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Stilkritische Untersuchungen am Parzival - Parataxe und Hypotaxe in der Figurenrede von Plippalinôt und Gurnemanz

Parataxe und Hypotaxe in der Figurenrede von Plippalinôt und Gurnemanz

AutorMarkus Voigt
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl30 Seiten
ISBN9783638495622
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: Stilkritische Untersuchungen, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit soll versucht werden, die Verteilung von Haupt- und Nebensätzen, Parataxe und Hypotaxe in der Figurenrede von Gurnemanz und Plippalinot zu untersuchen und mit den Ergebnissen von Blanka Horaceks 'Kunstprinzipien der Satzgestaltung' in Beziehung zu setzen. Zur Erinnerung: Blanka Horacek untersuchte die in der Figurenrede vorkommenden, nicht grammatisch erklärbaren Verbletztstellungen und wertete diese als Stilmittel unter anderem im Parzival Wolframs von Eschenbach. Dabei klaffte die prozentuale Häufigkeit dieses Stilmittels bei den einzelnen Figuren des Romans im Umfang von vier und elf Prozent auseinander. Gibt es also einen Zusammenhang zwischen der Bedeutung der Figuren im Roman und der Verwendung grammatisch abweichender Stilmittel? Bei den Protagonisten des Romans oder Kernfiguren der Handlung scheint eine derartige Verknüpfung nachweisbar. Bei den untersuchten Nebenfiguren erscheinen die von Horacek gezogenen Schlüsse dagegen weniger naheliegend: Exemplarisch sei hier das Mädchen Obilot erwähnt: So weist die Rede Obilots sieben nicht grammatisch erklärbare Verbletztstellungen bei deutlich geringerem Redeumfang auf, was auf ihr jugendliches Alter zurückgeführt wird. Die Bedeutung Gurnemanz' als ordnende Kraft für den in ritterlicher Lebensweise unerfahrenen Parzival ist im Roman eindeutig greifbar und eine daraus resultierende sprachliche Versiertheit erscheint durchaus plausibel. Dass sich die umsichtige Herrschaft eines erfahrenen Adligen in einer sauberen Sprache und Argumentation niederschlägt, entspricht dem mittelalterlichen Ideal vom weisen König. Alter ist auch nicht das einzige Kriterium für das Auftreten einer Figur. Die Geschichte Parzivals lebt gerade davon, dass es die Abstammung ist, die entscheidet, ob jemand zum Herren oder zum Knecht geboren ist; ungeachtet der Bemühungen seiner Mutter ihn vom Ritterleben fernzuhalten. Analog dazu müsste der Rede Obilots diejenige einer ständisch niedriger angesiedelten Figur gegenübergestellt werden. Als einzige Figur vergleichbaren Stands kommt Plippalinot in Frage. Diese Arbeit wird versuchen, den Erkenntnissen Horaceks eine Untersuchung des Satzaufbaus zur Seite zu stellen, und herausarbeiten, ob der grammatisch besonders korrekten Redeweise Gurnemanz' sowie der freier gestalteten Rede Plippalinots auch Besonderheiten in der Satzordnung gegenüberstehen.

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