Einleitung
Wie oft hören wir in den Nachrichten von schrecklichen Verbrechen, die an unschuldigen Menschen verübt wurden, und stehen fassungslos davor, da wir nicht verstehen können, warum so etwas überhaupt passieren musste. Wie kommt es überhaupt dazu, dass einer einem anderen das Leben nehmen und ihn somit skrupellos töten kann? Wollen wir dieser Frage nachgehen, sollten wir erst einmal die andere Seite betrachten und überlegen: Warum sich überhaupt ein Mensch als Mordopfer zur Verfügung stellt? Um darauf wiederum eine Antwort finden zu können, müssen wir zuallererst unterscheiden zwischen Personen, die sich kennen und Zufallsbegegnungen, die vor der Tat im natürlichen Lebensablauf nichts miteinander zu tun hatten. Schauen wir uns das nun genauer an.
Wir nehmen zuerst Bezug auf Personen, die sich bewusst zu Lebzeiten begegnet sind: Zwei Menschen treffen aufeinander. Nein, man müsste es anders formulieren, zwei Schattenanteile in den Personen treffen aufeinander und spielen das Spiel der Energieübertragung. Genauer? Wir alle bestehen aus verschiedenen Energieanteilen, die sich unterschiedlich in uns bemerkbar machen.
Es liegt somit alleine an uns, wie wir mit uns selbst, mit unseren innewohnenden Teilenergien umgehen. Sollten wir uns beispielsweise nur mit unseren Lieblingsanteilen auseinander setzen wollen, dann werden andere, in uns wohnende Teilenergien kaum zu Wort kommen. Diese rücken dann mit der Zeit der Nichtbeachtung mehr und mehr ins Schattenreich und führen ein Leben in einer Art Dunkelheit. Sie sammeln ihre täglichen Energierationen, um dann zum passenden Zeitpunkt mit geballter Ladung nach vorne in unser Bewusstsein zu dringen.
Für solch eine Aktion brauchen sie allerdings genug Energie, sonst würden sie an all den Teilpersönlichkeiten, die wie eine Soldatenarmee alles Negative abwehren wollen, nicht vorbeikommen. Und da wir alle strategisch vorgehen, passiert es nicht selten, dass sich die Schattenanteile genau überlegen, wie sie die Herrschaft über uns übernehmen können. Um etwas anderes geht es im Grunde genommen in uns wirklich nicht.
Die Anteile, die eher im Schattendasein dahin vegetieren, wollen regieren, genau wie alle anderen auch. Somit suchen auch sie sich eine Fangemeinde, ähnlich gelagerte Teilpersönlichkeiten, um gemeinsam als starke Fraktion auftreten zu können. Doch wo finden unsere Schattenanteile ihre Fans, wenn sie die Struktur in unserem Inneren alleine vertreten? Ganz einfach, in anderen Personen, die uns im Außen begegnen. Denn sehr wohl gibt es Menschen, die ähnliche Verhaltensmuster haben, ganz so, wie wir selbst. Und was machen dann unsere Schattenanteile? Sie suchen sich die passenden Gegenspieler aus, und die Schattenanteile beider Personen verbinden sich miteinander und gehen somit einen Verbund, eine Partnerschaft ein.
Verstanden? Nein, dann erkläre ich es genauer. Wenn Sie einem anderen Menschen begegnen, der Ihnen sehr sympathisch ist, dann verbinden Sie sich automatisch mit dieser Person und spüren deutlich die energetische Nähe, egal ob diese Person körperlich gesehen, nun weiter entfernt von Ihnen ist oder nicht. Je näher Sie sich kommen, desto heftiger werden auch Sie die andere Person zu spüren bekommen.
Noch heftiger erleben wir die Energie einer uns nahe stehenden Person, wenn wir auf einen Partner treffen und uns auch noch zusätzlich auf der sexuellen Ebene verbinden. Gerade gemeinsame Sexualität zu leben bedeutet, dass wir uns körperlich, energetisch und teilweise sogar seelisch ein wenig vermischen. Natürlich dient diese Form der Vereinigung auch gerade dazu, um uns zu überprüfen, ob es sich bei diesem, doch meist noch fremden Menschen, um eine Person handelt, mit der wir auf der partnerschaftlichen Ebene wirklich etwas anzufangen wissen.
Gerade unsere Kompatibilität, werden wir sehr früh zu spüren bekommen. Wäre uns das von Anfang an klar, dann könnten wir mit Verbindungssituation zumeist ganz anders umgehen. Doch nicht jeder hört auf die innerlich gesteuerten Hinweise, die uns so viel Wahrheit bieten können. Nach dem Motto: Die innere Ignoranz lässt grüßen, verschließen wir uns oftmals vor der Wahrheit.
Wie oft wollen wir die inneren Signale, die uns wie Warnhinweise einiges zu vermitteln versuchen, nicht hören? Wie oft lehnen wir uns gegen unser inneres Ich auf, nur um zu gefallen? Warum? Da wir zumeist in inneren Bildern, Vorstellungen leben und meinen diese nun mit der anderen Person ausleben zu können. Immerhin werden Teile in uns alles dafür tun, damit wenigstens ein bißchen der inneren Wahrheit, inneren Wünsche und sei es mit Hilfe der Brechstange gelebt werden können.
Andere Teile in uns werden sich dagegen auflehnen und rebellieren. Deshalb machen sich in Bezug auf den Partner meist so viele Stimmen in einem bemerkbar. Denn solange wir etwas leben wollen, können wir das, was da ist, nicht genießen. Wen wundert es dann noch, wenn einer auf den anderen sauer reagiert, nur weil dieser nicht das erfüllt, was sich der andere gewünscht hat.
Denken wir einmal genauer darüber nach: Wenn wir verliebt sind, dann dreht sich auf einmal alles nur noch um den anderen. Das heißt, Dinge, die uns vorher wichtig waren, sind auf einmal unwichtig und all das, was uns vorher durch unseren eigenen starren Blick versperrt erschien, wird nun zu neuem Leben erweckt, bekommt wieder seine Wichtigkeit und will regieren. Und wie ich eben schon sagte, streiten unsere inneren Anteile nur darum, wer die Herrschaft übernimmt. Das bedeutet aber auch, dass wir oftmals nicht wissen, warum uns das geschieht, so dass wir manchmal irrational reagieren.
Wenn wir uns das genauer betrachten, erkennen wir, dass lediglich unsere eigenen Gefühle, eine in uns schlummernde Teilenergie durch den anderen, den Partner im Außen geweckt wurde, und dass dieser Anteil nun im Vordergrund steht. Damit wir uns überhaupt erkennen können, brauchen wir andere, um festzustellen, was sich alles in uns befindet.
Deswegen ist auch das Thema Liebe ein wichtiger Meilenstein in unserem Leben. Eins ist sicher, alles das, was durch einen Spiegel im Außen in uns geweckt wird, ist für uns richtig und auch wichtig, da wir es/uns spüren müssen. Die in uns nun im Vordergrund stehenden Gefühle alleine mit dem Spiegelhalter in Verbindung zu bringen, lässt uns jedoch wieder unfrei werden. Nein, wir müssen uns alleine mit uns selbst beschäftigen und damit wir das überhaupt können, müssen wir uns, unsere Anteile in uns spüren. Kein Mensch kann ohne Gefühle leben.
Da manche aber meinen, ihre eigenen Gefühle vergraben zu müssen, suchen sie andere, um sich über deren Emotionen zumindest eine Zeit lang ausleben zu können. Eins ist sicher, eine solche Rechnung kann dauerhaft nicht aufgehen, da jeder für sich selbst autark leben muss. So wie unser physischer Mechanismus auch unabhängig von anderen existieren kann, so kann dies auch unser Emotionalkörper, dessen sollten wir uns sicher sein.
Doch wie viele möchten nicht investieren und reagieren dann sauer und frustriert, wenn sie nicht das bekommen, was sie sich gewünscht haben. Doch auch Wünsche, die muss man sich verdienen, anders geht es nicht. Auch eine Partnerschaft kann keine sein, wenn tiefe Gefühle nicht zu einer Verbindung führen würden. Somit brauchen wir die Nähe und den tiefen Verbund zu uns selbst und auch zum anderen, um überhaupt Partnerschaft leben zu können.
Ach ja, sollten wir uns den Partner dann nach kurzer Zeit wieder madig machen, dann liegt dies alleine nur daran, dass Teile in uns, die bis dato relativ im Vordergrund gestanden haben, kaum mehr eine Chance sehen, sich bemerkbar zu machen, da die innere Geliebte ständig nur den Namen ihres Auserwählten stöhnt. Somit besteht hier schon ein Machtkampf der Teilpersönlichkeiten. Wäre uns der innere Zwiespalt klar, dann bräuchten wir nicht ständig um den Partner herumzulungern, nur um zu überprüfen, ob das, was uns ein Teil ins Ohr flüstert, auch wirklich das ist, was der andere lebt.
Doch so wie wir uns auf der einen Seite bereitwillig in Partnerschaft schwelgend verbinden, genauso verbinden sich auch unsere Schattenanteile. Auch sie suchen sich entsprechende Partner mit entsprechender Resonanz aus, damit sie sich verbinden können. Und auch hier gilt, je näher desto besser.
Und irgendwann eines Tages, da spüren wir sie besonders. Sie schauen uns hämisch in unser Gesicht und tragen dabei die Maske des anderen, des Feindes im Außen, und der erlebt das Spiel mit unserer Person genauso. Auch er verbindet sich und schaut seiner eigenen Teilpersönlichkeit tief in die symbolischen Augen, wenn er sich sein äußeres Feindbild mit dem aufgesetzten Gesicht einer „Fratze“ anschaut, welches seine Energie zum Kochen bringt und er sich zum Kampf aufgerufen fühlt.
Somit denken nun beide Personen, dass sie von dem anderen angegriffen werden. Was ja auch in Teilen stimmt, nur wie das Spiel der Angriffslust genau funktioniert, darüber denken sie nicht nach, denn das sieht nun mal wirklich ganz anders aus. Im Grunde genommen, greifen unsere Schattenanteile, hier verstärkt durch die Spiegelperspektive unseres Gegenübers, einen Persönlichkeitsanteil in uns selbst an, nur damit wir erkennen, dass dieser in Dunkelheit lebende Schattenanteil auch da ist, und um mehr geht es bei diesem Spiel wirklich nicht. Das erklärt aber auch, dass wir mit unserem Mitmenschen in Harmonie leben werden, wenn wir innerlich friedlich und sortiert sind.
Noch einmal im Klartext: Ein Teil in uns, welches Aufmerksamkeit erhaschen will, verbindet sich mit einem ähnlichem Teil in einer anderen Person, um gesehen und wahrgenommen zu werden. Die beiden Teile spielen nun ihr Spiel und beherrschen ihre Person damit, dass sie...