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Waxprints und Fancyprints - Zeichen eines kulturellen und kreativen Aneignungsprozesses?

Zeichen eines kulturellen und kreativen Aneignungsprozesses?

AutorRebecca Schramm
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl80 Seiten
ISBN9783638907408
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Textil, Druck, Werken, Note: 1,0, Aarhus School of Business (Institut für Kunst und materielle Kultur), Sprache: Deutsch, Abstract: Krieg, Krankheiten, Armut, Korruption, Sklavenhandel, Kolonialismus, Stagnation, Unterentwicklung, Abgeschlossenheit, Primitivität: dieser Katalog könnte endlos weitergeführt werden und beschreibt die Klischees, die viele Europäer1 mit Afrika verbinden. Kann ein solches Bild in eine Arbeit über westafrikanische Stoffe passen, die als Zeichen von Kreativität, kultureller Dynamik und Modebewusstsein gelten? Die Antwort auf diese Frage ist klar mit einem 'Nein' zu beantworten und soll auf den Perspektivenwechsel verweisen, der in dieser Arbeit eingenommen wird und der sich eindeutig gegen die genannten Stereotypen der 'Afrikanität' richtet. Die Stoffe, die in Reisereportagen oft einseitig als bunt, farbenfroh, wildgemustert und typisch afrikanisch beschrieben werden und unter den Bezeichnungen Waxprints und Fancyprints geläufig sind, sind ein Beleg für die modische Aktivität Westafrikas, die sich in der Aufnahme fremder Innovationen, ihrer Umgestaltung, Uminterpretation und ihrer Kombination mit Lokalem widerspiegelt. Diese Stoffe können nicht einfach unter dem europäischen Wunsch nach Exotik abgehandelt werden, sondern bedürfen einer differenzierten Betrachtung ihrer Geschichte, Herstellung und Nutzung um sich von eurozentristischen Sichtweisen zu lösen. So 'afrikanisch', wie viele Medien die Stoffe darstellen, waren sie nicht immer. Ursprünglich sind es niederländische Kopien der indonesischen Batik, die über den frühen Transatlantikhandel nach Westafrika gelangten und dort eine anspruchsvolle Kundschaft fanden, die nicht jedes Produkt in ihre Konsumgewohnheiten aufnahm. Damit begann ein stetiger Handel mit den Waxprints und den kostengünstigeren Fancyprints zwischen Europa und Westafrika, der von dem europäischen Streben geprägt war, die Wünsche der Konsumenten an die Stoffe zu erfüllen und zu der Traditionalisierung der Stoffe führte, wie die vorliegende Arbeit es im Einzelnen noch aufzeigen wird.

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