Inhaltsangabe:Einleitung: Operationelle Risiken sind in den letzten Jahren als neue Risikoart immer mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Dabei sind operationelle Risiken, also die Risiken, die in Folge einer Unzulänglichkeit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder in Folge externer Ereignisse eintreten keineswegs neu, sondern seit jeher jeder Form des Wirtschaftens inbegriffen und sogar vor der tatsächlichen Aufnahme einer wirtschaftlichen Handlung existent. Auch für Banken ist der Umgang mit operationellen Risiken kein unbekanntes Themengebiet, wie man z.B. an vorhandenen Notfallplänen oder Virenschutz-Softwares erkennt. Doch erst aufgrund großer operationeller Schadenfälle, wie des Zusammenbruchs des englischen Bankhauses Barings infolge unauthorisierter Geschäfte des Wertpapierhändlers Nick Leeson oder der Terroranschläge vom 11. September 2001, wird den operationellen Risiken erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Durch die am 01. Januar 2007 in Kraft getretene Eigenkapitalvereinbarung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II) werden operationelle Risiken nun erstmalig explizit in der aufsichtsrechtlichen Regulierung berücksichtigt. Das Management operationeller Risiken in Banken sowie deren Unterlegung mit Eigenkapital wird durch die Umsetzung von Basel II in nationalen Gesetzen also rechtlich vorgeschrieben. Doch wie soll man existenzbedrohende Verlustfälle wie die oben genannten voraussehen, um das operationelle Risiko optimal managen zu können und eine Gefährdung der Stabilität des Finanzsystems so gut wie möglich zu reduzieren? Ein Blick in die Glaskugel ist natürlich nicht möglich. Trotzdem müssen derartige Verlustfälle als mögliches Risiko in Betracht gezogen werden, um das Risikoprofil der Bank adäquat abzubilden. Denn nach der Theorie des Mathematikers Paul Levy werden Ereignisse mit noch so geringer Eintrittswahrscheinlichkeit bei ausreichendem Betrachtungshorizont auch tatsächlich eintreten. Gang der Untersuchung: Die adäquate Darstellung des Risikoprofils einer Bank, welche die Voraussetzung für ein optimales Risikomanagement bildet, erfordert die Implementierung eines fundierten Instrumentariums zur Risikoidentifikation und -analyse. Das Management von Risiken sowie deren aufsichtsrechtliche Berücksichtigung stellen für Banken keinen neuen Tatbestand dar. Schon durch die 1992 in Kraft getretene Eigenkapitalvereinbarung Basel I waren das Markt- und das Kreditrisiko der [...]
Annegreth Elisabeth Heidrich, Diplom-Kauffrau. Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald und der University of Joensuu/ Finnland, Abschluss 2007. Derzeit tätig als Vertriebsassistentin im Bereich geschlossener Fonds.
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