Vorwort
Du kannst davon ausgehen, dass es kein Zufall ist, dass dir dieses Buch in die Hände gefallen ist. Es hat einen ganz bestimmten Grund. Es mag sein, dass du schon viele Bücher zu ähnlichen Themen gelesen hast, und doch spürst du vielleicht eine ganz besondere Anziehungskraft, die von diesem Buch ausging. Das, was du im Moment in deinen Händen hältst, ist kein Werk rein menschlicher Natur, sondern ein Geschenk aus der Geistigen Welt. Die Geistige Welt freut sich darüber, dass du ihr in diesem Buch nun begegnen kannst. Sie will dich auf deinem spirituellen Weg begleiten.
Ich bin auch jetzt, während ich diese Zeilen zu Papier bringe, Medium, das heißt eine Mittlerin zwischen dem Jenseits und dem Diesseits. Durch mich, durch meine Vermittlung manifestieren sich die Botschaften und Lehren aus der Geistigen Welt in Worten. Doch weder macht mich das zu jemand Besonderem noch fühle ich mich dir oder irgendjemand anderem überlegen. Nur lebe ich in mehr als nur einer Welt, und die Geistige Welt ist für mich mindestens so real wie die diesseitige. Die Bestimmung, die Geistige Welt zu spüren, begleitet mich bereits mein Leben lang, ich spürte den »Ruf« schon sehr früh. Die Welt des Übersinnlichen war mir von klein auf nicht fremd, und immer wieder versuchte ich mir einen Zugriff zu ihr zu verschaffen.
Meine Oma, in deren Obhut ich die ersten Jahre zu einem großen Teil aufwuchs, erzählte von verschiedensten Wesen, die sie überall zu sehen schien, ob dies in unserem Zuhause oder auf der Straße war. Für sie waren die geistigen Wesen überall spürbar und sichtbar. Sie sprach mit Freunden, die nur sie zu sehen schien, und wandelte unter den Sterblichen, als wäre sie keine von uns. Es ging von ihr eine extrem starke Anziehungskraft aus, sie zog Menschen und geistige Wesen aufgrund ihrer Liebenswürdigkeit geradezu magnetisch an.
Eines Tages bemerkte ich, dass ich genau dieselben Dinge sah wie meine Oma und dass sie aber für den Rest der Menschen in unserer Umgebung nicht selbstverständlich waren. Ich war während des Tages ständig von geistigen Wesen begleitet, wobei ich mit manchen bewusst kommunizieren, mit anderen nur über Gedanken Verbindung aufnehmen konnte. Meine erste konkrete außerkörperliche Erfahrung, die einer Art Trance sehr nahe kam, hatte ich mit etwa sechs Jahren. Körperlich lag ich in meinem Bett, mein energetischer Körper jedoch wanderte währenddessen durch die Zimmer unserer Wohnung. Ich ging durch die Räume – ohne Mühe und ohne dass ich gespürt hätte, wie sich meine Füße bewegen. Auch schien ich, um von einem Zimmer zum anderen zu gelangen, nicht mal eine Sekunde zu brauchen. Ich konnte mich mit meiner bewussten Intention innerhalb eines Moments an einen anderen Ort bewegen. Mir schien dies zum damaligen Zeitpunkt etwas Normales zu sein, und ich dachte, dass dies wohl alle Menschen bis zu einem gewissen Grad tun könnten. Diese Art von Astralwandern passierte mir noch etliche Male, es legte sich erst, als ich mich mehr um die Schule und Ähnliches kümmern musste.
Die Zeit verging, meine Oma starb, und ich begann nun mein Leben in den zwei Welten allein fortzuführen. Meine übersinnlichen Wahrnehmungen verstärkten sich im Laufe der Jahre. Ich begann, Dinge, die in der Zukunft lagen, zu erspüren, das energetische Feld um Menschen herum zu sehen und nicht zuletzt auch Schmerzen und Leiden anderer wahrzunehmen. Es begann damit, dass ich unaufgefordert Familienmitglieder darauf ansprach, ob sie denn hier und dort Schmerzen hätten. Immer lag ich richtig, und mein Umfeld begann wahrzunehmen, dass die Dinge, die ich sagte, nicht nur die Hirngespinste eines kleinen Mädchens waren, sondern Hand und Fuß hatten.
Schon bald quoll unser Zuhause von Menschen über, die von meinem Können gehört hatten und nun bei mir eine Antwort für ihre Leiden und Schmerzen suchten. Für sie war ich ein Mädchen mit einer außergewöhnlichen Gabe. Für mich hingegen bedeutete es das Natürlichste von der Welt, mich in die Körper der Menschen hineinzuspüren und wahrnehmen zu können, wie es ihnen ging. Manchmal erschienen mir Bilder vom Inneren ihrer Körper. Manchmal waren es aber auch ganz kurze Augenblicke von Empfindungen, Schmerz oder Beschwerden, die ich erhielt.
Neben meiner Fähigkeit, spüren zu können, worunter die Menschen litten, konnte ich ihnen auch helfen, ihre Schmerzen zu lindern. Sie berichteten, dass ihre Beschwerden nachließen, wenn ich meine Hände auf ihren Körper legte. Mir war schon sehr früh bewusst, dass nicht ich es war, die Heilung schenken konnte, sondern dass ich als eine Mittlerin zwischen den geistigen Wesen und den Menschen auf Erden diente.
Geistige Wesen, Engel und diverse Energien waren meine ständigen Begleiter, auch wenn ich sie nicht immer mit meinen physischen Augen sah, spüren konnte ich sie auf jeden Fall. Ich konnte wahrnehmen, wenn sie sich mir näherten, und auch spüren, wenn sie einander abwechselten. Das taten sie sehr oft, es fühlte sich fast so an, als würde jedes einzelne Wesen mich mal testen und schauen wollen, wie gut es sich denn mit mir arbeiten lässt. Heute erkenne ich manchmal geistige Wesen, denen ich bereits in meiner Kindheit schon einmal begegnet war.
Mit wachsendem Alter merkte ich, dass ich mein außergewöhnliches Können erweitern wollte, und begann, meine übersinnlichen Wahrnehmungen mit Meditation und Yoga zu schulen und zu stabilisieren, sodass ich meine Fähigkeiten bald gezielter einsetzen und zudem willentlich ein- und ausschalten konnte.
Den Feinschliff meiner Sensitivität und Medialität sollte ein Aufenthalt in Stansted am Arthur Findlay College liefern. Ich landete mehr zufällig als gewollt im Trance-Healing-Kurs unter der Leitung von Steven Upton. Bereits bei der ersten Übung der Trance war für mich klar, dass es genau diese Methode des Healings war, mit der ich arbeiten wollte. Völlig mühelos glitt ich in den Zustand einer tiefen inneren Einkehr. Diese Empfindung hatte ich jahrelang in meiner Meditationspraxis gesucht, und nun fand ich sie innerhalb von wenigen Minuten in dieser Trancetechnik. Gleichzeitig schien mir die Geistige Welt unbeschreiblich nahe zu sein, ich fühlte mich in jeder Faser meines Körpers und in jeder Schicht meiner Seele mit ihr verbunden.
Im Laufe des Kurses hatten wir Teilnehmer die Möglichkeit, in den Genuss einer Trance-Healing-Sitzung bei Steven Upton zu kommen. Ich nahm das Angebot in Anspruch und war voller Neugier, was mich denn erwarten würde. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich immer wiederkehrende Beschwerden mit meinen Ohren. Ohrgeräusche waren in meinem Kopf schon die Norm geworden, und ich hatte fast schon gelernt, mit der Lärmkulisse in mir zu leben. Als nun Steven Upton seine Hand auf meinen Rücken legte, begannen sich die Geräusche in meinen Ohren um einiges zu verstärken und ich spürte leichte Schmerzimpulse an den verschiedensten Stellen meines Körpers. Gleichzeitig breitete sich jedoch auch eine tiefe innere Ruhe in mir aus und ich fühlte mich auf unerklärliche Weise wohl und gut aufgehoben.
Steven Upton bewegte dann seine Hand in Richtung Nacken und berührte kaum spürbar mit ein oder zwei Fingern einen Halswirbel. Als hätte er über diese Stelle einen uralten, seit Langem vergrabenen Schmerz in meiner Seele wachgerufen, begann ich mit einem Mal schluchzend und völlig haltlos zu weinen. Bewusst konnte ich nicht wahrnehmen, weshalb ich weinte. Was ich jedoch spüren konnte, war eine tiefe und befreiende Erleichterung. Ich fühlte mich von einer sehr alten Trauer erlöst und ließ sie mit meinen Tränen aus meinem Körper entschwinden. So plötzlich wie das Weinen aufgetreten war, genauso plötzlich zog es sich bald wieder zurück. Mit einem Schlag stoppten meine Tränen. Mein ganzes Gesicht war nass, ich konnte jedoch den inneren Schmerz mit einem Mal nicht mehr spüren.
Nach der Sitzung gab mir Steven zu verstehen, dass ich wohl eine sehr tief sitzende traumatische Erfahrung in mir getragen hatte. Sie war so stark, dass sie sich ein Ventil gesucht hatte: meine Ohren. Über die Geräusche hatte mein Organismus einen Weg gefunden, mit der emotionalen Belastung umzugehen. Diese Erklärung machte für mich absolut Sinn, auch wenn ich mich an kein konkretes traumatisches Ereignis aus meiner Vergangenheit erinnern konnte. Irgendwie spürte ich jedoch die Wahrheit hinter seinen Worten.
Für einige Tage nach der Sitzung quälten mich meine Ohrgeräusche noch mehr als zuvor und eine Art Enttäuschung machte sich in mir breit. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, dass es wohl so sein sollte, dass ich mit der emotionalen Dysbalance so umging, dass sich meine Ohren »meldeten«. Fast hatte ich mich damit abgefunden. Nachdem aber fünf Tage verstrichen waren, hörten die Geräusche in meinem Kopf mit einem Schlag auf. Es wurde ganz still in meinen Ohren. Zuerst konnte ich es gar nicht glauben und wartete eigentlich schon darauf, dass der Lärm nach einigen Tagen wieder einsetzte. Das sollte aber nicht passieren. Die Geräusche in meinen Ohren waren weg. Meine Seele schien endlich Ruhe gefunden zu haben.
Es war die absolute Heilung von dieser sehr tief sitzenden Lärmkulisse in mir, die womöglich einen alten Schmerz zu übertönen versucht hatte. Bis heute hat sich dieser Zustand gehalten und meinen Ohren geht es so gut wie nie zuvor. Das einschneidende Heilungserlebnis hinterließ viele Spuren in mir und prägte meinen spirituellen Weg auf gravierende Weise. Ich tat alles in meiner Macht stehende, um diese Art des Heilens zu lernen und zu trainieren. Ich versuchte, immer näher mit meinen Geistführern in Kontakt zu kommen, und konnte beobachten, wie mein Team von Geistführern, Geisthelfern und Geistdoktoren mit jeder Trance-Healing-Sitzung, die ich abhielt, wuchs. Heute kann ich...