Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Organisationales Wissen gilt als wichtige kritische Ressource im strategischen Wettbewerb von Unternehmen. Speziell dem Wissenstransfer kommt in diesem Zusammenhang eine herausragende Bedeutung zu. Wissenstransfer ist neben dessen Generierung und Identifikation Kernbestandteil vieler Wissensmanagement-Konzeptionen. Der Rolle von Narrationen in organisa-tionalen Transferprozessen ist bisher wenig Beachtung geschenkt worden. Narrationen scheinen aufgrund ihrer Eigenschaften zunächst nicht prädestiniert, organisationales Wissen zu übertragen. Soll Wissen zuverlässig transferiert werden, greift man in organisationalen Kontexten viel eher auf konventionelle Methoden wie Schulungen, Seminare, Arbeitsbesprechungen, Mentoren-programme u. a. zurück. Dabei sind die Begriffe Wissen und Erzählung etymologisch verwandt: Narration hat seinen Ursprung in dem lateinischen Verb narrare („erzählen“), das wiederum Wurzeln im Sanskrit (gnâ ˜ „wissen“) hat. Ursprünglich existierte in der Menschheitsgeschichte die Weitergabe von Wissen ausschließlich in Form von Narrationen. Viele Generationen tauschten Informationen über bedeutende Ereignisse, Werte und Erfahrungen über das gemeinschaftliche Geschichten-erzählen am Lagerfeuer aus und gaben diese an ihre Nachkommen weiter. Religionsgemeinschaften haben ihre Lehren in Form von Sammlungen ursprünglich mündlicher, später schriftlich fixierter Geschichten und Gleichnisse (z.B. Bibel, Koran) überliefert. Märchen, Legenden und Sagen bildeten das kulturelle Fundament ganzer Völker. Zentraler Gegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung der Bedeutung von Narrationen für organisationale Wissenstransferprozesse. Im ersten Teil der Arbeit wird anhand der von Lyotard vorgenommenen Unterscheidung zweier Wissensmodi eine allgemeine Struktur von Narrationen herausgearbeitet. In diesem Zusammenhang lassen sich vier Hauptformen von Erzählungen in Organisationen definieren. Im Hauptteil der Arbeit werden Wissenstransferprozesse auf drei Ebenen untersucht: auf der ersten Ebene geht es um Austauschprozesse zwischen der Organisation und dem einzelnen Organisationsmitglied, auf der zweiten Ebene um den Transfer innerhalb von Communities-of-Practice und auf der dritten Ebene um Transferaktivitäten zwischen Communities. Gegenstand des vierten Teils sind Probleme und Grenzen des Wissenstransfers durch Narrationen. Abschließend werden im fünften Teil Implikationen für das Wissensmanagement [...]
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