2 Biologisch – regional – saisonal
So bekommen Sie hochwertige Lebensmittel zu einem vernünftigen Preis und schonen zudem die Umwelt.
In meinen Workshops und bei meinen Thermomix-Vorführungen werde ich oft gefragt, ob ich immer Bio-Qualität einkaufe. Meine Antwort darauf lautet: so oft es geht, aber nicht immer. Es gibt bestimmte Lebensmittel, wie beispielsweise Zitronen oder Orangen, die ich immer in Bio-Qualität kaufe, da ich die Schale auch verwende und die vor allem Süßspeisen das gewisse Etwas verleiht. Auch bei Gemüse, das ich mit der Schale verwende, kaufe ich möglichst Bio-Qualität, denn in der Schale stecken die meisten Vitamine, die wir gerade auch beim Dampfgaren im Thermomix erhalten können. Fleisch kaufe ich am liebsten direkt vom Metzger oder an der Frischetheke. Dort bekommen Sie nicht nur erstklassige Qualität, sondern auch eine gute Beratung und Hintergrundinformation zu den Lebensmitteln, die Sie kaufen. Ähnlich verhält es sich bei Fisch. Viele große Supermärkte haben einmal die Woche einen eigenen Fischmarkt, wo Sie ebenfalls sehr guten und auch zertifizierten Fisch und Meeresfrüchte bekommen. Ansonsten ist aber auch TK-Fisch eine gute Wahl.
Ich habe mal verglichen, was uns als vierköpfige Familie ein reiner Bio-Einkauf kostet und was ein gemischter, und ehrlicherweise ist ein reiner Bio-Einkauf für uns Großstadtmenschen mit Durchschnittseinkommen nahezu unbezahlbar. Natürlich wollen wir alle nur das Beste, gerade für unsere Kinder, aber nur weil ein Lebensmittel kein Bio-Zertifikat hat, heiß das nicht, dass es nicht gut wäre für uns.
Ich liebe es, auf dem Markt einzukaufen. Dort bekomme ich regionale Lebensmittel zu einem sehr guten Preis, auch wenn sie nicht immer biologisch angebaut sind. Regional und vor allem saisonal einkaufen hat bei uns mehr Priorität als bio. Sie merken den Unterschied, wenn Sie beispielsweise Erdbeeren in der Saison kaufen. Sie sind süß und saftig und wenn Sie Kuchen oder andere Süßspeisen damit zubereiten, brauchen Sie oft gar keinen zusätzlichen Zucker. Damit tun Sie sich und Ihrer Familie nur Gutes. Unsere Kinder mögen bestimmte Lebensmittel außerhalb der Saison nicht, z. B. Himbeeren. Unsere Tochter hat sie erst in der Saison gegessen, davor wurden sie mir regelrecht um die Ohren geschmissen. Wenn Sie regionale Produkte einkaufen, unterstützen Sie zudem die in Ihrer Nähe ansässigen Bauern und Unternehmer.
Wenn Sie nicht wissen, wann welches Obst und Gemüse Saison hat, können Sie auch eine »Bio-Kiste« abonnieren, die Sie sich oft selbst zusammenstellen können. Oder Sie drucken sich einfach einen Saisonkalender aus dem Internet aus.
Sollten Sie das Glück haben und über einen eigenen Garten verfügen, bauen Sie doch Ihr Obst und Gemüse selbst an oder pachten Sie ein Bio-Grundstück, wo Sie selbst gärtnern können. Nur in diesem Fall können Sie wirklich sicher sein, dass alles unbehandelt ist. Und mal ehrlich: Wer einmal selbst angebaute Tomaten ernten durfte, weiß, dass sie einfach besser schmecken. Denn in ihnen steckt auch noch der eigene Fleiß.
Aus selbst gesammelten Sommerbeeren Marmelade kochen, beim Herbstspaziergang Pilze fürs Risotto ergattern und aus Kastanien Ketten basteln: so lassen sich die Jahreszeiten wunderbar ins Familienleben einbauen.
2.1 Hörnchen, Schnecken, Tannenzapfen
Bamberger Hörnchen, Mecklenburger Schnecke oder Angeliter Tannenzapfen: was sich ulkig anhört, schmeckt richtig lecker! Alte Kartoffelsorten wie diese bekommen Sie auf Wochenmärkten oder direkt beim Bauern.
2.2 Bio frei Haus
Anbieter wie oekokiste.de, bringmirbio.de oder gegessenwirdimmer.de liefern Ihnen Biokisten randvoll mit leckerem Obst und Gemüse – frisch, in bester Qualität und direkt vom Erzeuger. Eine tolle Möglichkeit, neue Lebensmittel zu entdecken und lieben zu lernen!
2.3 42° Celsius
Das ist übrigens die magische Grenze, wenn es um Vitamine und Mineralstoffe geht. Gerichte, die bis zu maximal dieser Temperatur erhitzt werden, gelten als Rohkost und stecken voller Vitalstoff-Power!
1–2 Mal die Woche Fisch und maximal 600 g Fleisch und Wurst: so lauten die offiziellen Leinlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
2.4 Anbauen light
Kein eigener Garten? Wie wäre es dann mit „Anbauen light“? Keimlinge und Sprossen lassen sich wunderbar auf der Fensterbank ziehen, was auch für Kinder ein großer Spaß ist – und ab sofort stammt das Topping auf dem Salat oder Müsli aus eigener Produktion!
2.5 Alles Fisch?
Sie wollen an der Fischtheke auf Nummer sicher gehen? Bei Produkten mit den Siegeln von MSC, Naturland Wildfisch, ASC oder Friend of the Sea können Sie mit gutem Gewissen zugreifen!
2.6 7,91 Mrd. Euro
so hoch war der Umsatz an Bio-Lebensmitteln in Deutschland im Jahr 2014. Zum Vergleich: 2011 waren es noch 6,64 Mrd.
2.7 Das sollten Sie als Thermomix-Mama immer zu Hause haben
Mit Ihrem Thermomix kochen Sie zwar immer frisch, allerdings steht das nicht im Widerspruch dazu, sich auch einen kleinen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln zuzulegen. In einigen Rezepten kommen auch Zutaten vor, die Sie selbst im Thermomix herstellen können, wie z. B. Gewürzpasten. Die Rezepte dazu finden Sie in Ihrem Grundkochbuch, das Sie zu Ihrem neuen Gerät erhalten haben.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, haltbare Lebensmittelvorräte zu verstauen, dann ist es ratsam, einiges an Grundnahrungsmitteln immer zu Hause zu haben. So lässt sich relativ rasch eine gesunde und vollwertige Mahlzeit zaubern, ohne dass Sie zum Supermarkt eilen müssen. Folgende Nahrungsmittel sind bei uns immer vorrätig und in vielen Rezepten in diesem Buch zu finden:
2.7.1 Getreide und Pseudogetreide
Wenn Sie Dinkel- oder Weizenkörner zu Hause haben, brauchen Sie sich keine Gedanken mehr darum zu machen, ob Sie Mehl brauchen oder eine Getreidebeilage zubereiten wollen. Doch nicht nur Vollkornmehl, sondern auch diverse Breie lassen sich wunderbar aus ganzen Dinkel- oder Weizenkörnern zubereiten.
Außerdem habe ich Amaranth, Buchweizen, Reis, vorgekochten Weizen (Ebly), Haferflocken, Dinkelflocken, Kamut und Quinoa immer in der Vorratskammer.
Auch Couscous und Bulgur dürfen nicht fehlen, denn sie sind schnell gar und ideal nicht nur als Beilage, sondern auch für leckere Salate oder auch mal für ein warmes, süßes Frühstück.
Polenta (Maisgrieß), die gerade wieder neu entdeckt wird, kommt bei uns auch oft auf den Tisch, z. B. in Form von Brei, als Pizzaboden oder einfach als süße oder salzige Polentaschnitten. Wenn Sie Maismehl benötigen, z. B. für ein Brot, können Sie den Maisgrieß feiner mahlen.
2.7.2 Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte waren und sind bei unserem Kleinkind sehr beliebt. Und das ist auch gut so, denn sie sind ein wichtiger Nährstofflieferant, preiswert und sättigend noch dazu. Linsen, Bohnen, Erbsen und Kichererbsen zählen beispielsweise dazu.
Zwei Nachteile haben Hülsenfrüchte: Sie wirken oft blähend, weshalb Sie immer etwas Brotgewürz oder Kümmel mitkochen sollten, und sie erfordern im trockenen Zustand meist eine längere Einweichzeit. Alternativ oder wenn die Zeit sehr knapp ist, können Sie natürlich auch Hülsenfrüchte aus der Dose verwenden oder Sie denken am Vorabend daran, sie einzuweichen.
In einigen Rezepten findet sich Kichererbsenmehl – eine Seltenheit, die im Reformhaus sehr teuer ist. Kaufen Sie stattdessen getrocknete Kichererbsen und stellen Sie das Kichererbsenmehl selbst her. Meine Tochter liebt es – egal ob in Pfannkuchenteigen oder Bratlingen.
2.7.3 Dosen und länger Haltbares
Frisch kochen ist immer besser, als Dosen zu verwenden? Ja und nein. Natürlich werden für die Dosenkonserven oft Konservierungsstoffe und/oder Salz verwendet. Aber wenn es mal wieder schnell gehen muss, dann hilft es, Folgendes vorrätig zu haben:
2.7.4 Tiefkühlware
Gemüse verwende ich meistens frisch, denn auch das Kleinschneiden geht mit dem Thermomix in...