es nicht wissen.
Dann haben wir, zwar Jahrzehnte später, aber viel eleganter und sozusagen von innen heraus die Zustände, die man als perfekte Kombination von „1984“ und „Schöne neue Welt“6 bezeichnen kann. Alle, die die natürlichen Ressourcen des Gehirns nutzen wollen, werden mit einer aggressiven Informationskampagne bekämpft, damit jeder nicht nur wissen soll, dass Natur „böse“ ist und nur menschliche Technik „gut“ ist, sondern sich auch in die neue Demokratur einordnet.
Ein Hirngespinst? Unredliche Panikmache? Aufwiegelung? Keineswegs. Die jüngsten Entwicklungen auf dem Saatgutsektor und in angrenzenden Bereichen zeigen, wie so etwas in die Realität umgesetzt werden kann. Glücklicherweise wurde inzwischen begonnen, der amerikanischen Firma Monsanto Grenzen zu setzen, die selbstentwickeltes Saatgut als Standard definieren ließ und es fast soweit gebracht hat, dass die Verbreitung von natürlichen Sämereien unter Strafe gestellt wird. Immer unter dem Mäntelchen „im Dienste der Menschheit“ natürlich.
Die sowieso schon beim „Normalmenschen“...