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Versilberte Verhältnisse

Der Denar in seiner ersten Epoche (700-1000)

AutorLudolf Kuchenbuch
VerlagWallstein Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783835329201
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Ludolf Kuchenbuch erforscht multiperspektivisch Komponenten und Wirkungen des »Münzlebens'. Die Geldhistorie des früheren Mittelalters ist traditionell in die Wirtschaftshistorie, Münzkunde und Archäologie aufgeteilt, was auf die Zersplitterung und Desintegration des enormen verfügbaren Wissens hinausläuft. Multidisziplinäre Forschungen über materielle Hinterlassenschaften (Münzschätze und Bodenfunde) bleiben meist für sich. Aber auch ein marktorientiertes, ökonomisches Interesse, das auf die Funktion der Münzen als neutrales Tauschmittel beschränkt bleibt, isoliert sich. Zweierlei Aspekte fehlen für eine integrierende Sichtweise: zum einen die Geldbezüge beim denkenden und wertenden Umgang mit Dingen und im sozialen Getriebe, zum anderen die ungleichen Effekte für die am Geldgebrauch beteiligten sozialen Gruppen. In einer Serie von Fallinterpretationen exemplarischer Einzelzeugnisse zeigt und erörtert Ludolf Kuchenbuch den Gebrauch der Münzen als Gedanke, Ding und Tat; beide Wege machen eine Totale möglich, ein Panorama und Porträt des Silber-Denars als soziales Wesen in seiner ersten - expansiven und zentralisierten - Epoche, die den Zeitraum von 700 bis 1000 n. Chr. umspannt.

Ludolf Kuchenbuch, geb. 1939, emeritierter Professor für »Ältere Geschichte' an der Universität Hagen und Jazzmusiker. Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des bäuerlichen Wirtschaftens im Mittelalter, die Geschichte der Arbeit und die Geschichte der Schriftlichkeit sowie die Abfall- und Geldgeschichte

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Umschlag1
Titel4
Impressum5
Inhalt6
Einleitung: Warum dieses Buch?10
Begegnung10
Form11
Bezeichnungen13
Metamorphosen15
Dokumente – Handlungsmomente und Sinnfragmente16
Forschung18
Teil A. Rahmen20
Kapitel 1. 789 – Pecunia. Im Schatten der biblischen und kanonischen Kritik der Habsucht – avaritia.22
Kapitel 2. 794 – Nomisma. Was sind die neuen Denare und woher kommen sie?29
Kapitel 3. Ca. 800 – Numerus. Wie man Tagelöhne und Erbanteile mit Mu?nzbezu?gen errechnen kann.41
Kapitel 4. 800-930? – Thesaurus. Das Gold im Visier der Kriegsherren.47
Teil B. Situationen der Geltung und Vergeltung56
Kapitel 5. Vor 730 – Solidus und Octogildus. Entgelten in der Lex Alamannorum58
Kapitel 6. 769-784 – Libra. Fu?r welche Preis-Gabe verkauft man einen Sklaven?68
Kapitel 7. 792/3-800 – Conlaboratio. Welches Mu?nz-Silber steckt im villikalen Jahreseinkommen des Königs in Aachen?74
Kapitel 8. 823-828 – Solvere und comparare. Wie der Denar lokal interveniert – oder nicht.81
Kapitel 9. 837 – Denarius dimidius und cuneus argenti. Wie ein Heiliger in den Mu?nzgebrauch hineingezogen wird.94
Kapitel 10. 836/842 – Census – pretium redemptionis – multa. Dreifacher Mu?nzbezug in Leiheurkunden der Abtei St. Gallen.99
Kapitel 11. Ca. 840-860 – DORESTATUS MON(eta). Ein Schatzfund von 2.789 oder 180 Funde einzelner Denare: was zählt?107
Kapitel 12. 850-900 – Fenerator. Bei wem und wozu kleine Leute sich verschulden, und mit welchem Risiko.116
Kapitel 13. 864 – Monetarii. Was ist eine Mu?nzerneuerung, und wozu könnte sie gedient haben?121
Kapitel 14. 866 – Tributum. Monetäre Sozialordnung auf der Basis von Hofstelle und Denar.131
Kapitel 15. 893 – Uncia und denariatus. Preise und Mu?nzzinse in einer Salz-Domäne mit Marktanschluss.141
Kapitel 16. 903-905 – Theloneum und scoti. Was und womit im ostfränkischen Donaugrenzraum verzollt wird.152
Kapitel 17. 906 – Redemptio. Sich von Bußpflichten loskaufen?164
Kapitel 18. 998? – Census servitutis? Ein Kaiser versucht sich an einer generellen Kontrolle der Knechtschaft – servitus –, und was vor Ort vor sich ging.176
Kapitel 19. Vor 1050 – Omen argenteum. Der Silberfund des armen Dörflers und das Feilschen auf dem Markt.184
Kapitel 20. Mitte 11. Jh. – In ipsa Centula. Neben anderem:120.000 Denare jährlich fu?r die Abtei Centula ausihrer Vorstadt.192
Teil C. Versilberte Verhältnisse. Der Denar als Denkform, Silbermu?nze und Transferinstrument.200
Die erste Epoche des Denarsystems – ein Panorama.200
Ertragsaspekte – von der Mu?nz-Wirtschaft zum Mu?nzleben.206
Demonetisierung207
Monetarisierung208
Monetisierung211
Versilberte Verhältnisse – warum?214
Teil D (Anhang). Dokumentation und Forschung216

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