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Karma und Gewalt
Gewalt in euren Sphären ist eine Begleiterscheinung eurer Evolution, die sich in unterschiedlichen Phasen und Epochen ausdrücken und erleben lässt. Für euch ist Gewalt etwas Erschreckendes und Negatives, und sie löst Angst und Entsetzen aus. Für uns gehört Gewalt zum irdischen Leben ebenso wie Liebe und Verständnis. Lasst es mich so erklären: Gewalt vollzieht sich dort mit der ihr eigenen positiven Auswirkung, wo sie aus karmischen Gründen unerlässlich und vorgesehen ist. Sie ist ein Bestandteil dieses Lebens und muss sowohl erlebt als auch erfahren werden. Diese Tatsache stößt sehr oft auf Unverständnis eurerseits, da ihr euch nicht vorstellen könnt, dass Gott dies zulässt. Er muss es zulassen, da ein solches Karma nur erlöst werden kann durch die Wiederholung einer Form der Gewalt.
Diese Wiederholung vollzieht sich so, dass das heutige Opfer der frühere Täter war, und der frühere Täter das Opfer. Oft ist nur der Anlass der gleiche, und die Tat an sich hat eine andere Ausdrucksform. Sie ist sozusagen moderner. Die einzige Möglichkeit, diese Wiederholungskette zu unterbrechen, ist die Liebe. Hierauf wird in dem Kapitel “Karma und Reinkarnationstherapie” noch intensiver eingegangen. Gewalt vollzieht sich ja nicht nur in körperlicher, sondern oft auch in seelischer Form. Wir wissen, wie schwer es euch oft fällt, diese Dinge als gegeben hinzunehmen und die Tragweite der Ereignisse einzuschätzen. Jemand, der sein Leben lang mental missbraucht und gequält wird, hat in einem früheren Leben oft fast sein ganzes Leben damit verbracht, andere ungerechterweise hinter Gitter zu bringen oder ihnen Geständnisse abzuringen, die niemals der Wahrheit entsprachen. Seelische Gewalt ist im Grunde genommen eine stärkere Bestrafung als die körperliche Gewalt, da sich die körperliche Gewalt oft auf einmalige Vorkommnisse oder Ereignisse bezieht, die zum Tod geführt haben. Das sind dann in der Regel karmische Erlösungen für frühere Morde oder Prügeleien. Gemetzel aller Art werden häufig durch Massenschlägereien oder auch Kriege erlöst.
In diesem Zusammenhang einige Worte zum Thema Krieg: Krieg ist für euch unverständlicherweise eine karmische Aufgabe. Hier treffen sich ganze Massen, die sich bereits früher zu solchen Taten versammelt und diese bislang nicht gesühnt hatten. Ihr alle wart einmal in solche Taten involviert, habt es aber vielleicht schon durch andere Kriege gesühnt. Bevor ihr inkarniert, wisst ihr bereits, dass in eurem Heimatland unter Umständen ein Krieg ausbrechen wird, wenn ihr im wehrfähigen Alter seid. Es steht euch frei, ob ihr dann dort in dieses Leben hineingeht oder nicht. Ihr könnt auch noch warten und ein anderes Schicksal wählen, aber gesühnt werden muss eure Tat. Daraus resultiert auch oft die Euphorie, die sich bei den Soldaten breit macht, wenn sie im Kampf sind. Krieg bedeutet immer Vernichtung und viel Leid und Schmerz. Aber alles war schon einmal da. Und die, die heute siegen, waren früher oftmals die Verlierer. Auch alle Begleiterscheinungen wie Hunger, Not und Vergewaltigung sind nicht neu. Die Kinder, die aus solchen Taten entstehen, sind Seelen, die heute für den Wiederaufbau bestimmt sind. Sie sind in früheren Zeiten desertiert und haben sich vor bestimmten Dingen gedrückt. Sie sind Kinder der Gewalt und sollen die Erinnerung ins Positive umkehren. Deshalb sollte keine solche Seele umgebracht bzw. abgetrieben werden, da sie ihr Ziel dann nicht erreicht. Jede Gewalt ist menschlich, und zwar nur menschlich. Sie existiert nur im Irdischen und kann auch nur dort wieder erlöst werden. Für die Sühne der Gewalt gibt es im Geistigen keine Möglichkeit. Die Seele kann im Geistigen nur bereuen und dann zur Erlösung wieder inkarnieren. In diesem Moment kehrt sich die Opfer- Täterrolle um. Sicherlich ist es euch oft unbegreiflich, dass ein wehrloses Kind von einem Erwachsenen im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte getötet oder missbraucht wird. Es ist aber so, dass sich Opfer und Täter für die Durchführung der Tat oder der Erlösung nur einmal für einen solchen Moment treffen. Das heißt, in diesem Moment wird das alte Programm im Gehirn aktiviert und die ganzen Umstände sind so geartet, dass sich die Tat als solche anbietet. Sicherlich können sich solche Taten wiederholen, allerdings in der Minderheit der Fälle, da die Erlösung, mit Ausnahmen, in der Regel an eine Person gebunden ist. Manchmal sind auch mehrere Personen an einer Tat beteiligt, die dann auch früher bereits involviert waren. Ist der Zeitpunkt gekommen, werden sie zur Ausübung zusammengeführt. Dadurch werden mehrere Taten verhindert, die sonst notwendig wären. Das Aufkommen von Gewalt ist zunächst als vom Unterbewusstsein gesteuerte Maßnahme zu sehen, um das aktiv werdende Negativkarma ins Positive umzuwandeln, wobei dies nur als Akt zu sehen ist, der von Emotionen gelenkt und bestimmt wird. Die Menschen, die sich begegnen, können durch die Programmierung ihres Gehirnes nicht positiv zueinander stehen, auch wenn sie es versuchen. Es funktioniert nur eine gewisse Zeit, dann kommt Streit oder Missgunst auf, und das Programm nimmt seinen Lauf. Durch Wiedereinsetzung des Negativen in der Umkehrrolle wird das Karma positiv, das heißt ausgeglichen. Es kann niemals passieren, dass ein Unbeteiligter darunter leidet. Das sieht nur so aus. Alle Beteiligten und alle, die unter den Folgen leiden, haben ihr Karma ausgeglichen, in der ihnen eigenen Form, wobei zur letztendlichen Erlösung immer wieder die Liebe notwendig ist. Sie muss immer stärker sein als die Emotionen.
Ihr steckt einen Dieb oder Mörder, jeden Verbrecher ins Gefängnis. Das ist eure gerechte Strafe, wie ihr meint. Was ist es in Wirklichkeit? In Wahrheit habt ihr Angst vor dem Täter. Ihr habt Angst davor, ihm selbst gegenüberzustehen und dann sein Opfer zu werden. Dies kann nur geschehen, wenn ihr mit ihm karmisch verbunden seid. Durch die herkömmliche Gefängnisstrafe hindert ihr die Täter daran, wieder in eine normale Lebensführung zurückzukehren. Oftmals weiß er zum Zeitpunkt der Tat gar nicht, dass er ein Verbrechen vollzieht. Das heißt bei euch dann geistige Verwirrung. Die nächste Etappe ist dann die Nervenheilanstalt. Es gibt Täter, die im Moment der Tat tatsächlich in eine geistige Verwirrung verfallen, da sie sonst die Tat gar nicht vollziehen könnten, wegen ihres Gewissens. Danach ist ihr Geist wieder vollkommen klar und gerät oft unter dem Druck der Anklage wieder in die Verwirrung. Beim Täter macht sich dann eine gewisse Ohnmacht breit, die sehr oft zum Selbstmord führt und damit wieder ein Karma auslöst. Wir wissen, wie schwierig es ist, eine Gewalttat zu erklären. Gott liebt keine Gewalt, aber er muss sie zulassen, da sie nur eine Wiederholung alter Muster ist. Das frühere Negative wird positiv, sobald die Liebe über die Emotionen herrscht, so schwer es auch zu begreifen ist. Wir haben jedoch Verständnis dafür, dass ihr die Täter vor der Allgemeinheit in Sicherheit bringt. Wir wollen auch nicht dafür sprechen, jeden Mörder, wie ihr jemanden nennt, der tötet, zu loben ob seines Mutes, sein Karma zu erlösen. Ihr habt momentan keine andere Möglichkeit des Schutzes, da euer Gerechtigkeitsempfinden auf diesem Schutzbedürfnis basiert.
Dankbar sind wir allerdings für die Abschaffung der Todesstrafe, denn die Todesstrafe hat logischerweise zu neuem Karma geführt. Das bedeutet, jeder, der in einem Leben die Todesstrafe vollzogen bzw. ausgeführt hat, war einst ein Täter und wird heute Opfer. Es ist ein ganz einfaches Prinzip des Ausgleichs. Jeder, der Hand an andere gelegt hat, in welcher Form auch immer, wird später zum Opfer. Dies gilt auch dann, wenn er glaubte, nur im Sinne der Rechtsprechung zu handeln und seinen Beruf auszuüben. Niemand hat die Erlaubnis, von Beruf aus zu töten. Jeder, der heute den elektrischen Stuhl bedient, schafft sich neues Karma und endet später in ähnlicher Weise. Für das Einsperren hinter Gittern werdet ihr nicht bestraft, da es für euch, wie bereits erklärt, eine eurem Denken nach entsprechende Schutzmaßnahme ist. Eure Aufgabe sollte jedoch mehr darin bestehen, diesen Menschen eine erträglichere Haft zu ermöglichen. Hier könntet ihr Arbeitsplätze schaffen. Diese Menschen brauchen mehr Zuspruch und die Möglichkeit, ihre Tat zu verarbeiten. Ihr sagt, ihr müsst sie “beugen”, sie müssen ihre Tat bereuen. Das tun sie von selbst. Jedes Individuum hat ein Gewissen. Es ist mit dem Programm verbunden und regt sich zur rechten Zeit. Im Grunde genommen müssen sie ja nichts bereuen, da sie nur im Sinne ihres Programms gehandelt haben.
Viele werden jetzt sagen, die geistige Welt will jedem Verbrecher ein angenehmes Leben bereiten. Das ist nicht richtig. Ihr müsst lernen zu erkennen, dass hinter jeder Tat eine Ursache steckt, auch wenn sie für euch unerklärlich erscheint. Die Haft an sich ist eine Chance, sich mit dem Täter auseinanderzusetzen und ihm die Chance zu geben, sich zu begreifen. Er ist kein Aussätziger, den man meiden muss. Lasst ihn dort arbeiten, kontrolliert seine Erfolge und behandelt ihn nicht wie einen Hund, den man in den Zwinger sperrt und zweimal am...