MIT PFLANZEN LEBEN
WICHTIG IST, NIE ZU VERGESSEN, dass auch die robustesten Pflanzen Lebewesen sind und Pflege und Aufmerksamkeit brauchen, um glücklich und gesund zu sein. Deshalb geht es in diesem Kapitel um die Basics: Wasser, Licht, Wärme, Luftfeuchtigkeit, Erde, Dünger und den richtigen Topf. Wir hoffen, dass dieses Wissen Ihnen genügend Selbstvertrauen gibt, um Ihren eigenen Zimmerdschungel aufzubauen und zu dem Pflanzenfreund zu werden, der Sie schon immer sein wollten.
WICHTIG IST, SICH BEREITS BEI DER PFLANZENAUSWAHL GEDANKEN ÜBER DEN TOPF ZU MACHEN. DABEI STELLT SICH VIELLEICHT AUCH DIE FRAGE: MIT ODER OHNE BRÜSTE?
GRUNDVORAUSSETZUNG FÜR EINE GLÜCKLICHE, GESUNDE ZIMMERPFLANZE IST GENÜGEND LICHT, DAMIT SIE GUT GEDEIHT
DER ANFANG
Es gibt einige Dinge, die Sie beachten sollten, bevor Sie eine Zimmerpflanze kaufen. Grundvoraussetzung für eine glückliche, gesunde Zimmerpflanze ist genügend Licht, damit sie gut gedeiht. Wenn Sie sich einen Kaktus zulegen, Ihr Wohnzimmer jedoch nicht besonders hell ist, wird von Ihrem Kaktus nicht mehr als ein trauriger Stachel übrig bleiben. Sonnenanbeter wie Kakteen oder Strelitzien gehören auf die Fensterbank oder einen sonnigen Balkon. Wichtig ist auch, sich Gedanken über das Raumklima zu machen. Mögen Sie es gerne sehr warm oder eher kühl? Wie hell sind die verschiedenen Räume in Ihrem Zuhause? Sind Sie ein(e) aufmerksame(r) Pflanzenmutter oder -vater oder jemand, der die kleinen Kerle schon mal vergisst? Keine Angst, für jeden Fall gibt es die passende Pflanze.
DER BESTE STANDORT
Sobald Sie sich ein Bild von den Lichtverhältnissen und klimatischen Gegebenheiten in Ihrem Zuhause gemacht haben, sollten Sie überlegen, welcher Standort der beste für eine Pflanze wäre. Denn das bestimmt schließlich auch ihre Größe und Form. Wenn Sie ein Regal haben, dem ein wenig Grün guttun würde, wäre eine Hängepflanze eine Option. Und für eine bisher nicht genutzte Ecke würde sich zum Beispiel eine große, auffallende Pflanze gut eignen.
Was auch immer Sie herausfinden, jetzt ist es an der Zeit, sich inspirieren zu lassen. Auf den folgenden Seiten präsentieren wir Ihnen einige hübsch begrünte Räume, Ideen für die Innengestaltung mit Pflanzen und Pflanzenprofile, die Ihnen die Suche nach der passenden Pflanze für Ihren Zimmerdschungel erleichtern sollen. Anregungen finden Sie auch in Zeitschriften, im Internet, bei Freunden – eigentlich überall.
DER PFLANZENKAUF
Wenn Sie Ihre Traumpflanze ausgesucht haben, gilt es als Nächstes herauszufinden, wo diese erhältlich ist. Besuchen Sie beispielsweise eine der örtlichen Gärtnereien und sichten Sie deren Sortiment. Auch wenn Sie eine ganz bestimmte Pflanze im Sinn haben, lohnt es sich, einen Blick auf andere zu werfen, die Ihnen vielleicht noch besser gefallen. Glänzende, frische Blätter, eine schöne Form und neue Blattansätze deuten auf eine gesunde Pflanze hin. Machen Sie da keine Abstriche, damit Sie nicht enttäuscht werden.
ANKUNFT ZU HAUSE
Wenn Sie mit Ihrer neuesten Errungenschaft nach Hause kommen, ist das immer sehr aufregend. Am liebsten möchten Sie die Pflanze natürlich sofort zu den anderen gesellen, aber wichtig ist erst einmal, Ruhe zu bewahren. Am besten stellen Sie die Pflanze nämlich zunächst eine kurze Zeit in Quarantäne, um sicherzugehen, dass sie keine Schädlinge oder Krankheiten hat, die andere Pflanzen befallen könnten. Dabei ist es wichtig, dass die Standortbedingungen die gleichen sind wie am zukünftigen Platz und die Pflanze von Anfang an nach einem festen Plan regelmäßig gewässert wird. Wenn Pflanzen in ein neues Zuhause umziehen, empfinden sie das oftmals als Stress. Ein Gewächshaus mit optimalen Wachstumsbedingungen gegen einen Standort mit weniger Licht und Luftfeuchtigkeit einzutauschen, kann anfangs zu Blattverlust führen. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn einige der unteren Blätter abfallen. Nur bei fortdauerndem Blattverlust sollten Sie sich überlegen, ob der neue Standort wirklich der richtige für die Pflanze ist. Pflanzen schätzen es zwar, an einem Platz zu bleiben, zögern Sie aber nicht, sie so lange umzuziehen, bis Sie den optimalen Standort gefunden haben.
Wenn Ihre Pflanze endlich am besten Platz steht, wird Ihnen vielleicht erst so wirklich bewusst, dass Sie nun die Verantwortung für dieses kostbare Grün tragen. Doch kein Grund zur Panik, Sie schaffen das! Lesen Sie einfach weiter, dann erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um lange und glücklich mit ihren Pflanzen zusammenzuleben.
HÄNGEPFLANZEN, DIE WEIT ÜBER DEN TOPF HINAUSWACHSEN, KOMMEN GERADE VOR EINEM FENSTER TOLL ZUR GELTUNG.
SCHICKES ZUBEHÖR MACHT PFLANZEN NOCH GLÜCKLICHER! UND SIE SEHEN DAMIT SPITZE AUS. WÄSSERN SIE IHRE PFLANZEN AN EINEM FESTEN TAG IN DER WOCHE UND KONTROLLIEREN SIE REGELMÄSSIG, DASS ES IHNEN AN NICHTS FEHLT.
ERDE + DÜNGER
DAS IST IMMER ein guter Anfang, denn schließlich ist es die Erde, in dem Samen keimen und Stecklinge Wurzeln bilden. Die Erde ist ein vitales Element für Pflanzenwachstum: Sie speichert Wasser und Nährstoffe für die Wurzeln und dient zugleich als Drainage, sodass die Pflanze keine nassen Füße bekommt. Außerdem trägt die Luftzirkulation in der Erde zur Sauerstoffversorgung der Wurzeln bei.
Nur: Erde ist nicht gleich Erde. Denn in den meisten Fällen ist Pflanzenerde gar keine Erde, sondern eine oft mit Dünger angereicherte Mischung aus organischen und anorganischen Bestandteilen. Der Hauptbestandteil gängiger Pflanzenerde ist häufig Torf. Torf ist nicht nur leicht, sondern trägt auch dazu bei, dass die Erde Wasser gut speichern kann. Pflanzen, die feuchte Erde lieben, wie etwa Farne und Begonien, bevorzugen in der Regel ein Substrat mit hohem Torfanteil.
Wüstenpflanzen wie viele Kakteen und Sukkulenten bevorzugen trockenere Erde, am besten ein grobes Substrat mit hohem Sandanteil. Der Grund ist einfach: Dank ihrer besonderen Fähigkeit, Wasser im Inneren zu speichern, brauchen diese Pflanzen keine größere Wassermenge. Wichtig ist nur, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann, um zu vermeiden, dass die Pflanze zu viel Wasser aufsaugt oder die Wurzeln in nasser Erde stehen.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie vor dem Umtopfen überlegen, welche Anforderungen eine Pflanze an Erde stellt.
EINIGE FACHBEGRIFFE
ERDE Eine Mischung aus anorganischen Bestandteilen diverser Größe und organischen Bestandteilen in unterschiedlichem Zersetzungsstadium.
PH Der Wert, aus dem hervorgeht, wie sauer bzw. basisch Erde ist. Die Skala reicht von 0 bis 14. Der pH-Wert von Erde beeinflusst das Pflanzenwachstum.
VERMICULIT Ein anorganisches Mineral, das die Entwässerung und Belüftung von Erde fördert und hilft, Wasser und wichtige Nährstoffe zu speichern.
PERLIT Ein anorganischer Bestandteil von Erde, der die Entwässerung und Belüftung von Erde fördert.
TORF Ein schwammähnliches, in Mooren gewonnenes Material (das Ergebnis von jahrtausendelanger Zersetzung von organischem Material im Boden). Torf hat gute Entwässerungseigenschaften, kann aber zugleich Wasser speichern. Neben Sand ist Torf oft der Hauptbestandteil von Blumen- und Anzuchterde.
TORFMOOS Ist faserreicher als herkömmlicher Torf und wird für Orchideen- und Hängepflanzenerde verwendet.
ANZUCHTERDE Ein grober, gewaschener Sand (fast wie Schotter und frei von feinen Teilchen). Es ist das gleiche Material wie Aquariumsand und wird auch oft Flusssand oder Granitsand genannt. Diese Erde wird für die Vermehrung von Samen und Stecklingen verwendet und meistens mit Torf oder Vermiculit vermischt.
SAND Häufiger Bestandteil von Pflanzenerde zur Förderung der Entwässerung. Da grober Sand Wasser nicht gut speichert, trocknet eine solche Erde schnell aus – ideal für Kakteen und Sukkulenten, die nur kleine Wassergaben bevorzugen. Verwenden Sie aber nur speziellen Garten- oder gewaschenen Sand, der keine Salze oder andere Verunreinigungen enthält.
AKTIVKOHLE Neutralisiert Erde, indem sie den pH-Wert senkt. Der Aktivierungsprozess macht diese Holzkohle poröser und erhöht somit die Speicherfähigkeit. Holzkohle hat die Eigenschaft, unangenehme Gerüche aus nasser Erde zu adsorbieren und zu entfernen. Als Grundschicht in Töpfen oder Kübeln fördert Holzkohle auch die Entwässerung der Erde und wirkt bakterienhemmend.
PFLANZENNAHRUNG
Ihre Nahrung und Energie erhalten Pflanzen aus Sonnenlicht, aber Mineralstoffe bekommen sie aus Luft, Wasser und Erde. Viele Zimmerpflanzen sind ziemlich anspruchslos und benötigen daher oft nur wenig oder auch gar keinen Dünger. Dennoch kann Dünger das Wachstum fördern und Zimmerpflanzen stärken. Wichtig ist nur, ihn maßvoll...