Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,00, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Lesen kann im Wesentlichen definiert werden als das Aufnehmen und Verstehen schriftlich niedergelegter, sprachlich formulierter Gedanken. Auch heute noch wird die visuelle Worterkennung als Hauptbestandteil des Leseprozesses angesehen. Mit dem Prozess des Lesens beschäftigte sich auch Coltheart. Im Gegensatz zu vielen Anderen bezog er vor allem auch die lautliche Seite des Lesens in seine Überlegungen mit ein. So entwickelte sich das so genannte Zwei-Wege-Modell, welches zwei Wege der Wortidentifikation unterscheidet: den direkten und den indirekten Weg. Bei Beiden steht am Anfang die visuelle Analyse. Auf dem direkten Weg werden beim Leser dann sofort phonologische, grafische und semantische Merkmale eines Wortes aktiviert, woraus sich die Aktivierung der Wortbedeutung ergibt. Dies geschieht mit Hilfe des so genannten inneren Lexikons, in dem diese Merkmale bereits gespeichert sind. Den direkten Weg kann allerdings nur ein erfahrener Leser gehen, der ein großes inneres Lexikon hat und somit auf sein Langzeitgedächtnis zurückgreifen kann. Leseanfänger gehen zunächst den indirekten Weg der Wortidentifikation. Er besteht aus der Phonologischen Kodierung und der anschließenden Dekodierung. Dabei werden zunächst einzelne Grapheme in Phoneme übersetzt. Darauf folgen die Präsenthaltung dieser Phoneme und anschließend die Phonemsynthese, welche die größte Schwierigkeit beim Lesenlernen darstellt. Erst wenn all diese Schritte vollzogen sind, kann die Wortbedeutung erfasst werden.
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