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E-Book

Vermessung der Ewigkeit

7 fundamentale Erkenntnisse über das Leben nach dem Tod

AutorEben Alexander, Ptolemy Tompkins
VerlagAnsata
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783641157692
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Neue Antworten auf die großen Fragen des Lebens
Die Nahtoderfahrung, von der Dr. Eben Alexander in seinem SPIEGEL-Bestseller Blick in die Ewigkeit berichtete, berührte Millionen von Menschen weltweit. Für den Neurochirurgen war sie der Anlass für eine weitaus umfassendere Erforschung dessen, was nach dem Tod geschieht: In seinem neuen Buch setzt er sein eigenes Nahtoderlebnis in Beziehung zu modernsten Wissenschaften, zu spirituellen und philosophischen Weisheitslehren sowie Aufsehen erregenden Erfahrungsberichten anderer Menschen. In Form von sieben fundamentalen Erkenntnissen über das Leben nach dem Tod lädt er zu einer spannenden Reise auf die »andere Seite« ein und führt vor Augen: Unser jetziges Leben ist nur ein kleines Kapitel in einer viel größeren Geschichte - der spirituellen Entwicklung des Universums. Und unsere unsterbliche Seele ist jederzeit Teil dieser Entwicklung ...

Dr. med. Eben Alexander ist Neurochirurg mit 25-jähriger Berufserfahrung, u.a. an der Harvard Medical School, Boston. Mit über 150 wissenschaftlichen Artikeln (Autor oder Koautor) sowie über 200 Vorträgen auf medizinischen Fachkongressen erwarb er internationales Renommee. Im November 2008 erkrankte er an bakterieller Meningitis und fiel für sieben Tage ins Koma. Seine Nahtoderfahrung sowie deren wissenschaftliche Erforschung beschreibt er im Buch Blick in die Ewigkeit, das weltweit zum Bestseller wurde.

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Leseprobe

Einleitung

Ich bin ein Kind der Erde und des Sternenhimmels, aber in Wirklichkeit entstammt mein Geschlecht dem Himmelreich.

Fragment eines altgriechischen Textes, der einer frisch verstorbenen Seele Navigationsanweisungen für das Jenseits gibt.

Stellen Sie sich ein junges Paar bei der Hochzeit vor. Die Zeremonie ist vorbei, und alle drängen sich für das Erinnerungsfoto auf den Stufen vor dem Kirchenportal. Aber das Paar selbst nimmt die anderen in diesem besonderen Moment überhaupt nicht wahr. Die beiden sind zu sehr miteinander beschäftigt. Sie schauen einander tief in die Augen – die Fenster zur Seele, wie Shakespeare sie genannt hat.

Tief. Ein kurioses Wort, um einen Vorgang zu beschreiben, von dem wir wissen, dass er überhaupt nicht tief sein kann. Sehen ist eine rein physische Angelegenheit. Photonen, kleine Lichtpartikel, treffen auf die Netzhaut am Augenhintergrund, nur etwa 2,5 Zentimeter hinter der Pupille, und die Information, die sie übermitteln, wird dann in elektrochemische Impulse übersetzt, die entlang des Sehnervs zum Sehzentrum im hinteren Teil des Gehirns wandern. Das ist ein rein mechanischer Prozess.

Aber natürlich weiß jeder ziemlich genau, was Sie meinen, wenn Sie sagen, dass Sie jemandem tief in die Augen schauen. Sie sehen die Seele dieser Person – den Teil des menschlichen Wesens, den der altgriechische Philosoph Heraklit vor etwa 2 500 Jahren meinte, als er schrieb: »Der Seele Grenzen wirst du niemals ausloten, und wenn du noch so weit wanderst, so tiefgründig ist sie.« Illusion oder nicht, es ist eine mächtige Sache, einen Blick in diese Tiefe zu werfen, wenn sie sich zeigt.

Am deutlichsten manifestiert sich diese Tiefe bei zwei Gelegenheiten: wenn wir uns verlieben und wenn wir jemanden sterben sehen. Die meisten Menschen haben Ersteres schon einmal erlebt, während deutlich weniger Mitglieder unserer Gesellschaft, die den Tod ganz aus ihrem Gesichtsfeld verbannt, Erfahrung mit dem Zweiten gemacht haben. Aber medizinisches Personal und Hospizmitarbeiter, die regelmäßig andere Menschen sterben sehen, werden sofort wissen, wovon ich spreche. Plötzlich ist dort, wo zuvor Tiefe war, nur noch Oberfläche. Der lebendige Blick, der selbst dann besteht, wenn die betreffende Person schon sehr alt und ihr Blick nur noch trübe und flackernd ist, wird leer.

Wir sehen das auch, wenn ein Tier stirbt. Der direkte Zugang zu dem, was Titus Burckhardt, der Religionsforscher des 20. Jahrhunderts, »den inneren Bereich der Seele« nannte, stirbt ab, und der Körper wird so etwas wie ein elektrisches Gerät, das nicht ans Netz angeschlossen ist.

Stellen Sie sich also die Braut und den Bräutigam vor, die einander tief in die Augen schauen und diese bodenlose Tiefe sehen. Der Blendenverschluss schnappt zu. Das Bild ist im Kasten. Der perfekte Schnappschuss von einem frisch vermählten jungen Paar.

Schauen wir nun ein halbes Dutzend Jahrzehnte in die Zukunft. Stellen Sie sich vor, dass dieses Paar Kinder bekommen hat, die mittlerweile selbst Kinder haben. Der Mann auf dem Bild ist gestorben, und die Frau lebt nun allein in einer betreuten Wohngemeinschaft. Ihre Kinder besuchen sie, und sie hat Freunde in der Wohngemeinschaft. Aber manchmal, wie gerade jetzt, fühlt sie sich allein.

Es ist ein verregneter Nachmittag. Die Frau sitzt an ihrem Fenster und hat das Foto von der Hochzeit in der Hand, das sonst in einem Rahmen auf einem Beistelltisch steht. In dem grauen Licht, das durchs Fenster fällt, schaut sie es sich an.

Genau wie die Frau hat das Foto inzwischen eine lange Reise hinter sich. Sie begann in einem Fotoalbum, das an eines ihrer Kinder weitergegeben wurde. Von dort wanderte das Foto in einen Rahmen, den sie mitnahm, als sie in die Wohngemeinschaft zog. Obwohl das Foto mittlerweile brüchig und ein wenig vergilbt ist und Eselsohren hat, hat es die Zeit überdauert. Sie sieht die junge Frau, die sie war, wie sie ihrem frisch angetrauten Ehemann in die Augen schaut, und erinnert sich daran, dass er in diesem Moment sehr viel realer für sie war als alles andere auf dieser Welt.

Wo ist er jetzt? Existiert er noch?

An guten Tagen weiß die Frau, dass es so ist. Gewiss ist der Mann, den sie all diese vielen Jahre lang so sehr geliebt hat, nicht einfach verschwunden, als sein Körper starb. Sie hat ein vages Wissen darüber, was die Religion zu diesem Thema zu sagen hat. Ihr Mann ist im Himmel, in einem Himmel, an den zu glauben sie sich in Jahren der mehr oder weniger kontinuierlichen Kirchenbesuche bekannt hat. Doch tief in ihrem Inneren war sie sich nie so ganz sicher.

Daher zweifelt sie an manchen Tagen – an Tagen wie heute. Sie weiß nämlich auch, was die Wissenschaft zu diesem Thema zu sagen hat. Ja, sie hat ihren Mann geliebt. Aber Liebe ist eine Emotion; eine elektrochemische Reaktion, die sich tief im Innern des Gehirns abspielt und Hormone in den Körper entlässt, die unsere Launen sowie darüber bestimmen, ob wir uns glücklich oder traurig, fröhlich oder hoffnungslos fühlen.

Kurz: Liebe ist nicht real.

Aber was ist real? Nun, das ist doch klar. Die Stahl-, Chrom-, Aluminium- und Plastikmoleküle, aus denen der Stuhl besteht, auf dem sie sitzt, sind real; ebenso das Papier des Fotos, das sie in der Hand hält, sowie das Glas und das Holz des Rahmens, der es schützt. Und natürlich der Diamant an ihrem Verlobungsring und das Gold, aus dem er ebenso gemacht ist wie ihr Ehering – die sind auch real.

Aber das immerwährende Band der Liebe zwischen zwei unsterblichen Seelen, das diese Ringe symbolisieren sollen? Nun, das ist alles nur hübsch klingendes Gefasel. Feste, greifbare Materie, das ist real – sagt die Wissenschaft.

Das Innere ist deine wahre Natur.

Al-Gazali, islamischer Mystiker des 11. Jahrhunderts

Die Wurzel des Wortes Realität ist das lateinische Wort res, »Ding«. Die Dinge in unserem Leben wie Autoreifen, Bratpfannen, Fußbälle und Hollywoodschaukeln kommen uns real vor, weil sie tagein, tagaus ein und dieselbe Beschaffenheit haben. Wir können sie berühren, ihr Gewicht in unseren Händen spüren und sie irgendwo zurücklassen, und wenn wir später wiederkommen, finden wir sie unverändert genau dort wieder vor, wo wir sie gelassen haben.

Wir selbst bestehen natürlich auch aus Materie – aus Elementen wie Wasserstoff, dem frühesten und einfachsten Element, und komplexeren wie Stickstoff, Kohlenstoff, Eisen oder Magnesium. Alle diese Elemente sind unter unglaublichem Druck und bei sehr großer Hitze im Herzen uralter, längst verloschener Sterne entstanden. Der Kern eines Kohlenstoffatoms hat sechs Protonen und sechs Neutronen. Von den acht Positionen in seiner äußeren Schale, wo die Elektronen kreisen, sind vier vakant, sodass sich Elektronen von anderen Atomen oder Elementen über diese freien Positionen mit dem Kohlenstoffatom verbinden können. Diese ganze besondere Symmetrie erlaubt es dem Kohlenstoffatom, sich sowohl mit anderen Kohlenstoffatomen zu verbinden als auch mit anderen Arten von Atomen und Molekülen, und zwar mit fantastischer Effizienz. Die gesamte chemische Struktur des Lebens auf der Erde basiert auf Kohlenstoff und seinen einzigartigen Eigenschaften. Er ist die Lingua franca in der Welt der organischen Chemie. Dank ihrer besonderen Symmetrie schließen sich Kohlenstoffatome, wenn sie enormem Druck ausgesetzt sind, mit einer neuen Tenazität zusammen und verwandeln sich aus dem schwarzen, erdigen Stoff, den wir damit in Verbindung bringen, in das stärkste natürliche Symbol der Dauerhaftigkeit, den hell funkelnden Diamanten.

Die Atome des Kohlenstoffs und der Handvoll anderer Elemente, die den Großteil unseres Körpers ausmachen, sind zwar im Prinzip unsterblich, aber unser Körper selbst ist extrem kurzlebig. Neue Zellen werden geboren und alte sterben. In jedem Moment nimmt sich der Körper Materie aus der uns umgebenden physischen Welt und gibt andererseits Materie an sie zurück. Schon bald – nach einem Wimpernschlag, wenn wir kosmische Maßstäbe anlegen – wird unser Körper ganz in diesen Kreislauf zurückkehren. Er wird sich wieder mit dem Fluss des Kohlenstoffs, des Wasserstoffs, des Sauerstoffs, des Kalziums und der anderen Grundsubstanzen vereinigen, die sich hier auf der Erde immer und immer wieder aufbauen und auflösen.

Diese Einsicht ist natürlich alles andere als neu. Das Wort human (»menschlich«) hat dieselbe sprachliche Wurzel wie Humus, Erde. Gleiches gilt für das englische Wort humble (»demütig«), was einleuchtet, denn die beste Möglichkeit, Demut zu üben, besteht darin zu erkennen, woraus wir alle gemacht sind. Lange bevor die Wissenschaft mit genauen Details dazu, wie das passiert, auf den Plan trat, wusste man in alten Kulturen auf der ganzen Welt, dass unsere Körper aus Erde gemacht sind und dass sie, wenn wir gestorben sind, wieder zu Erde werden. In der Genesis (Genesis 3,19) sagt Gott zu Adam – der Name ist von dem hebräischen Wort adamah (»Erde«) abgeleitet: »Denn von...

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