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Rettungsboote - Entwicklungen und Chancen von Absturzsicherungen: Handlungsvorschlag zur Verbesserung unter Last auslösender Haken

AutorJanosch Nispel
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl55 Seiten
ISBN9783863417413
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Diese Studie stellt die Einführung einer Absturzsicherung an Heißhaken seitlich aussetzbarer Ret¬tungsboote vor. Bei der Handhabung von Rettungsmitteln ist der Haken ein wesentlicher Bestandteil des Aussetzsystems. Beschrieben werden die Gefahren von Bootsmanövern und die gesetzlichen Grundlagen. Es folgen Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit während des Aussetzens und Einholens der Boote durch den Einsatz einer Absturzsi¬che¬rung. Informationen von Herstellern, Flag¬genstaaten, der Berufsgenossenschaft Verkehr und der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung werden dazu herangezogen. Die Vorzüge einer Absturzsicherung werden herausgearbeitet und die Nachteile diskutiert. Auf dieser Basis wird eine Handlungsempfehlung am Beispiel eines Kreuzfahrt¬schiffes für die technische Inspektion einer Reederei abgegeben.

Janosch Max Paul Nispel wurde 1984 in Hamburg geboren. Fasziniert von der Seefahrt begann der Autor die Berufsausbildung zum Schifffahrtskaufmann. Seine Passion zum Seemann entdeckte der Autor in seiner Lehrzeit, während einer Reise auf dem Flaggschiff de

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 5.2, MAIB-Studie: Die SAFETY STUDY 1/2001 REVIEW OF LIFEBOAT AND LAUNCHING SYSTEMS? ACCIDENTS im Auftrag der MAIB, der Stelle für Seeunfalluntersuchung Großbritanniens, stellte fundamentale Probleme an Einhol- und Auslösemechanismen fest (vgl. MAIB, 2001, Foreword). Einleitend wird kritisiert, Bauweise und Ausrüstung von Rettungsbooten hätten sich über die Jahrzehnte kaum verändert. Über einen Zeitraum von zehn Jahren sind zwölf See¬leute bei Unfällen im Zusammenhang mit Rettungsbooten und den Aussetzvorrichtungen ums Leben gekommen. Weitere 87 sind im selben Zeitraum verletzt worden. Insbesondere die hohe Zahl an Opfern und Verletzten von Fehlern der unter Last auslösenden Haken fällt ins Auge. Sämtliche Unfälle haben sich bei Übungen oder Überprüfungen zugetragen. Diese sind von erfahrenen, qualifizierten Seeleuten durchgeführt und beaufsichtigt gewesen (vgl. MAIB, 2001, S. 1). Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es bei Benutzung von Rettungsbooten signifikante Risiken gibt. Daraus resultiert die Forderung, Effektivität und Notwendigkeit von Aussetzmechanismen zu überprüfen. Ohne Veränderungen würden sich in Zukunft weitere Unglücke ereignen. Die Unfallgefahr ist während Einschiffung und Wiederaufnahme der Boote am höchsten. Könne die Anzahl der dabei beteiligten Personen auf ein Minimum reduziert werden, würden schlicht weniger Insassen einer Gefahr ausgesetzt. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Konstruktionsweise von Aussetzvorrichtungen für Rettungs¬boote. Hier fehlt es an einem innovativen Design und der Nachfrage nach einem solchen. Veränderungen sind nur langsam und nicht aus Verantwortungsbewusstsein, sondern durch Änderungen der Richtlinien eingetreten (vgl. MAIB, 2001, S. 2). Bei vielen Aussetzmechanismen sind Bauart und Bauteile zu kompliziert. Der richtige Um¬gang erfordert viel Übung und Fachkenntnisse. Aber nicht nur am Training mangelt es, auch bei der Wartung kommt es zu Problemen. Es fehlt an leicht verständlichen Handbüchern mit klaren Arbeitsanweisungen. Die IMO wird aufgefordert, Nutzen und Aufwand von Rettungsbooten neu zu untersuchen. Sollte dabei der Bedarf von Aussetzsystemen festgestellt werden, sollen die Abläufe des Aussetzens standardisiert werden. Das System soll ohne Fachkenntnisse zu bedienen sein und es soll für seinen Einsatz und vor allem für Übungen sicher und zuverlässig sein, ohne jemanden zu verletzen (vgl. MAIB, 2001, S. 3). Die Hauptursache schwerer Unfälle an den Aussetz- und Einholmechanismen steht mit dem Versagen der unter Last auslösbaren Hakensysteme in Verbindung. So sind sieben Todesfälle auf das unbeabsichtigte Öffnen der Haken zurückzuführen (vgl. MAIB, 2001, S. 7). 5.3, MCA Research Project 555: Im Auftrag der 'Maritime and Coastguard Agency' (MCA), der Küstenwache des Vereinigten Königreichs, entstand im März 2006 das MCA Research Project 555. Das Projekt Nummer 555 beschäftigt sich mit der Entwicklung von Design und Sicherheit der Rettungsboote, die keine Freifallrettungsboote sind. Im Fokus der Studie stehen Mängel geschlossener Rettungsboote und Aussetzeinrichtungen. Die Probleme an unter Last auslösenden Hakensystemen werden analysiert. Als Hauptursache bei Rettungsbootsunglücken, insbesondere solcher mit Todesfolge, wird die Bauart vieler unter Last auslösbarer Haken erachtet (vgl. MCA 555, 2006, S. i). Viele existierende Heißhaken erfüllen zwar die gängigen Vorschriften, sind aber grundsätzlich für ihren Zweck ungeeignet. Bei einigen Modellen lastet das Gewicht des Bootes auf dem Auslösemechanismus selbst. Dadurch tendiert dieser dazu, von alleine auszulösen. Es fehlt an Schutz gegen menschliches und technisches Versagen. Das Problem ist nicht das von Verbesserung der Ausbildung und Wartung. Die Lösung wäre nur die radikale Überarbeitung des Auslösesystems. Zwar ist eine verbesserte Wartung erstrebenswert, aber in Anbetracht schwindender Ressourcen, Fähigkeiten und Fertigkeiten ist es fraglich, ob dadurch eine Risikominimierung erreicht werden kann.
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