Eine »To-do-Liste«
für die nächsten 10 Wochen
✓ Vereinbare einen Termin bei deinem Zahnarzt. Da die Zusammensetzung des Speichels und deines Speichelflusses verändert ist, durch möglicherweise häufiges Erbrechen die Zähne angegriffen sind, sich das Zahnfleisch lockert und besser durchblutet wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Karies und Zahnfleischentzündungen. Phänomene wie häufiges Zahnfleischbluten und leichte Entzündungen sind normal. Besuche gleich zu Anfang deine Zahnärztin, putze deine Zähne mindestens zweimal täglich, spüle mit einem milden und entzündungshemmenden Mundwasser und benutze Zahnseide, um Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Karies – auch bei deinem Partner – unbedingt behandeln lassen, da die Bakterien beim späteren Schmusen mit eurem Baby übertragen werden können.
✓ Wenn du über die übliche Schwangerschaftsvorsorge hinaus eine vorgeburtliche Diagnostik in Anspruch nehmen möchtest, wäre jetzt der Zeitpunkt für: Nackenfaltenmessung (zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche), Erst-Trimestertest (zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche), Chorionzottenentnahme (zwischen der 11. und 13. Schwangerschaftswoche) oder die Terminplanung für eine Fruchtwasseruntersuchung (in der Regel zwischen der 15. und 18. Schwangerschaftswoche), wenn unklare oder auffällige Befunde dich/euch zu der Entscheidung bringen, diese weitergehenden Untersuchungen machen zu lassen.
✓ Beim Leben mit Haustieren ist es sinnvoll zu beachten: Verzichte darauf, dich von deinem Hund oder deiner Katze abschlecken zu lassen. Wasche regelmäßig die Hände und sorge dafür, dass die Tiere in deinem Haushalt alle notwendigen Impfungen bekommen und wurmfrei sind. Wie schon in der »To-do-Liste« für die ersten zehn Wochen erwähnt: Lass jemand anderen für die Reinigung des Katzenklos zuständig sein. Wenn du allein lebst, benutze dazu Gummihandschuhe.
✓ Diese Vier Grundreinigungsmittel auf der Basis von Schmierseife, Essig und Zitrone sind jetzt ausreichend: 1. zum Entkalken Essigessenz oder Zitronensäure; 2. ein milder Allzweckreiniger für Oberflächen, Fußböden und Fliesen; 3. Scheuermilch (bzw. Salz, Essig und Zitrone) für hartnäckigen Schmutz in Bad und WC und 4. ein Spülmittel für leichte Verschmutzungen und zur Reinigung der Fenster. Lüfte die Räume bei und nach jeder großen Putzaktion.
✓ Denkst du oder ihr schon darüber nach, wo das Baby zur Welt kommen soll? Wie fühlen sich die Gedanken an eine Klinikgeburt an? Das ist die vermutlich beste Wahl, wenn du eine Vorerkrankung wie zum Beispiel einen Herzfehler hast oder schon ein Baby mit einem Kaiserschnitt zur Welt gebracht hast. Und ein extrem »vorwitziges« Baby oder ein komplizierter Verlauf der Schwangerschaft sind in einer Klinik zur Geburt wahrscheinlich gut versorgt. Erkundige dich bei deiner Hebamme oder Frauenärztin nach Kliniken mit und ohne Neugeborenen- und Frühgeborenenabteilungen, die im gleichen Haus untergebracht sind.
✓ Und falls du eine außerklinische Geburt zum Beispiel in einem Geburtshaus oder bei dir zu Hause planst, ist es jetzt besonders wichtig, nach einer Hebamme oder einem Hebammenteam zu schauen. Das frühzeitige Kennenlernen und der Aufbau gegenseitigen Vertrauens gehören zu diesem Betreuungskonzept.
Die Mysterien Mutterpass und Ultraschall
Übersetzungshilfe der häufigsten Abkürzungen im Mutterpass
Gravida = Schwangerschaft (inklusive aller Fehlgeburten und Schwangerschaftsabbrüche)
Para = Zahl der Geburten
o.B. = ohne Befund
Abort = Fehlgeburt
ap = ante partum/vor der Geburt
BE = Beckeneingang
BEL = Beckenendlage, Baby liegt mit dem Popo nach unten im Becken
Cervix/Zervix = Gebärmutterhals
CTG = Cardiotokographie – Herzton-Wehenschreiber
Dez. = Dezeleration – Auffälliger Herztonabfall beim Baby
Doppler = Spezieller Ultraschall zur Messung des Blutflusses (zum Beispiel in der Nabelschnur)
E + oder E pos. = Eiweiß positiv im Urin
ET = errechneter Geburtstermin
FE/Fe = Eisen
FHF = fetale/kindliche Herzfrequenz
Fidu = Muttermund ist fingerdurchgängig
FK = Muttermund für Fingerkuppe eingängig
Fundus = Höhe der oberen Begrenzung der Gebärmutter (Beispiele: S+3 = 3 Fingerbreit über der Schambeinfuge;
N-2 = 2 Fingerbreit unter dem Bauchnabel;
R/RB-2 = 2 Fingerbreit unter dem Rippenbogen)
G +++ = Glukose/Zucker im Urin
Hb = Hämoglobin/Eisenwert
HHL = Hinterhauptslage; vHHL – vordere + hHHL – hintere Hinterhauptslage
HW/HWP = Hinterwandplazenta, liegt in Richtung Wirbelsäule der schwangeren Frau
Hyperemesis = krankhaftes Schwangerschaftserbrechen
KB +++ = viele Kindsbewegungen
MM = Muttermund
Ödeme = Wassereinlagerungen
pH 4,0 = normaler vaginaler PH-Wert
Placenta praevia = Plazenta liegt teilweise oder ganz über dem inneren Muttermund
P = Portio; in die Vagina reichender Teil des Gebärmutterhalses und Muttermundes
pp = post partum/nach der Geburt
QL = Querlage des Babys im Becken
Sectio = Kaiserschnitt
sp/spontan = vaginale Geburt
SL = Schädellage; Baby liegt mit dem Köpfchen nach unten im Becken der Mutter; I.SL – Rücken liegt links; II.SL – Rücken liegt rechts
SSW = Schwangerschaftswoche
Vag. Op = Vaginale Operation/Geburt mithilfe von Saugglocke oder Zange
VT = Vorangehender Teil des Babys; VT abschiebbar – noch nicht fest im Becken
VU = Vaginale Untersuchung
WT = Wehentätigkeit
Dein Mutterpass
Wann du eine Bestätigung deiner Schwangerschaft durch deine Frauenärztin oder Hebamme wünschst, hängt ganz von deinem Gefühl dazu ab. Nach dieser ersten Untersuchung erhältst du von ihr deinen Mutterpass, der dich bis zur zweiten Nachuntersuchung sechs bis acht Wochen nach der Geburt begleiten wird. In ihm werden alle wichtigen Daten zu deiner Gesundheit und zur Entwicklung deines Babys festgehalten. Dieses Dokument, das ja eine wahrlich besondere Phase in deinem Leben in Teilaspekten beschreibt, gehört allein dir. Du darfst den Mutterpass ruhig nach deinem Geschmack liebevoll verpacken und auch Blätter mit Notizen einlegen. Deine Ärztin oder Hebamme wird ab jetzt wichtige Hintergrundinformationen dort eintragen. Dazu zählen unter anderem deine Blutgruppe, chronische Erkrankungen, überstandene Operationen, aber auch Informationen über mögliche frühere Schwangerschaften und Geburten.
Alle eingetragenen Daten liefern wichtige Informationen über den Schwangerschaftsverlauf und sorgen für eine optimale Betreuung bei der Geburt oder bei medizinischen Notfällen. Trag ihn ab jetzt am besten immer bei dir.
Im Verlauf der Schwangerschaft werden die regelmäßig untersuchten Blut- und Urinwerte, deine Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, deine Blutdruckwerte, Angaben über die durchgeführten Ultraschalluntersuchungen und die Entwicklung deines Babys festgehalten.
Platz für die Eintragungen...