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Systemdenken im deutschen und französischen Handelsrecht

Ein systemtheoretischer Beitrag zur internationalen Rechnungslegung

AutorMuriel Schulte
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl232 Seiten
ISBN9783834986849
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Muriel Schulte verdeutlicht, wie das Systemdenken auf eine in der IAS-Verordnung nur als Option implementierte Harmonisierung nationaler Handelsbilanzrechte wirkt und inwieweit der normative Rechnungslegungsdiskurs einen konstruktiven Beitrag zur (Fort-)Entwicklung der IFRS leisten kann.

Dr. Muriel Schulte promovierte bei Prof. Dr. Michael Hommel an der Professur für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

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Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis9
Abkürzungsverzeichnis17
Abbildungsverzeichnis21
Tabellenverzeichnis21
I. Problemstellung22
II. Die These der Similarität des deutschen und französischen Handelsbilanzrechts26
A. Klassifikationen des deutschen und französischen Rechnungslegungssystems in der Rechnungslegungs- und Rechtsliteratur26
1. Klassifikationen des deutschen und französischen Rechnungslegungssystems in der internationalen Rechnungslegungsliteratur26
1.1. Zielsetzungen der Klassifikationen von Rechnungslegungssystemen26
1.2. Ausgewählte Ergebnisse von Rechnungslegungsklassifikationen27
1.2.1. Existenz und Hauptmerkmal eines kontinentaleuropäischen Rechnungslegungsmodells27
1.2.2. Die legalistische Ausgestaltung der Rechtsordnung als wesentliche Gemeinsamkeit des deutschen und französischen Handelsbilanzrechts31
2. Klassifikationen des deutschen und französischen Rechtssystems in der rechtsvergleichenden Literatur34
2.1. Natur und Gegenstand der Rechtsvergleichung34
2.2. Zielsetzungen der Rechtsvergleichung36
2.2.1. Rechtsvergleichung als Instrument der (supra-)nationalen Gesetzgebung36
2.2.2. Rechtsvergleichung als Instrument der richterlichen Rechtsfindung37
2.2.3. Rechtsvergleichung als Instrument der Rechtserforschung38
2.3. Das deutsche und französische Recht als Rechtsordnungen des kontinentaleuropäischen Rechtskreises39
3. Strukturelle Similarität des deutschen und französischen Handelsbilanzrechts43
B. Die divergierende Anpassung des deutschen und französischen Handelsbilanzrechts an die IFRS47
1. Die neue Harmonisierungsstrategie der Europäischen Union47
1.1. Motive und Programmatik47
1.2. Pflichten, Wahlrechte und Verbote zur Anwendung der IFRS49
1.3. Der Endorsement Process zur rechtlichen Legitimation der IFRS51
2. Transformation der IFRS in das deutsche und französische Handelsbilanzrecht56
2.1. Gesellschafts- und steuerrechtliche Motive56
2.2. Der späte und lange Weg des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes in Deutschland58
2.3. Frühzeitige Übernahme der IFRS für den französischen Einzelabschluss61
3. Diskrepanz zwischen dem aus Klassifikationen gewonnenen Vorverständnis und der Beobachtung der Anpassungsprozesse63
C. Kritische Reflexion der Klassifikationsergebnisse63
1. Vergleich und Klassifikationen als Erkenntnismethoden63
1.1. Definition und Grundstruktur des Vergleichs63
1.2. Erkenntnisschritte des Vergleichs65
1.3. Zusammenhang zwischen Vergleich und Klassifikation67
2. Dem Erkenntnissubjekt inhärente kulturelle Abhängigkeit der Wahrnehmung von Rechnungslegungssystemen70
3. Dem Erkenntnisobjekt „Rechnungslegungssystem“ inhärente konzeptionelle und methodische Pluralismus72
3.1. Die Rechnungslegung als System organisierter Komplexität72
3.1.1. Begriffsdefinition und Begriffsabgrenzung72
3.1.2. Das soziale System „Rechnungslegung“73
3.2. Notwendigkeit der Heranziehung von Systemindikatoren zur Reduktion der dem Rechnungslegungssystem inhärenten Komplexität75
3.3. Systemindikatoren als „Vorab-Filter“ von Klassifikationen80
3.4. Materiebezogene Relativität der rechtsvergleichenden Abgrenzungskriterien in Klassifikationen von Rechnungslegungssystemen81
III. Analyse des Systemdenkens im deutschen und französischen Handelsbilanzrecht86
A. Der Systemansatz zur Analyse des Systemdenkens im deutschen und französischen Handelsbilanzrecht86
1. Motiv für die Heranziehung eines Systemansatzes86
2. Systemvorstellung als Denkweise zur Erfassung organisierter Komplexität86
3. Abgrenzung des Rechnungslegungssystems, dessen Supersystems und Subsysteme89
3.1. Allgemeine Definition und Merkmale eines Systems89
3.2. Abgrenzung mithilfe der in Klassifikationen verwendeten komplexitätsreduzierenden Systemindikatoren91
B. Darlegung und Explikation des Systemdenkens im deutschen Handelsbilanzrecht93
1. Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung als Kernstück des deutschen Handelsbilanzrechts93
1.1. Wesen der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung93
1.1.1. Begriff und Aufgabe der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung93
1.1.2. Rechtsnormcharakter der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung96
1.1.3. Durch den Rechtsnormcharakter bestimmte teleologische Auslegung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung97
1.2. Die hermeneutische Gewinnung des Jahresabschlusszwecks und der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung100
1.2.1. Grundlagen der hermeneutischen Methode100
1.2.2. Hermeneutisches Herantasten an den Sinn und Zweck durch Überprüfung bilanztheoretischer Zweck-Regel-Gefüge102
1.2.3. Grundstruktur des Bilanzrechtssystems104
1.2.4. Ausschüttungsstatische Gewinnermittlung und Informationsfunktion des handelsrechtlichen Jahresabschlusses (Abkopplungsthese)106
1.3. Der Systemcharakter der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung108
2. Prinzipienorientiertes, konsensfähiges Normengefüge als Resultat des Normsetzungsprozesses110
2.1. Verfassungsrechtliche Normsetzungsbefugnis der Legislativen110
2.1.1. Vom verfassungsrechtlichen Gesetzesvorbehalt110
2.1.2. Rechnungslegung als Instrument des verfassungsrechtlichen Interessenausgleichs112
2.1.2.1. Verfassungsrechtliche Grundrechte im Einzelnen112
2.1.2.2. Rechnungslegung als „Schulbeispiel“ parlamentarischer Normsetzung115
2.1.3. Konkurrierende Gesetzgebungskompetenz des Bundes und der Länder im Handelsbilanzrecht117
2.2. Restriktive Delegation der Normsetzungskompetenz an die Exekutive118
2.2.1. Rechnungslegungsverordnungen als Delegation der Normsetzungskompetenz an die Exekutive118
2.2.2. Fehlende Normsetzungsbefugnis des DRSC120
2.2.2.1. Späte Errichtung eines (privaten) Rechnungslegungsgremiums – das DRSC120
2.2.2.2. Struktur und Akteure der Standardisierung121
2.2.2.3. Aufgaben des DRSC und Inhalt der DRS124
2.2.2.4. Die DRS als unverbindliche Empfehlungen mit Beweiserleichterungscharakter126
2.3. Würdigung der genuinen Rechtssicherheit und Widerspruchsfreiheit des Normengefüges129
3. Fiskalischer Rückkopplungseffekt der Normenanwendung als Gewähr des Systemcharakters des Normengefüges130
3.1. Auslegungs- und Rechtsfortbildungskompetenz des BGH130
3.2. Auslegungs- und Rechtsfortbildungskompetenz des BFH131
3.2.1. Verknüpfung des Handelsbilanz- und Steuerrechts durch das (umgekehrte) Maßgeblichkeitsprinzip131
3.2.2. Der BFH als Garant der faktischen Widerspruchsfreiheit und Rechtssicherheit des handelsrechtlichen Normengefüges134
4. Resümee der Prämissen des deutschen (rechtswissenschaftlichen) Systemdenkens136
C. Darlegung und Explikation des Systemdenkens im französischen Handelsbilanzrecht137
1. Der Plan comptable général als Kernstück des französischen Handelsbilanzrechts137
1.1. Plan comptable général und normalisation comptable137
1.2. Entwicklungsstufen der normalisation comptable139
1.2.1. Von der verlorenen Vorrangstellung des französischen Handelsbilanzrechts als begünstigendem Faktor der normalisation comptable139
1.2.2. Begründung der normalisation comptable als Instrument staatlicher Lenkung141
1.2.3. Fortentwicklung der normalisation comptable unter der Ägide des Steuerrechts143
1.2.3.1. Verknüpfung des Handelsbilanz- und Steuerrechts durch das Prinzip der Einheits bilanz143
1.2.3.2. Das Steuerrecht (droit fiscal) als Impulsgeber der Entwicklung eines eigenständigen Handelsbilanzrechts (droit comptable)145
1.2.4. Durch das Europarecht begründeter Verständniswandel der normalisation comptable146
1.2.5. Internationalisierung als neue Herausforderung der normalisation comptable148
1.2.6. Zusammenfassender Überblick150
2. Regelbasiertes, konsensfähiges Normengefüge als Resultat des Normsetzungsprozesses152
2.1. Verfassungsrechtliche Normsetzungsbefugnis der Exekutive152
2.2. Struktur und Akteure des exekutiven Normsetzungsprozesses155
2.2.1. Struktur des aktuellen Normsetzungsprozesses155
2.2.2. Aufgaben und Organisation des Conseil national de la comptabilité157
2.2.3. Aufgaben und Organisation des Comité de la réglementation comptable160
2.2.4. (Faktische) Konkretisierung handelsrechtlicher Rechnungslegungsprinzipien durch den Conseil national de la comptabilité161
2.3. Konsens als systembildende Komponente des französischen Handelsbilanzrechts163
2.4. Induktive Normermittlung und Problematik der Isolierung eines (intendierten) Sinn und Zwecks des handelsrechtlichen Jahresabschlusses167
3. Erklärungsansätze für den vom deutschen Verständnis abweichenden Rückkopplungseffekt der Normenanwendung auf das Normengefüge171
3.1. Generalklauseln und Richterverständnis im französischen Recht171
3.2. Durch das Richterverständnis bedingte geringere verfassungsrechtliche Anbindung der Rechnungslegung172
3.3. Fehlender Legalverweis auf die principes comptables und mangelnde „inhaltliche Durchdringung der Materie“ durch die Strafgerichte174
3.4. Normalisation comptable und Konkretisierung der principes comptables durch die Finanzgerichtsbarkeit175
D. Vergleich des Systemdenkens im deutschen und französischen Handelsbilanzrecht177
1. Zusammenfassung und Begründung der (wesentlichen) Unterschiede beider Rechnungslegungssysteme177
2. (Erste) Abwägung der Vor- und Nachteile des deutschen und französichen Systemdenkens180
IV. Interpretation und Würdigung der Vergleichsergebnisse182
A. Vergleichsergebnisse und Klassifikationen des deutschen und französischen Handelsbilanzrechts182
1. Das französischen Handelsbilanzrecht als der anglo-amerikanischen Rechnungslegung ähnliches System182
2. Klassifikationsergebnisse als adäquate Ausgangsbasis der Rechnungslegungsvergleichung184
B. Durch den Vergleich identifizierte Einflussfaktoren der Anpassung des deutschen und französischen Handelsbilanzrechts an die IFRS185
1. Die Ausgestaltung des Normsetzungsprozesses als bestimmendes Merkmal der technischen Anpassungsfähigkeit185
2. Die normative Durchdringung als bestimmendes Merkmal der Anpassungsbereitschaft185
3. Der Detaillierungsgrad des (kodifizierten) Normengefüges als bestimmendes Merkmal der Anpassungsmethode187
C. Beitrag der Arbeit zum internationalen Konsistenz-Diskurs189
1. „Konsistenz“ als umstrittenes Ideal der (normativen) Rechnungslegungsforschung189
2. Das nationale Konsistenz-Verständnis als unzureichender Würdigungsmaßstab fremder Rechnungslegungssysteme191
2.1. Problematik der dem nationalen Konsistenz-Verständnis inhärenten Werturteile191
2.2. Die Konsistenz als „soziales Gleichgewicht“ eines Rechnungslegungssystems193
3. Notwendigkeit und (neue) Aufgaben des Konsistenz-Diskurses im internationalen Kontext196
V. Thesenförmige Zusammenfassung198
Literaturverzeichnis202
Quellenverzeichnis242
Urteilsverzeichnis252

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