M
μ (my, mü; engl.: mu). Zwölfter Buchstabe im *grie- chischen Alphabet. Mit μ (vgl. Meso…) werden in mehrkernigen anorgan. *Oxosäuren u. Komplexen (s. Koordinationslehre) brückenbildende Gruppen u. Liganden bezeichnet (IUPAC-Regeln D-2.7, D-7.43, I-9.7 u. I-10.8). Verbindet die Brücke drei od. mehr Zentralatome, so wird μ3, μ4 usw. vor ihren Namen gesetzt. In der Physik dient |X als Vorsatzzeichen für Einheiten mit der Bedeutung *Mikro… (= 10‒6), als Symbol für *Myonen, für die reduzierte Masse, die elektr. Beweglichkeit, das *Dipolmoment, für verschiedene *Magnetische Momente (vgl. Magnetochemie; μB = Bohrsches Magneton, μw = Weißsches Magneton, μK od. μN = Kemmagneton), die magnet. Permeabilität (μ0 = magnet. Feldkonstante), den Reibungskoeff., in der physikal. Chemie für das *chemische Potential, die *Ionenstärke (veraltet) u. den Joule-Thomson-Koeffizienten. Die veralteten Längeneinheiten μ(„Mikron“) u. mp („Millimikron“) heißen nach *SI μm (10‒6 m, Mikrometer) u. nm (IO‒9 m, Nanometer).
m. Symbol für die Längeneinheit Meter; Vorsatzzeichen vor Einheiten mit der Bedeutung *Milli… (=10‒3); Symbol für Masse, für magnet. Dipolmoment, für die magnet. Quantenzahl des Elektrons u. für die *Molalität (vgl. Konzentration; Einheit: mol/kg Lsm.); war früher Symbol für Osmolalität, s. Osmose. Kursives m bedeutet bei Benzol 1,3-Disubstitution, s. Met(a)…, u. bei *Isotopen-Massenzahlen metastabile Kerne, z.B. 112mIn, s. Kernisomerie. Abk. mRNA: s. Ribonucleinsäuren.
M. 1. Nach DIN 4076-5:1981-11 Kurzz. für ein *Holzschutzmittel (geeignet zur Bekämpfung von Schwamm im Mauerwerk).
2. In der Physik Symbol für die Magnetisierung, das Drehmoment, die Gegen-*Induktivität, Vörsatzzeichen vor Einheiten mit der Bedeutung *Mega… (106); in chem. Formeln häufig Symbol für ein beliebiges metall. Element der angegebenen Wertigkeit (z.B. MII=zweiwertiges Metall); in der physikal. Chemie Symbol für die Molmasse (MR, relative Molmasse), als [M] früher für die *Molrotation (vgl. a. optische Aktivität), in der angelsächs. Lit. häufig für mol/L (*Mo- larität), seltener für mol/1000 g Lsm. (*Molalität), in der Kinetik viel benutztes Symbol für unspezifizierte Stoßpartner (z.B. die Wand des Reaktionsgefäßes).
3M. Kurzbez. für die 3M Company (Minnesota Mining and Manufacturing Company), 3M Center, St. Paul, Minnesota 55144-1000 (USA), ein 1902 gegr. amerikan. Großunternehmen. Daten (1996): 74289 Beschäftigte, 14,2 Mrd. $ Umsatz. Produktion: Produkte für Verkehrssicherheit, Haushalt u. Freizeit, Büro u. Kommunikation, Werbung u. Verpackung, Medizin u. Gesundheit, Sicherheit am Arbeitsplatz u. Umweltschutz, Industrie u. Handwerk, Automobil u. Luftfahrt, Bau u. Gebäude, Telekommunikation, Elektronik u. Elektrotechnik. Vertretung u. Tochterges. in der BRD: 3M Deutschland GmbH, 41453 Neuss.
Maalox® 70. Suspension mit *Magnesium- u. *Aluminiumhydroxid als *Antacidum. B.: Rhône Poulenc Rorer.
Maaloxan®. Tabl., Kautabl. u. Suspension mit *Aluminium- u. *Magnesiumhydroxid als *Antacidum. B.: Rhône Poulenc Rorer.
MABS. Kurzz. für Methylmethacrylat (s. Methacryl- säureester)/* Acrylnitril/* 1,3-Butadien/*Styrol-Copo- lymere.
MAC. 1. Kurzz. nach DIN 60001-4: 1991–08 für ♦Modacrylfasern. – 2. Abk. für E Maximum Admissible Concentration, die zulässige Höchstkonz. (ZHK) eines Stoffes gemäß EG-Trinkwasser-Richtlinie 80/778/EWG. – 3. Abk. für Membran-*Affinitätschromatographie. Lit. (zu 2.): Kommission der EG, Generaldirektion XI (Hrsg.), Gemeinschaftsrecht im Bereich des Umweltschutzes, Bd. 7, Wasser, S. 188-215, Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der EG 1993.
Macaloid®. Chem. veredeltes, gereinigtes *Hectorit als Verdickungsmittel etc. B.: Langer.
MACCS. Abk. für Molecular Access System. Software-Produkt der Firma Molecular Design Ltd. für ♦Molecular Modelling.
Lit.: Nature (London) 341, 466f. (1989).
Macerale. Bei der *Inkohlung von verschiedenen Pflanzenbestandteilen entstehende u. durch Auflichtmikroskopie erkennbare Gefügebestandteile der *Kohle von uneinheitlicher chem. Zusammensetzung. Die M. werden zu M.-Gruppen zusammengefaßt; bei den *Steinkohlen unterscheidet man Vitrinit, Exinit u. Inertinit, bei den *Braunkohlen Huminit, Liptinit (entspricht dem Exinit) u. Inertinit (Tab.).
Tab.: Die Macerale der Kohlen.
Maceral-Gruppe (Vork.) | Maceral |
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Huminit (Braunkohle) | Textinit, Ulminit, Attrinit, Densi- nit, Gelinit, Corpohuminit |
Vitrinit (Steinkohle) | Telinit, Collinit, Vitrodetrinit |
Liptinit (Braunkohle) bzw. Exinit (Steinkohle) | Sporinit, Cutinit, Lipto- detrinit, Resinit, Alginit |
Inertinit (Braunkohle u. Steinkohle) | Macrinit, Semifusinit, Fusinit, Sclerotinit, Inertodetrinit |
Die M. der Vitrinite stammen von verholzten Geweben der Pflanzen ab. Ihr Reflexionsgrad korreliert sehr gut mit dem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen der Steinkohle. Die M. der Liptinite bzw. Exinite bildeten sich aus Wachse u. Harze enthaltenden Pflanzenteilen, was sich in einigen M.-Namen widerspiegelt. Sie sind aus Holzkohlen entstanden.
Wie sich Gesteine im allg. aus verschiedenen Mineralien zusammensetzen, bestehen Kohleflöze aus unterschiedlichen Anteilen von M. bzw. M.-Gruppen. In der Kohlepetrographie werden die M.-Vergesellschaftungen Mikrolithotypen genannt. Die hier beschriebene Einteilung der M. entspricht der in Europa üblichen des International Committee for Coal Petrography (ICCP), vgl. Lit.1. – E macerais – F macerais – I macerali – S macerales
Lit.: 1Ullmann (4.) 14, 288–291 ; (5.) A 7, 154 -157 ■ s. Kohle. Macerationes s. Mazerationen.
Mache-Einheit s. Eman.
Macherey-Nagel. Kurzbez. für die Firma Macherey- Nagel GmbH & Co. KG, 52313 Düren. Produktion: Verbrauchsmaterialien für die Sparten Filtrieren – Testen – Chromatographieren. Gruppe Filtrieren: analyt. u. techn. Filtrierpapiere, Filtermembranfilter. Gruppe Testen: pH-Indikatorpapiere, Testpapiere, Teststäbchen für Analytik u. medizin.-diagnost. Zwecke, photometr. Systeme zur Wasseruntersuchung, Testbestecke zur Wasser- u. Bodenuntersuchung. Gruppe Chromatographieren: Packungsmaterialien u. Trennsäulen für die Flüssigkeits- u. Gaschromatographie, Sorbentien u. Fertigungsschichten für die Dünnschicht-Chromatographie, Produkte für die Probenvorbereitung mittels Festphasenextraktion, Produkte zur Probenvorbereitung.
Machorka s. Tabak.
Mach-Zener-Interferometer. *Interferometer, das in der *Spektroskopie oft zur Messung von opt. Dichten eingesetzt wird. In der Abb. ist der prinzipielle Strahlengang wiedergegeben. Der eintreffende Lichtstrahl (heute oft von einem Laser) wird am Strahlteiler 1 aufgespalten. Beide Teilstrahlen werden, nachdem sie unterschiedliche Strecken durchlaufen haben, am Strahlteiler 2 wieder vereinigt, wobei es je nach opt. Wegdifferenz Δs zu pos. (Δs = n · λ, n = ganze Zahl, λ= Wellenlänge) od. neg. *Interferenz
Abb.: Aufbau eines Mach-Zener-Interferometers
kommt. Während der obere Arm als Referenzweg dient, wird in den unteren Arm die Probe plaziert, deren opt. Dichte mit hoher Genauigkeit ausgemessen wird; bes. die Änderung der opt. Dichte in Abhängigkeit von äußeren Parametern wie Temp., Dichte, elektr. oder magnet. Feldstärke ist von Interesse. – E Mach- Zener interferometer – F interféromètre de Mach et Zener – I interferometro di Mach-Zener – S interferö- metro de Mach-Zener
Lit.: Bergmann u. Schaefer, Lehrbuch der Experimentalphysik, Bd. 3 (Optik), S. 334, Berlin: de Gruyter...