Die 4 Yoga (Gott) Pfade
Yoga ist ein Sanskrit-Wort und bedeutet Verbindung mit dem Göttlichen Ursprung, Verbundenheit, Einigung und Einheit. Yoga will uns den Weg zeigen, der am schnellsten zu Gott zurückführt. Yoga ist die Verbindung aller Fähigkeiten, die man besitzt, für das eine Ziel, Gott zu erkennen. Er lehrt uns, das Göttliche Sein = die Ursubstanz in uns selbst zu entdecken und zu begreifen, dass es die Ursache allen Lebens ist. Jede Übung, jedes Ritual und jede Versenkung, die zu Gott führt, ist Yoga. So wie das Wort Religion international ist, ist es das Wort Yoga ebenfalls, nur im Westen wenig gebräuchlich. Yoga gehört nicht nur den Indern allein, er gehört der ganzen Welt. Nur der kleinliche, unwissende Mensch macht eine bestimmte Volks- und Landeszugehörigkeit daraus. Dem Göttlichen Ursprung sind die von uns geschaffenen Religionsnamen ganz egal. Der Göttliche Ursprung möchte, dass wir Ihn lieben und dass wir uns untereinander lieben, uns helfen und achten und so das Göttliche SEIN zur Entfaltung bringen. Der wahre Yoga ist auf keinen Fall eine Geheimlehre oder eine Lehre, die andere Konfessionen ausgrenzt oder verstößt, sie ist vielmehr ergänzend. Die drei jüngsten Konfessionen lehnen andere Glaubensrichtungen oftmals ab oder bekämpfen sie gerade zu, dann brennt die Liebe noch nicht einmal mehr auf Sparflamme. Wir dürfen uns von niemandem durch Missbrauch von Yoga täuschen lassen. Es schleichen sich bei allem, was der Mensch längere Zeit tut, Fehler und Unwahrheiten, Eigeninteressen und Gewinnsucht ein. Alle großen Konfessionen haben das gleiche Ziel wie der Yoga. Yoga und Religion bedeuten Rückbindung in die Einheit. Es sind nur andere Namen in anderen Sprachen. Es gibt viele Yoga-Pfade und davon will ich die wichtigsten Wege beschreiben.
Man könnte über jeden einzelnen Yoga-Pfad ein Buch schreiben, um alles genauestens zu berücksichtigen. Auf der niedrigsten Stufe der Selbstentwicklung ist der Mensch den Naturgesetzen ausgeliefert und er weiß es nicht. Auf der höheren Stufe wird er zum Weisen und die Natur-Gesetze sind ihm untertan und er weiß es. Yoga bedeutet zu erkennen, dass die Göttlichkeit als Gottes-Funken in allem vorhanden ist. Wenn wir wieder wissen, dass alles Gott ist, beginnt das Bewusst werden sich so zu entfalten, dass die Rückbindung zu Gott zum einzigen Wunsch wird. Mit dem Yoga und, der eigenen menschliche Mithilfe, kann die Rückbindung zu Gott schneller vollzogen werden. Wird der Yoga oder die Religion zu anderen Dingen gelehrt und herangezogen, sind das die ersten Gehversuche eines kleinen Kindes. Die Sehnsucht nach etwas Absolutem, nach etwas Beständigem und nach etwas Vollkommenem ist Yoga, ist Religion. Viele Menschen denken bei Yoga und Kirchenzugehörigkeit an etwas Übernatürliches, das ihnen suspekt ist. In Wirklichkeit ist Yoga nur ein Zustand im Bewusst werden des Übersinnlichen, das heißt, das es über den Sinnen ist. Es ist eine Welt, in der man die fünf Sinne nicht mehr benötigt, für nichts, auch nicht, um sich wohl zu fühlen – ganz im Gegenteil. Der Mensch ist dann im inneren Frieden, in der Glückseligkeit, wenn er von den Gefühlen, den fünf Sinnen befreit ist. Auf Erden erlangen wir das nur selten, dass wir in ein Bewusst Sein kommen, in dem wir auch gleichzeitig empfinden, dass wir uns in der Zufriedenheit befinden. Der Frieden, den wir in uns haben, ist im Wachbewusstsein nur schwer, wenn überhaupt, wahrnehmbar. Wir sind immer im inneren Frieden, wenn wir uns im Tiefschlaf oder in der Meditation, im Transzendieren befinden. Der innere Frieden ist also etwas, das sich außerhalb der Sinne befindet.
Es ist der Samadhi-Zustand. Es ist nichts, was befürchtet, belächelt oder bekämpft werden müsste. Auch wenn man Übersinnliches mit Geistern oder mit unerklärbaren Phänomenen in Verbindung bringt, ist das eine unwissende Interpretation. Übersinnliches ist, über den Sinnen zu sein, ist frei zu sein von den Sinnen. Ein reiner Geist in einem Menschen ist auch übersinnlich, er ist frei von Sinnlichkeiten aller Art. Alle großen Meister, Yogis und Avatare sind übersinnliche Wesen und das schon hier auf dieser Welt = Erde. Wenn der Mensch den Geist, die Sinne und die Gefühle überschreitet, kann er aus dem übersinnlichen Bereich Intuitionen und Inspirationen erfahren. Inspirationen sind Informationen, frei von Absicht und Erwartung, frei von materieller Belastung und Eigenschaften = Gunas. Sie sind im Kosmos schon vorhandenes Wissen und sie sind eine reine Energie von Bewusstsein, das sich dem Geist im Menschen offenbart.
„Wir sind verblendet durch unsere zwanghafte Vorstellung von Namen und Formen!“
Sai Baba
Welcher Glaubensgemeinschaft der Einzelne angehört, ist unwichtig. Yoga steht nicht für einen Glaubensnamen, sondern für das Erreichen der Gottverbundenheit. Jede Gotterfahrung ist Yoga. Am Anfang auf dem geistigen Weg der Entfaltung sind wir meistens noch in einer Begrenzung von intoleranten Gedanken und verteidigen unsere spezielle Glaubenslehre oder unseren speziellen Weg fanatisch und pedantisch. Wir glauben, das einzig Richtige zu tun und haben Angst vor jeder anders klingenden Bemerkung, den einzig richtigen Weg zu verlieren oder in etwas Falsches investiert zu haben. Die Angst hat viele Gesichter und Formen und diese sind Kinder der Unwissenheit. Wir müssen also die Unwissenheit loswerden, zuhören lernen und jederzeit zur Veränderung im Denken bereit sein. Nur Menschen, die sich verändern, können erkennen, was sie hinter sich ließen, ob etwas richtig oder falsch war. Hören wir neutral den anderen Menschen zu, was sie denken und tun. Die Sprache ist dazu da, der Wahrheit Ausdruck zu verleihen und so werden wir Menschen finden, die gleich gesinnt sind und den gleichen Geist atmen. Auch zuhören ist schwer und das, was man sagt und das, was der andere Mensch versteht, ist oft nicht dasselbe. Nur in der Neutralität hören wir sachlich und ohne Vorurteile zu und können unsere Erkenntnisse erweitern. Neutral zu sein heißt nicht, keine Einstellung zu haben. Es bedeutet vielmehr, dass man die Einstellung, die man hat, nicht durch Gefühle anderer beeinflussen lässt. Gefühle im richtigen Moment auszuschalten, ist etwas sehr Wertvolles. In der Neutralität ist die gerechte, bindungslose Liebe autonom anwesend und der Mensch befindet sich in einem friedvollen Gleichgewicht. Wenn wir allerdings glauben, dass Neutralität Gleichgültigkeit bedeutet, dann sind wir in ein falsches Denkmuster gekommen oder einer falschen Information aufgesessen. Zuerst kommt das Erkennen im menschlichen Bewusst werden. Dieses wird dann zum verstehen = Verständnis führen. Wer Verständnis zu einer Situation erlangt, kann leichter vergeben und verzeihen. Sympathie und Antipathie abzustellen ist nur durch Training erreichbar. Sind wir dann in einem neutralen Zustand, können wir nicht mehr subjektiv bewerten und denken. Wir sagen dann nicht mehr: Dieser Mensch hat das verdient oder dieser hat das nicht verdient.
„Nichts geschieht je ohne Grund, wie zufällig und geheimnisvoll es auch erscheinen mag. Die Wurzeln reichen in die Tiefe und sind nicht zu sehen!”
Sai Baba
Solange der Mensch noch kein zielstrebiges Verlangen ganz gleich, was es betrifft – in sich spürt, geht er gerne Umwege. Er liebt sie geradezu und verteidigt sie mit voluminösen Argumenten. Der Mensch, der von seinen Umwegen gesättigt ist, fragt nach dem schnellsten und kürzesten Weg. Man nennt dieses Verhalten, auf ein Spitzen-Ziel orientiert zu sein.“ Die “Umwegler“ halten diese Einstellung für dogmatisch und pedantisch. Sie müssen einen Managerkurs belegen. Da lernen sie dann immer wieder, zielorientiert zu sein. So wie wir im weltlichen Geschehen vorgehen, gehen wir auch im spirituellen Geschehen vor. Der Jnana-Yoga ist der Weg auf der spirituellen Ebene, der Zielorientierung lehrt. Es ist schwer, den Menschen bei der Vermehrung oder Veränderung ihrer Einstellungen, Vorstellungen und Grundsätzen zu helfen. Die einen sind uninteressiert, haben angeblich keine Zeit und sind der Meinung, dass sie dieses Wissen nicht benötigen. Die anderen glauben, alles ganz genau zu wissen und sind in ihrem Verhalten unbelehrbar. Obwohl sie kein Basiswissen vom Schöpfungs-Prinzip haben, analysieren sie und stellen sie fest, was von den Behauptungen, die sie hören und lesen, richtig oder falsch ist. Wenn wir über die Erde sprechen, dann haben wir das Wissen im Hinterkopf, dass sie rund ist und sich in hoher Geschwindigkeit um sich selbst und um die Sonne dreht. Kein Mensch redet mehr über die Erde mit dem Hintergedanken, dass sie eine Scheibe sei und still stehe. So darf es auch mit den geistigen und den spirituellen Interpretationen sein. Diese sollten sich nach dem göttlichen Basisprinzip und seinen Lehren und Aussagen richten. Nur, wer tut das heutzutage? Ich stelle immer wieder fest, dass Menschen, die den geistigen, spirituellen Weg gehen, behaupten, Anhänger eines hohen Heiligen, Meisters oder Avatars zu sein. Sie machen Aussagen und vertreten Einstellungen, die nicht von diesem Meister, sondern von einem anderen geistigen Schreiberling sind, der diesem Meister, von dem sie angeblich stammen sollen, nicht das Wasser reichen kann. Auch Jesus werden Einstellungen und...