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Vom Storytelling zum Theaterstück. Die Umsetzung des Kinderbuches 'The smartest giant in town'

Ein unterrichtliches Vorhaben in einer 3. Klasse der Grundschule

AutorIsabell Kallis
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl61 Seiten
ISBN9783640415663
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik - Englisch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,5, Studienseminar Buchholz für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen, Veranstaltung: 2. Staatsexamen (Referendariat Lehramt), Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenwärtig verfolgt der Englischunterricht in der Grundschule vielschichtige Aufgaben und Ziele. Prinzipien zur Unterrichtsgestaltung bieten eine Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis und haben Leitliniencharakter erhalten. Für den Englischunterricht ist an der Grundschule, an der ich unterrichte, ein Lehrwerk (Playway) eingeführt, das ein strukturiertes und systematisches Arbeiten vorsieht. Jedoch ist dies nicht durchgängig auf aktuelle Anforderungen des frühen Fremdsprachenlernens zugeschnitten. Gerade der Forderung nach Methodenvielfalt sowie nach ganzheitlichem, multisensorischem und episodischem Lernen kann nicht hinreichend nachge-gangen werden. Dies macht den ergänzenden Einsatz alternativer Methoden sinnvoll. Das Storytelling bietet in diesem Zusammenhang eine optimale Möglichkeit. Von Geschichten (stories) geht eine große Faszination für Kinder aus. Da sie in einer reizüberfluteten Gesellschaft leben, ist es für viele etwas Besonderes, eine Geschichte zu hören. Dadurch kann man sich ihrer Aufmerksamkeit und Konzentration sicher sein. Geschichten bieten Angebote, sich mit gesellschaftlichen Phänomenen auseinanderzusetzen oder sich mit der Leitfigur zu identifizieren und so in das Geschehen 'einzutauchen'. Die Motivation, die von Geschichten ausgeht, ist eine gute Voraussetzung, sie für das Lernen im Englischunterricht einzusetzen. Neben der Erweiterung des aktiven Wortschatzes bieten Geschichten den Lernern die Möglichkeit, sich in einen fremdsprachlichen Kontext einzuhören und sich Bedeutungen aus diesem Gesamtzusammenhang zu erschließen. Die Schulung des Hörverstehens steht dabei im Vordergrund, allerdings lässt sich der Lernertrag im Rahmen verschiedener handlungsorientierter, methodisch vielfältiger und mehrere Sinne ansprechender Tätigkeiten intensivieren. In diesem Zusammenhang betrachte ich das Theaterspielen im Sinne einer handlungsorientierten Folgeaktivität als eine Möglichkeit der Intensivierung des Gelernten. Es kommt außerdem dem kindlichen Bedürfnis nach Spiel entgegen. Ich sehe das vorliegende unterrichtliche Vorhaben als Alternativentwurf zu einem am Schulbuch orientierten Unterricht an. Beide Vorgehen erfordern eine Orientierung an Aufgaben, Zielen und Prinzipien des frühen Fremdsprachenlernens.

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Leseprobe

3. Planungsgrundlagen und Planungsentscheidungen


 

Wie lassen sich die bisherigen theoretischen Ausführungen zu Aufgaben und Prinzipien des Englischunterrichts in der Grundschule, dem Storytelling und dem Theaterspielen nutzen, um eine didaktisch-methodisch sinnvoll und effektiv gestaltete Unterrichtseinheit aufzubauen? Im Folgenden wird die Umsetzung des theoretischen Hintergrundes in den Planungsgrundlagen und –entscheidungen dargestellt.

 

3.1 Zur Lerngruppe und zur Lernausgangslage


 

Eigenart der Lerngruppe

 

Die Klasse … unterrichte ich seit dem Beginn des Schuljahres 2006/2007 eigenverantwortlich mit 2 Stunden Englisch in der Woche. Außerdem unterrichte ich diese Lerngruppe weitere 6 Stunden wöchentlich im Fach Deutsch. Dadurch besteht zwischen uns ein positives und vertrautes Verhält-nis.

 

Die Klasse … wird von 23 Schülern (11 Mädchen und 12 Jungen) besucht. Die meisten Schüler sind 8 oder 9 Jahre alt. Vier der Schüler sind älter. … ist bereits 12, … ist 11, … und … sind 10 Jahre alt. Sie sind als Wiederholer in die Klasse gekommen. … und … sind seit diesem Schuljahr neu in der Klasse. Zwei Schülerinnen sind im Laufe des zweiten Schuljahres zugezogen. Die anderen Schüler besuchen seit dem ersten Schuljahr gemeinsam die-selbe Klasse. Alle Schüler haben, mit kleinen individuellen Differenzen, einen ihrem Alter entsprechenden Entwicklungsstand erreicht, wobei auch die wiederholenden Schüler nicht auffällig weiter entwickelt sind.

 

Es handelt sich insgesamt um eine aufgeweckte und wissbegierige Klasse, die ein sehr gutes Arbeits- und Sozialverhalten zeigt. Die Schüler/innen sind im Umgang miteinander rücksichtsvoll und hilfsbereit. Sie arbeiten größtenteils zügig und zielgerichtet.

 

Nur und haben oft noch Schwierigkeiten, mit der Arbeit anzufangen und schaffen das Arbeitspensum nicht immer. Nach gesonderten Aufforderungen gelingt es auch ihnen meist, zielgerichtet zu arbeiten.

 

und fallen zeitweise durch unangemessene Zwischenrufe auf. Auch lenken sie des Öfteren ihre Sitznachbarn ab. Nach einem ermahnenden Blick oder einer kurzen verbalen Auffor-derung kommen sie in den meisten Fällen schnell wieder zur Ruhe.

 

Lern- und Leistungsvermögen

 

Die Lerngruppe weist eine hohe Lernbereitschaft auf. Alle Schüler sind dem Fach Englisch gegenüber aufgeschlossen und arbeiten engagiert im Unterricht mit. Sie erlernen neue Inhalte verhältnismäßig schnell und motiviert. Diese wenden sie dann gern in spielbetonten Übungs-formen und handlungsorientierten Unterrichtsaktivitäten wie Interviews und kleinen Rollenspielen an.

 

Von Anfang an war ich um Einsprachigkeit im Englischunterricht bemüht. Die Hörverstehens-kompetenz der Schüler ist somit größtenteils als gut bis sehr gut zu bezeichnen. Die Schüler, denen die Einsprachigkeit Schwierigkeiten bereitet, können dem Englischunterricht überwiegend auch mit Hilfe meiner mimischen und gestischen Unterstützung gut folgen. Lediglich und haben manchmal Schwierigkeiten, die englischsprachigen Aus-führungen zu verstehen. In diesem Fall bitte ich ihre Mitschüler, meine Aussagen auf Deutsch zu wiederholen.

 

Die Schüler lernen das Schriftbild  neu eingeführter Lexeme und Strukturen stets nach gefestigtem Wortlaut  mit, wodurch  ihnen auch das „Lesen“ einzelner Worte wenige Schwierigkeiten bereitet.

 

Einige Schüler/innen zeigen noch Hemmungen im produktiven Bereich. Sie äußern sich beim Chorsprechen, sprechen aber sehr selten allein vor der Klasse. Die meisten Schüler haben keinerlei Berührungsängste mit der englischen Sprache. Einige Schüler haben bereits im Kindergarten ein wenig Englisch (z.B. Farben, Zahlen, Tiere) gelernt und können so z.T. ihr Vorwissen in den Unterricht einbringen. und….wiederholen die dritte Klasse, wodurch ihnen einige der Inhalte des Englischunterrichts schon bekannt sind. Sie zeigen sich allerdings nicht gelangweilt oder unterfordert, sondern wiederholen und vervollständigen ihr bisheriges Wissen motiviert.

 

stottert recht stark. Er war in der ersten und zweiten Klasse Schüler der Sprachheilklasse. Das Fach Englisch bereitet ihm somit besondere Schwierigkeiten beim Sprechen. Höraufgaben versteht er mühelos…. war Schüler der Sprachheilklasse. Er  trägt im rechten Ohr ein Hörgerät. Durch sein leicht eingeschränktes Hörvermögen nimmt er zum Teil Lexeme und Strukturen verfälscht wahr und produziert sie folglich fehlerhaft. Auch er zeigt sich deshalb gehemmt im produktiven Bereich. Florian hat Anspruch auf eine Förderstunde pro Woche. In dieser Stunde lernt er die im Unterricht behandelten Lexeme und Strukturen mit Hilfe eines Vokabelheftes, das zu jedem Lexem ein Bild, das englische Schriftbild, die lautgetreue und die deutsche Übersetzung des Wortes beinhaltet.

 

Fachspezifische Lernausgangslage

 

Neben dem Frontalunterricht sind die Schüler auch mit offenen Arbeitsformen und verschiedenen Sozialformen vertraut, so dass Interviews, Lernen an Stationen, Rollenspiele und Gruppen-arbeitsaufgaben ohne Probleme durchgeführt werden können. Rituale, wie das Begrüßungs- und Verabschiedungslied sind in der Klasse eingeführt und bei den Schülern sehr beliebt. Neben der Arbeit mit dem an der Schule eingeführten Lehrwerk (Playway) sind den Schülern TPR-Übungen, kleine Rollenspiele, Chorsprechen, Singen und verschiedene Spiele bekannt. Das Storytelling kennen die Schüler bereits. Einige kurze Geschichten wurden im Laufe des Schuljahres behandelt. Der grobe Ablauf des Storytellingunterichts ist ihnen somit vertraut. Auch können sie gut mit der Tatsache umgehen, nicht jedes Wort der Geschichte zu verstehen, sondern den Gesamt-zusammenhang zu erfassen. Eine längere Beschäftigung mit einem Buch und das Erarbeiten eines Theaterstücks sind neu für sie. Jedoch haben sie in den vergangenen Schuljahren bereits motiviert mehrere Theaterstücke im Fach Deutsch erarbeitet, was vermuten lässt, dass sie auch im Fach Englisch mit viel Freude am Theaterstück arbeiten.

 

3.2 Themenrelevante Sachverhalte der Unterrichtseinheit


 

Im Folgenden werde ich den Inhalt und Aufbau sowie die Illustrationen des Buches „The smartest giant in town“ untersuchen und prüfen, ob sich diese Aspekte auf die unter 2.2.2 angegebenen Kriterien zur Auswahl von Geschichten für das Storytelling beziehen lassen. Im Anschluss daran wird unter 3.2.3 erläutert, welche Lexeme und Strukturen die Schüler durch den Einsatz dieses Buches im Laufe der Einheit lernen sollen. Auch zeige ich auf, inwiefern und aus welchen Gründen ich die Originalfassung des Buches für das Storytelling und für den Theatertext adaptiere. Dabei beziehe ich mich auf meine Ausführungen unter Punkt 2.2.3.

 

3.2.1 Inhalt und Aufbau des Buches

 

Das Buch „The smartest giant in town“ von Julia Donaldson und Axel Scheffler (2003) handelt von George, einem Riesen, der sehr hilfsbereit ist. George ist am Anfang des Buches mit einem alten Lumpensack und alten Sandalen bekleidet und ist darüber unglücklich. Er entdeckt einen Laden, der vornehme Kleidung für Riesen verkauft. Er kleidet sich also neu ein und macht sich auf den Weg nachhause. Auf diesem Weg begegnet George verschiedenen Tieren, denen er helfen kann, indem er ihnen je eines seiner Kleidungsstücke gibt. Die Giraffe hat einen kalten Hals und braucht einen Schal. George gibt ihr seine Krawatte. Der Ziege fehlt ein Segel für ihr Boot, George gibt ihr sein Hemd. Den Mäusen ist das Haus abgebrannt. George gibt ihnen einen seiner Schuhe. Der Fuchs hat seinen Schlafsack in eine Pfütze fallen lassen. George gibt ihm eine Socke als Bett. Ein Hund muss einen Tümpel überqueren und bleibt dabei im Matsch stecken. Als Brücke stellt George seinen Gürtel zur Verfügung. Auf dem weiteren Weg nachhause verliert der Riese seine Hose durch einen Windstoß. Er ist wieder unglücklich und läuft zurück zum Shop um sich neu einzukleiden. Dieser ist allerdings geschlossen. Glücklicherweise findet er seinen alten Lumpensack und seine Sandalen wieder, zieht sie an und kommt glücklich zuhause an. Vor seiner Haustür warten alle Tiere, denen er geholfen hat bereits und überreichen ihm eine Papierkrone und ein Gedicht, in dem sie ihn letztendlich als „The kindest giant in town“ bezeichnen.

 

Wie in der Ausführung zum Inhalt deutlich wird, lassen sich aus der Geschichte mehrere Szenen erkennen, was für das spätere Theaterstück relevant ist:

 

1. George in der Stadt: Einkaufen im Shop, 2. George trifft die Giraffe, 3. George trifft die Ziege, 4. George trifft die Mäuse, 5. George trifft den Fuchs, 6. George trifft den Hund, 7. George zurück in der Stadt: Der Shop ist geschlossenà Die alte Bekleidung wird angezogen,...

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