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E-Book

Selbstcoaching mit Logosynthese

Blockaden auflösen, Krisen bewältigen

AutorWillem Lammers
VerlagKösel
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783641088538
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Egal ob psychische, körperliche, berufliche, familiäre oder finanzielle Belastungen - durch Logosynthese können Sie sofort gegensteuern. Mit Hilfe punktgenauer Sätze lösen Sie Schritt für Schritt störende Muster und Blockaden auf. Die Lebensenergie kommt wieder in Fluss. Eine überzeugende, einfache Methode für Selbstheilung und Selbstcoaching im Alltag.

Themen des Buchs:

I MENSCHEN ENTWICKELN SICH

1 Wie alles begann

2 Lernwege der Menschen

3 Selbstcoaching, ein Beispiel

II LOGOSYNTHESE VERSTEHEN

4 Warum Ihr wahres Wesen nicht leidet

5 Wie das Ganze zerbrechen kann

6 Wie Energie im Raum erstarrt

7 Wie Worte Wunder wirken

8 Wie wir Strukturen aufl ösen

9 Wie Tony eine Erinnerung entstört

10 Das Gehirn verstehen

III LOGOSYNTHESE LERNEN

11 Den Raum öffnen

12 Das Leiden einkreisen

13 Die Auslöser untersuchen

14 Die Sätze sprechen

15 Die Worte wirken lassen

16 Das Thema neu einschätzen

17 Die Zukunft gestalten

  • Wenn Worte Wunder wirken
  • Selbstmanagement mit Logosynthese
  • Schnell, effektiv, nachhaltig wirksam


Willem Lammers, ist Psychologe, Psychotherapeut, Dozent und Coach und vermittelt u.a. die von ihm entwickelte Methode der Logosynthese®; Gründer des Instituts für Angewandte Sozialwissenschaften (ias) in der Schweiz.

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Leseprobe

3 Selbstcoaching, ein Beispiel

Kleos Selbstcoaching

In diesem Kapitel können Sie sich eine Vorstellung über die Anwendung der Logosynthese bilden, und zwar am Beispiel von Kleo und ihrem Chef. Sie sehen, wie Kleo mit Hilfe von Logosynthese eine Angst auflöst und deren Auslöser neutralisiert.

Kleo trifft den Chef

Kleo ist eine 26-jährige Marketingassistentin. Sie arbeitet seit zwei Jahren in der Firma und liebt ihren Job, auch wenn dieser für sie eine große Herausforderung ist. Eines Morgens bekommt sie eine E-Mail von ihrem Chef Markus, mit der Einladung zu einem dringenden Meeting am nächsten Freitag – ohne weitere Erklärung. Beim Lesen der Mail wird sie unruhig. In den folgenden Stunden kann sie sich nicht auf ihre normalen Aufgaben konzentrieren. Ihr Kopf ist voll mit Szenen, in denen Markus sie anschreit oder sie gar entlässt. Als sie sich dieser Gedankenspiele bewusst wird, sieht sie eine Gelegenheit, die Logosynthese anzuwenden. Diese hat sie kürzlich in einem Workshop kennengelernt. Sie nimmt sich Zeit, das Problem zu fokussieren, stellt sich ein Glas Wasser bereit und schaltet das Telefon ab. Dann fängt sie an, ihre inneren Muster zu erkunden, indem sie sich die folgenden Fragen stellt:

  • Was passiert gerade in meinem Körper?
  • Welche Emotionen löst das bei mir aus?
  • Welche Gedanken gehen mir dabei durch den Kopf?
  • Wie sehr belastet mich das auf einer Skala von 0 bis 10?

Kleo bemerkt nun in ihrem Körper die folgenden Anzeichen von Spannung: einen Kloß im Hals, ein Engegefühl im Bauch und ein Ziehen in den Schultern. Damit sind Emotionen verbunden: Sie fühlt Angst, Scham und auch leichten Ärger. Gedanken tauchen auf – sie sei inkompetent, ihrer Aufgabe nicht gewachsen. Sie meint aber auch, dass ihr Chef sie besser führen müsse.

All diese Körpergefühle, Emotionen und Gedanken sind mit erheblichem Stress verbunden: Wenn sie an den nächsten Freitag denkt, ist das Niveau dieser Belastung bei einer 8 auf einer Skala zwischen 0 und 10.

Wenn Kleo diesem Stress auf den Grund geht, stellt sie fest, dass die Körpersymptome, Emotionen und Gedanken jeweils Reaktionen auf eine Fantasievorstellung sein müssen. Dann untersucht sie, was genau es ist, was zu dieser hohen Belastung führt. Sie erkundet ihre Vorstellungen über das kommende Meeting und konzentriert sich auf die schlimmste: Markus brüllt sie an und sagt ihr, die Firma brauche sie nicht mehr. Wieder stellt sie sich Fragen:

  • Wer oder was ist das Bedeutendste in dieser Vorstellung?

In diesem Fall ist das eindeutig Markus, der Chef. Sie fragt weiter:

  • Wo im Raum um mich herum nehme ich ihn wahr?

Markus steht in der Vorstellung direkt vor ihr, auf etwa zwei Meter Distanz.

  • Wie weiß ich, dass er da ist? Kann ich ihn sehen, hören oder spüren?

Kleo sieht das gerötete Gesicht ihres Chefs vor sich, sie hört ihn laut brüllen und sie spürt eine erdrückende Welle von Energie.

Sie hat gelernt, dass dies Auslöser für negative Gemütszustände sind, aber auch, dass diese Zustände sie nicht wirklich betreffen müssen. Kleo weiß jetzt genug, um Logosynthese anzuwenden. Sie entwirft Satz 1 der Logosynthese und spricht ihn aus. Dieser Satz holt ihre Energie zurück, die in der Fantasie gebunden ist in Bildern, Geräuschen und anderen Sinneserfahrungen, dass ihr Chef sie feuert.

1 Ich nehme alle meine Energie, die gebunden ist in dieser Vorstellung, dass Markus mich entlässt, an den richtigen Ort in mir selbst zurück.

Als Kleo den Satz gesagt hat – mit ruhiger Stimme, ohne spezielle Betonung –, lässt sie die Worte wirken. In dieser Wirkungspause beobachtet sie nur, wie sie Wolken am Himmel beobachten würde. Nach 30 oder 40 Sekunden merkt sie, dass sich etwas verändert, dass sie sich entspannt. Dann fährt sie fort mit dem zweiten Satz:

2 Ich entferne alle Fremdenergie im Zusammenhang mit dieser Vorstellung von Markus, wie er mich entlässt, aus allen meinen Zellen, aus meinem Körper und aus meinem persönlichen Raum und schicke sie dorthin zurück, wo sie wirklich hingehört.

3 Wieder lässt Kleo den Satz wirken. Sie beobachtet, was in ihr vorgeht. Eine Minute vergeht. Sie bemerkt, wie sie tief atmet und ihre Schultern sich entspannen. Der Kloß im Hals löst sich auf und sie wird ganz ruhig. Nun formuliert sie den dritten Satz. Dieser bringt ihre Energie zurück, die in ihren Reaktionen auf die imaginäre Szene blockiert ist: Ich nehme alle meine Energie, die gebunden ist in allen meinen Reaktionen auf diese Vorstellung von Markus, wie er mich entlässt, an den richtigen Ort in mir selbst zurück.

Wieder macht Kleo eine Pause und beobachtet die Wirkung der Worte des dritten Satzes während etwa einer Minute. Sie entspannt sich, ihr Bauch wird frei und sie spürt ihre Lebensenergie in sich zurückströmen. Dann vergleicht sie diesen neuen Zustand mit dem Zustand, bevor sie diese Sätze sagte.

Etwas Interessantes ist passiert: Kleo sieht die Welt plötzlich mit anderen Augen. Die Angst vor dem Chef hat sich aufgelöst, und der Wunsch, ihm aus dem Weg zu gehen, ist verschwunden. Kleo realisiert, dass auch Markus nur ein gestresster Manager ist, überwältigt von seiner Verantwortung, und dass er sogar ihre Unterstützung braucht, um diese Bürde tragen zu können. Deshalb muss sie ihm selbst klarmachen, wie sie geführt werden will: Markus kann bei dieser Belastung sicher nicht Kleos Gedanken lesen.

Kleo ist beruhigt und weiß jetzt, wie sie sich auf das Treffen vorbereiten kann. Sie trinkt ein Glas Wasser und geht wieder an die Arbeit. Das Meeting am Freitag wird eine perfekte Gelegenheit sein, um mit ihrem Chef neue Arbeitsabsprachen zu treffen.

Die Anwendung der Logosynthese hat Kleo geholfen, unangemessene Reaktionen in zufriedenstellende umzuwandeln. Nachdem sie vorher ängstlich, verkrampft und verwirrt war, ist sie nun fähig, Markus’ Standpunkt zu verstehen und mit ihrem eigenen in Einklang zu bringen. Sie erkennt jetzt ihre eigene Verantwortung in der Zusammenarbeit.

Was macht Kleo, um die Angst aufzulösen?

Dies ist eine typische Anwendung der Logosynthese beim Selbstcoaching. Kleo wird durch die Einladung von Markus mit einer Herausforderung konfrontiert. Sie fühlt sich unfähig, damit umzugehen. Ihre Vorstellung des Meetings führt zu unangenehmen Körpergefühlen, Emotionen und Gedanken. Bei genauer Betrachtung werden diese ausgelöst durch Fantasien über das, was passieren könnte. Bei dieser Anwendung der Logosynthese sucht Kleo nicht nach den Auslösern solcher Fantasien in ihrer Vergangenheit – sie bleibt sozusagen in der Aktualität ihres Bewusstseins. Später in diesem Buch werden Sie noch tiefere Ebenen kennenlernen.

In ihrem Umgang mit der Herausforderung durchläuft Kleo die folgenden Schritte:

  • Sie konstruiert unbewusst ein fiktives Bild, wie katastrophal das Meeting mit Markus, ihrem Chef, verlaufen wird.
  • Sie reagiert auf diese unbewusste Fantasievorstellung automatisch mit einschränkenden Gedanken, negativen Emotionen und schmerzhaften körperlichen Empfindungen.

Kleo hat im Logosynthese-Workshop gelernt, ihre eigenen Prozesse zu untersuchen und zu hinterfragen. In ihrem Selbstcoaching realisiert sie, dass sie Fantasiebilder kreiert und dass sie mit negativen Körpergefühlen, Emotionen und Gedanken auf diese Bilder reagiert. Sie untersucht sowohl diese negativen Reaktionen als auch die Fantasie, welche zu diesen Reaktionen führt. Dann sagt sie drei bestimmte Sätze – jeweils mit einer Pause danach.

In dieser Pause beobachtet sie genau, was bei ihr abläuft. Das Aussprechen der Sätze an sich verändert augenblicklich ihre Gedanken, ihre Emotionen und ihre körperlichen Empfindungen: Kleos Bilder und die damit verbundenen Reaktionen werden neutral, und sie kann anders denken, fühlen und handeln. Das Gespräch mit Markus bietet jetzt die Möglichkeit zu einer Neudefinierung der Zusammenarbeit.

In der Anwendung der Logosynthese ist ein solcher Verlauf üblich, zum großen Erstaunen aller Beteiligten. Auch jetzt, nach Jahren der täglichen Anwendung in meiner Arbeit und für mich selbst, überrascht mich die Wirkung der Sätze immer wieder neu. Sogar wenn Menschen nur eine einfache Einführung des Modells im Internet gelesen haben, kommen Reaktionen wie die folgende von einer Kollegin:

»Ich würde mich freuen, mehreren Leuten zu begegnen, die die fantastische Wirkung von Logosynthese in der Arbeit entdeckt haben. Meine Begeisterung wächst ständig. In meinem eigenen kleinen Kreis – mit meinen Töchtern, Freunden, meinem Bruder und diese Woche auch mit meinem Freund – habe ich auffallend gute Resultate. Jeder bemerkt es sofort. Wer weinte beim Reinkommen, verließ lachend das Haus. Ich kann fast nicht warten...

Blick ins Buch

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