Wie werden Schüßler-Salze eingenommen?

Jeder Mensch spricht anders auf die Schüßler-Salze an. Daher sollten Sie die Salze stets nach Ihren individuellen Gesichtspunkten dosieren. Probieren Sie es aus. Anhaltspunkte für eine wirkungsvolle Dosierung finden Sie hier. Grundsätzlich aber gilt: Weniger ist mehr.

Wenn Sie 5 Ärzte oder Heilpraktiker fragen, wie viele Tabletten der Schüßler-Salze Sie pro Tag einnehmen sollen, dann bekommen Sie wahrscheinlich 5 verschiedene Antworten. Die Dosierungsempfehlungen reichen von 3-mal 1 Tablette täglich bis hin zu utopischen 150 Tabletten pro Tag. Das ist für einen Anfänger sehr verwirrend. Die Kunst der Diagnostik (s. → Seite 129) besteht aber nun gerade darin, sich auf eines oder wenige Mittel zu beschränken…

Die richtige Dosierung

Natürlich erhalten Sie auch in diesem Buch Dosierungsempfehlungen. Ich werde Ihnen meine Einnahmeempfehlungen aber so begründen, dass Sie danach in der Lage sind, sich selbst ein Urteil zu bilden. Dr. Schüßler schrieb: „Die Dosis darf eher zu klein als zu groß sein. Ist sie zu klein, so führt die Wiederholung derselben zum Ziele; ist sie zu groß, so wird der beabsichtigte Zweck ganz verfehlt. In akuten Fällen nehme man stündlich oder 2-stündlich, in chronischen 3- bis 4-mal täglich ein erbsengroßes Quantum von der Verreibung, entweder trocken oder in einem Teelöffel voll Wasser gelöst.“ Das entspricht bei den heute gebräuchlichen Darreichungsformen einer Menge von 1 Tablette, 5 Kügelchen (Globuli) oder 5 Tropfen. Nun könnten Sie sagen: Ja, das galt zu Schüßlers Zeiten. Heute brauchen die Menschen eine höhere Dosierung. Unterschätzen Sie Dr. Schüßler nicht. Er war in vieler Hinsicht sehr vorausschauend und hatte auch im Hinblick auf die Dosierung recht. Ich kann das aus meiner langjährigen Erfahrung nur bestätigen. Halten Sie sich daher an die im Kasten auf → Seite 18 genannten niedrigen Dosierungen. Das sind Grundempfehlungen, von denen Sie im Einzelfall, besonders bei sensiblen Personen, abweichen können. Spezielle Einnahmeempfehlungen finden Sie bei der Beschreibung der einzelnen Salze. Beachten Sie auch die besonderen Empfehlungen für Kinder.

Wie schnell tritt die Wirkung ein?

Wenn Sie das erste Mal Schüßler-Salze einnehmen und nicht wissen, wie schnell Sie darauf ansprechen, dann gilt, was Dr. Schüßler gesagt hat: Lieber mit weniger Tabletten beginnen und erst einmal abwarten, ob die erwünschte Wirkung eintritt. Tritt sie nicht ein, wiederholen Sie die Einnahme noch einmal.

Nun muss man natürlich unterscheiden, ob Sie das Schüßler-Salz aus einem akuten Anlass heraus einnehmen – beispielsweise, weil Sie plötzlich Durchfall haben – oder ob Sie das Salz für ein chronisches Geschehen – beispielsweise gegen seit Jahren bestehende rheumatische Schmerzen – nehmen wollen. Bei akuten Erkrankungen stellt sich der Erfolg meist in wenigen Minuten, Stunden oder innerhalb eines Tages ein. Das Schüßler-Salz wird nur über eine kurze Zeit – wenige Stunden oder ein Tag – genommen, und die Dosierung kann hier ausnahmsweise auch höher sein. Bei chronischen Erkrankungen kann die Behandlung Wochen oder Monate in Anspruch nehmen – je nach Art der Störung.

Was ist bei der Einnahme zu beachten?

• Experimentieren Sie nie zu lange herum. Wenn sich, besonders bei fieberhaften Erkrankungen und anderen akuten Störungen, nicht in wenigen Stunden eine Besserung abzeichnet, suchen Sie einen Arzt auf!
• Grundsätzlich sollen Schüßler-Salze vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
• Die optimale Tageszeit ist individuell verschieden. Beobachten Sie, wann Sie die Salze am besten vertragen.
• Es ist ratsam, die Tabletten im Mund zergehen zu lassen, damit die Wirkstoffe optimal von der Mundschleimhaut aufgenommen werden können.
• Bei Einnahme als heiße Lösung, z. B. „Heißen 7“, lässt man die Arzneilösung die Mundschleimhaut benetzen, bevor die Lösung geschluckt wird, behält die Lösung also eine Weile im Mund.
• Für Diabetiker gilt: 40 Tabletten der Original Dr.-Schüßler-Salze entsprechen 1 BE.

Kann man Schüßler-Salze kombinieren?

Manchmal deuten die Anzeichen klar auf ein einziges Mittel hin, dann sollten Sie auch nur dieses einnehmen. Häufig kommen aber 2 oder 3 Mittel infrage. Aber Vorsicht: Schauen Sie genau hin, auch auf Ihre aktuellen Symptome. Weniger ist mehr. Bei akuten Störungen ist 1 Salz, maximal sind 2 Salze notwendig. Bei chronischen Störungen können schon mal 4 Mittel gleichzeitig angebracht sein. Bei immer mehr Menschen besteht ein großes Ungleichgewicht in ihrem Mineralienhaushalt, sodass die Gabe mehrerer Salze erforderlich werden kann. Im Kasten unten sind die Grundsätze für effektive Kombinationen zusammengefasst.

Viele Therapeuten sind der Ansicht, man sollte die Salze nicht mischen. Oft wird auch von der Unverträglichkeit der Salze untereinander gesprochen. Ich habe da so meinen eigenen Stil: Phosphatsalze und Silicea lasse ich zusammen einnehmen, die Sulfate lasse ich getrennt davon einnehmen – das heißt, zeitlich um einige Stunden versetzt. Die Chloridsalze lasse ich gerne allein oder mit den Phosphaten einnehmen. Da ich aber bei jedem Patienten individuell vorgehe, ist dies keine „eiserne“ Regel. Über die Uhrzeiten, zu denen welche Salze besser wirken, gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Ich gebe die Salze Nr. 9 und 11 gerne in der ersten Tageshälfte. Die Sulfatsalze Nr. 6, 10 und Nr. 12 gebe ich lieber in der zweiten Tageshälfte und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch hier gilt: Jeder Mensch reagiert individuell.

Prinzipiell liegen die Dosierungsempfehlungen für Erwachsene bei 3-mal 1 oder 2 Tabletten über den Tag verteilt. Damit machen Sie nichts falsch. Wenn Sie sich aber intensiver mit den Salzen beschäftigen, dann werden Sie merken, dass die Einnahmen zu bestimmten Tageszeiten effektiver sind. Beispiel: Wenn Sie das Schüßler-Salz Nr. 3 – Ferrum phosphoricum gegen chronischen Eisenmangel oder gegen Erschöpfung einnehmen möchten, dann nehmen Sie je 1 Tablette morgens, im Laufe des Vormittags und vor dem Mittagessen ein. Denn dieses Salz belebt sehr stark, und die Einnahme ist daher in der ersten Tageshälfte sinnvoller als in der zweiten. Beobachten Sie einfach, zu welcher Tageszeit Sie Ihre Salze am besten vertragen. Und denken Sie daran: Im Zweifelsfall ein Salz weniger auswählen, denn auch hier gilt: Weniger ist mehr.

Was müssen Allergiker beachten?

Schüßler-Salze enthalten geringe Mengen an Milchzucker (Laktose) und noch geringere Mengen an glutenhaltiger Weizenstärke. Menschen mit Laktoseintoleranz oder mit Glutenunverträglichkeit sind daher oft verunsichert, ob sie Schüßler-Salze trotzdem einnehmen dürfen. Erfahrungsgemäß kommt es bei richtigem Gebrauch der Schüßler-Salze nicht zu Problemen. Eine Tablette enthält eine Laktosemenge, die für die meisten Menschen mit Laktoseintoleranz verträglich ist. Eine absolute Laktoseintoleranz, bei der geringste Mengen zu Problemen führen, ist eher selten. Als glutenfreie Kost bezeichnet man eine Kost, die nicht vollkommen frei von Gluten ist, aber nicht mehr als 20 mg pro Tag enthält. Eine Tablette der Original Dr.-Schüßler-Salze enthält 9,5 mg Weizenstärke, der Glutengehalt beträgt etwa 0,0285 mg. Sie müssten folglich 700 Tabletten (!) pro Tag einnehmen, um diese Menge zu erreichen. Wenn Sie an Laktoseintoleranz oder an Glutenunverträglichkeit leiden, können Sie im...