Jedes Leben birgt ein Wunder
Es gibt zwei Arten, wie wir unser Leben erzählen können. Entweder als eine Geschichte, die dich selbst und andere inspiriert, oder als eine Geschichte, die dich selbst und alle anderen deprimiert. Weil es gesellschaftlich eher anerkannt ist, zu erzählen, was alles schlecht läuft und nicht, was alles wunderbar läuft, erzählen die meisten Menschen eine deprimierende Geschichte über sich selbst und nutzen jede Kaffeepause oder Party, um sich gegenseitig in ihrem Frust über das eigene Leben zu bestärken. Als ich selbst noch in einem Unternehmen als Managerin gearbeitet habe, konnte ich es manchmal gar nicht glauben, dass es eine regelrechte Konkurrenz darüber gab, wer die unglücklichere Beziehung führte oder wer die heftigere Erkältung hatte. Häufig beinhalten die Geschichten eine Menge guter Begründungen und Erklärungen, warum das eigene Leben sich nicht so entwickelt hat, wie es sich die Person gewünscht, verdient hätte. Falls sich niemand aus der Familie finden lässt, gibt es ja zum Glück immer noch die Politik oder das gesamte System, der, die oder das an der eigenen Misere schuld ist.
Ich habe lange Zeit die Scheidung meiner Eltern als sehr gute Begründung dafür benutzt, dass ich selbst keine echten Beziehungen in meinem Leben zugelassen habe. Ich hatte mir in meinem Kopf alles wunderbar so zusammengelegt, dass es die logische Konsequenz einer gescheiterten Ehe meiner Eltern sein müsste, dass ich es automatisch auch nicht auf die Reihe bekommen würde, eine glückliche und erfüllte Beziehung zu führen. Genauso habe ich mir selbst jahrelang sehr glaubhaft erzählt, dass ich nicht gut mit Geld umgehen kann, weil es in meiner Familie immer ein extrem stressbesetztes Thema und irgendwie nie genug davon da war.
Der Tag, an dem ich erkannte, dass weder meine Beziehungs noch meine Geldprobleme etwas mit meinen Eltern, sondern einzig und allein mit mir und den Geschichten, die ich mir in meinem Kopf zurechtgelegt hatte, zu tun hatten, war der Tag, an dem sich mein Leben schlagartig veränderte. Es war wie eine innere Revolution, die mein Selbstbild komplett auf den Kopf stellte. Mir selbst keine Bullshit-Storys mehr über mein Leben zu erzählen und stattdessen selbst die Verantwortung für alle meine Erfahrungen und Bewertungen dieser Erfahrungen zu übernehmen, öffnete mir die Tür zu einer unfassbaren inneren Kraft. Es war der Moment, in dem ich in Kontakt mit dem Anteil in mir selbst kam, der schon sehr lange darauf gewartet hatte, dass ich endlich aufhörte, mich selbst als ein Opfer meines Lebens zu betrachten, und stattdessen begann, meine Talente, meine Schöpferkraft und meine Begeisterung fürs Leben auszupacken. Heute habe ich nicht nur eine sehr erfüllte und glückliche Beziehung zu meinem Freund, sondern führe auch ein sehr erfolgreiches Unternehmen, das Tausenden Menschen hilft, in ihre Kraft zu kommen.
Higher-Self-Inspiration
Starte eine Revolution in dir selbst. Erkenne deine eigene Schöpferkraft bedingungslos an.
Leben an sich ist bereits ein riesiges Wunder, aber zusätzlich birgt jedes Leben in sich ein weiteres. Dieses Wunder ist ein individuelles Geschenk, eine Gabe oder auch ein Seelenauftrag, der darauf wartet, von dir entdeckt und an die Oberfläche geholt zu werden. Die Indianer sprechen von der Original Medicine, einer einzigartigen Medizin für die Welt, die jeder Mensch in sich trägt. Diese einzigartige Medizin ist dein Geschenk für die Welt, das sich nur durch dich entfalten und auch nur durch dich ins Leben geholt werden kann. Ein Geschenk für die Welt zu sein, bedeutet, dass du etwas in dir trägst, was der Welt im positiven Sinne dient. Dieses Geschenk für die Welt ist so individuell, wie es Menschen auf der Welt gibt. Kein Geschenk ist überflüssig oder mehr wert als ein anderes. Jedes Geschenk für die Welt ist wertvoll, völlig egal, was es ist. Was alle Geschenke miteinander verbindet, ist, dass sie im Laufe des Lebens versuchen, sich ihren Kanal durch dich zu suchen und es so viele Momente in deinem Leben geben wird, die rückblickend miteinander verbunden sind und die Erkenntnis zu deinem Geschenk für die Welt in sich bergen. Das Leben wird dir mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Erfahrungen dienen, damit du in Kontakt mit deinem Geschenk für die Welt kommst. Du erinnerst dich vielleicht noch an die Brokkoli-und-Spinat-Geschichte? Das Universum wird dir immer wieder jede Menge Brokkoli und Spinat auf deinen Teller legen, bis du in diesen Erfahrungen deinen Sinn findest.
Zu verstehen und zu fühlen, dass du nicht nutzlos oder überflüssig bist, sondern in Wahrheit sogar unentbehrlich für diese Welt, ermöglicht dir, mit der Fülle, der Vollkommenheit und deiner Bestimmung in dir in Kontakt zu kommen. Der Weg dahin ist eine spannende Schatzsuche in deinem Inneren. Um den Schatz zu bergen, musst du Licht auf deine Schatten werfen und beginnen, deinem eigenen Leben und all deinen Erfahrungen eine tiefere Bedeutung zu schenken. Du wirst dich all deinen inneren Dämonen, deinen Selbstzweifeln, deinen Ängsten und deinen alten Überzeugungen stellen müssen. Auf der anderen Seite wartet genau dort auch deine größte Kreativität, deine Schöpferkraft und dein inneres Licht auf dich.
Um ein außergewöhnliches Leben zu erschaffen, musst du dich auf diese innere Reise zu dir selbst begeben und Schritt für Schritt dein Selbstbild stärken. Dein Selbstbild beruht auf der Meinung, die du im Laufe deines Lebens über dich selbst entwickelt hast. Diese Meinung ist jedoch nicht objektiv, sondern vollkommen subjektiv durch deine eigene Wahrnehmung gefärbt. Du bist nicht, wer du denkst zu sein, du bist die Geschichte, die du dir über dich selbst erzählst. Das Gute daran ist, dass sich dein Selbstbild je nach Geschichte, die du erzählst, verändert.
Dr. Wayne Dyer sagte: «When you change the way you look at things, the things you look at change.» (Übersetzt: «Wenn du die Art und Weise, wie du die Dinge betrachtest, veränderst, verändern sich die Dinge, die du betrachtest.») Wenn du anfängst, dich selbst in einem neuen Licht wahrzunehmen, wird sich dadurch nicht nur dein Selbstbild verändern, sondern deine komplette Welt. Denn die Welt, die du siehst, ist immer nur ein Spiegel deiner inneren Welt. Du wirst zum Beispiel immer einen Partner in dein Leben ziehen, der dir genau so viel Liebe gibt, wie du in der Lage bist aufzunehmen. Du wirst immer so viel Geld verdienen, wie du glaubst, dass deine Leistung wert ist. Du wirst so viel freie Zeit zur Verfügung haben, wie du meinst, freie Zeit zur Verfügung haben zu dürfen. Egal welchen Lebensbereich du dir ansehen wirst, alle Ergebnisse werden in direkter Verbindung mit deinem eigenen Selbstbild stehen. Alles beginnt in dir selbst.
Es gibt eine sehr kraftvolle Übung, die ich dir gerne zeigen möchte. Mit dieser Übung wird es dir ganz leicht fallen, zu verstehen, was genau ich damit meine, wenn ich sage, dass die Geschichte, die du über dich selbst erzählst, nur eine Möglichkeit von ganz vielen ist, wie du dich selbst sehen könntest.
ÜBUNG: Deine Lebenslinie
Für diese Übung brauchst du ungefähr eine Stunde Zeit, einen Ort, an dem du Ruhe hast, einen weißen Zettel und einen Stift. Bitte mache diese Übung unbedingt, bevor du weiterliest. Wenn du bereit bist, zeichne bitte die folgende Grafik auf dein Papier:
Schließe für einen Moment die Augen, und stell dir vor, wie dein Leben rückwärts an dir vorbeizieht und all deine vergangenen Erfahrungen und Erlebnisse vor deinem inneren Auge ablaufen. Du kannst dich dabei entspannen und einfach neugierig beobachten, welche Bilder und Erinnerungen auftauchen. Vielleicht kannst du bei unterschiedlichen Erinnerungen auch unterschiedliche Emotionen wahrnehmen, die du mit diesen Erfahrungen verknüpft hast. Lass deine Erinnerungen bis zu deiner Geburt zurückfließen. Dann öffne deine Augen und beginne damit, zunächst den Moment deiner Geburt auf der unteren horizontalen Linie einzuzeichnen und danach alle Ereignisse, an die du dich erinnern kannst, mit ungefährem Datum und ein bis zwei beschreibenden Worten zu ergänzen. Kennzeichne diese Erinnerungen auf der Linie einfach mit Strichen oder Punkten. Deine Erinnerungen werden ganz automatisch und Stück für Stück wiederkommen. Es geht bei der Übung nicht darum, dass du dich an so viel wie möglich erinnerst, sondern die Momente einzeichnest, die ganz von selbst hochkommen. Wenn du bei «Heute» angekommen bist, gehe noch mal zurück zum ersten Moment, den du eingezeichnet hast, und versuche dich daran zu erinnern, wie es dir in diesem Moment ging. Meistens kommt auch hier direkt eine Emotion hoch, weil wir uns vor allen Dingen an Momente in unserem Leben erinnern, die für uns emotional prägend gewesen sind. Zeichne jetzt im Feld oben ein, wo du dich auf der Vertikalen ungefähr von deinem Wohlbefinden einordnest (ganz unten ist zum Beispiel unglücklich/ängstlich/einsam/verlassen, ganz oben wäre zum Beispiel glücklich/inspiriert/im Flow/geliebt). Zeichne für jeden Moment, den du unten auf der Linie angegeben hast, parallel dazu und anhand der vertikalen Skala oben im Feld ein, wie du dich gefühlt hast. Wenn du wieder bei «Heute» angekommen bist, verbinde alle Punkte im Feld mit einer Linie.
Wahrscheinlich wird bei...