Glückwunsch, ihr habt beschlossen, euer Profil auf Instagram aufzupolieren – und damit automatisch auch eure Handy-Fotos! Als ich mit der Arbeit an diesem Buch begonnen habe, war es mir wirklich wichtig, ein Handbuch zu erstellen, das jeder nutzen kann – vom Instagram-Hobbybastler mit zehn Followern bis zu einem Unternehmen, das die Plattform dafür nutzen will, eine mehrere Millionen teure Modelinie einzuführen.
Es verlangt schon größere Anstrengungen und viel Engagement, bei Instagram ganz nach oben zu kommen, das bedeutet jedoch nicht, dass ihr irgendeinen Druck verspüren solltet, euch kopfüber darin zu vergraben – es sei denn, das ist euer Wunsch. Instagram sollte vor allem Spaß machen. Es geht nicht nur darum, perfekte Fotos zu machen, sondern auch darum, dass ihr eure Lieblingsmomente verewigt. Unabhängig davon, wie ernsthaft oder spielerisch eure Ziele auf Insta sind, wird dieses Buch euch helfen, bessere Fotos mit eurem Smartphone zu machen und gut dafür gerüstet zu sein, Instagram so zu nutzen, wie ihr es wollt.
Fangen wir mit den Grundlagen an. In diesem Kapitel lernt ihr:
- •... das Wesentliche einer Handykamera kennen – zum Beispiel meine persönliche Auswahl der Kamera-Features fürs Instagrammen.
- •... wie ihr einen einprägsamtzername ist eure Ven und wirkungsvollen Benutzernamen für Instagram findet.
- •... die beste Möglichkeit, interessante Leute zu finden, denen es zu folgen lohnt, und den ersten Aufbau eures Feeds.
- •... wie ihr eure Foto-Kacheln planen könnt (und was zum Teufel diese Kacheln überhaupt sind).
Also schnappt euch euer Gerät und los geht’s.
Mit dem Handy fotografieren
Wahrscheinlich kann ich zu recht behaupten, dass ihr schon von Instagram gehört habt. Für alle jedoch, die den digitalen (und kulturellen) Entzug etwas zu ernst genommen haben, folgende Erklärung: Instagram ist die weltweit am schnellsten wachsende Medienplattform mit über 300 Millionen Nutzern, die über 70 Millionen Fotos teilen. Jeden. Einzelnen. Tag. Das ist einfach unglaublich (und auch irgendwie verrückt) und zeigt, wie groß euer Insta-Publikum sein kann, wenn ihr für ein Blog, ein Projekt, eine Geschäftsidee oder etwas in der Art werben wollt (ihr könnt auch einen rein privaten Account anlegen und nur eurer Mama und euren Geschwistern eure Urlaubsfotos zeigen, wenn das mehr euer Ding ist).
Um loslegen zu können, braucht ihr die richtige Ausrüstung – ein iOS- oder Android-fä-higes Smartphone oder Tablet oder ein Handy mit Windows 10 (oder besser). Alles andere eignet sich nicht (Zack-Morris-Handys werden nicht akzeptiert). Ihr müsst die Instagram-App herunterladen und vom Handy aus euren Account einrichten, nicht vom Computer aus (ihr könnt Accounts aber vom Desktop aus ansehen). Auch wenn ihr bei einer Kurzdurchsicht durchschnittlicher Insta-Feeds von Modebloggern den Eindruck haben könntet, eine Reihe sorgfältig geplanter Zeitschriftenfotos vor euch zu haben, braucht ihr absolut keinen Profi-Fotografen, der euch begleitet, und auch keine noble Profi-Kamera, um tadellose Insta-Fotos aufzunehmen. Sogar ein iPhone 5 von 2012 hat dieselbe 8-Me-gapixel-Kamera mit ähnlicher Bildqualität wie die neueren Apple-Modelle, wenn auch ohne einige coole Autofokus- und Videofunktionen.
Wenn ihr auf eurem Insta-Feed unbedingt Fotos in Profi-Qualität haben wollt, könntet ihr euch natürlich eine Profi-Kamera kaufen und die Bilder anschließend auf eurem Handy hochladen, um sie zu posten. Ich persönlich halte das aber nicht für nötig. Für meine Fotos für die sozialen Medien verwende ich meist mein iPhone.
Für Blog-Posts verlasse ich mich auf die Sony Alpha A7S und die Canon EOS 5D Mark III, beides sind Profi-Vollformatkameras. Ich habe höchste Achtung vor DSLR-Kameras, aber machen wir uns nichts vor, ein Mobiltelefon ist leichter, schneller zur Hand und kann überall hin mitgenommen werden. Meine Canon kann ich nicht in einer Unterarmtasche zu einer Mo-denschau mitnehmen und auf Reisen kann eine sperrige Kamera eine echte Spaßbremse sein. Und für Aufnahmen der täglichen unerwarteten zauberhaften Ad-hoc-Momente, die fotografiert werden wollen, eignet sie sich gar nicht. Das passiert dann eben in einer »Nimm-dein-Handy-und-los-geht’s-Welt«, daher kann ich nur raten, sie auch als solche zu akzeptieren.
Es gibt jede Menge hochgezüchteter Fo-to-Apps, die ihr herunterladen könnt, um die Standardfunktionen eurer Handykamera zu verbessern (Camera+ ist eine davon). Ich nutze meine iPhone-Standardkamera und alle darin enthaltenen verschiedenen Funktionen (siehe unten).
Es gibt einige Grundfunktionen und -features der Handykameras, die zu euren neuen besten Freunden werden sollten, unabhängig von der Art Foto, die ihr aufnehmt (siehe nächste Seite).
TIME-LAPSE
Ein Videomodus, der die Bilder schneller abspielt.
ZEITLUPE
Der sehr viel langsamere, trägere Verwandte des Zeitraffers.
VIDEO
Eine normale Aufnahme bewegter Bilder.
PHOTO
Euer Bild im Stan-dard-Seitenverhält-nis 4:3. Bilder in diesem Seitenverhältnis könnt ihr auf Instagram pos-ten (Stand 2016).
QUADRAT
Früher konnte man auf Insta nur quadratische Fotos posten. Die App schnitt die Fotos automatisch zu, ohne dass man eine Größenanpassung vornehmen musste.
PANORAMA
Wenn ihr auf einer geraden Linie steht, könnt ihr mit dem Handy coole Panoramafotos aufnehmen. Leider passen sie nicht wirklich auf Ins-tagram. Fantastisch sind sie trotzdem.
GITTER
Unabhängig vom Betriebssystem hat eure Handykamera ein Gitter, das äußerst wichtig ist, um Fotos mit geraden Linien aufzunehmen (Fotos mit schiefen Linien sind mein absoluter Albtraum). Auf Samsung-Geräten findet ihr das Gitter, wenn ihr die Kamera einschaltet, auf »Einstellungen« geht und nach unten scrollt, bis ihr »Gitterlinien« findet. Achtet darauf, dass sie aktiviert sind. Bei einem iPhone oder iPad geht ihr auf »Einstellungen« und scrollt nach unten zu »Fotos & Kamera«. Dann scrollt ihr nach unten zu »Gitter« und aktiviert es. Nun könnt ihr eure beabsichtigten Bilder in dem Gitter ausrichten, damit die Aufnahme schön gerade ist (auf die praktischen Grundlagen der Bildkomposition kommen wir später). Dies wird eure Fotos verändern, glaubt mir.
AUTOFOKUS & AUTOFOKUS-SPERRE
Dieses wichtige Feature erlaubt es euch, eure Handykamera auf euer Motiv zu richten und das Display so lange anzutippen, bis ihr die gewünschte Bildschärfe erreicht habt. Ein einfaches Antippen zum Fokussieren ist prima, wenn sich das Motiv nicht bewegt. Aber glaubt jemandem, der versucht hat (und dabei öfter gescheitert ist), Models zu fotografieren, die über den Laufsteg schweben: Es ist schwer, von einem sich bewegenden Motiv ein scharfes Bild zu machen. Die Lösung? Autofokus-Sperre. Anstatt nach dem Starten der Kamera kurz das Display des iPhones oder iPads anzutip-pen, haltet ihr den Finger etwa zwei Sekunden lang gedrückt. Dann seht ihr einen gelben Balken erscheinen, die AE/AF-Sperre. Bei einem Samsung ist es ähnlich: Haltet den Finger gedrückt und wartet, bis das Icon für »Sperre« erscheint. Und, voilà. Scharfe Fotos, komme, was wolle.
BELICHTUNGS-ANPASSUNG
Wenn ihr ein iPhone oder iPad habt, wisst ihr vielleicht schon, dass ihr, sobald die Kamera eingeschaltet ist, einen hellen Teil des Bildes antippen könnt, um das Bild dunkler zu machen, oder einen dunklen Teil des Motivs, um ihn heller zu machen (ihr könnt den Finger auch auf- und abbewegen, um das Bild heller oder dunkler zu machen – ein wertvoller Trick, den vielleicht nicht jeder kennt. Ihr macht das, wenn das Icon einer kleinen Sonne auftaucht). Im Folgenden werdet ihr noch erfahren, dass man ein zu dunkles Foto viel leichter korrigieren kann als ein blasses und zu helles Foto (und ich mag helle Bilder), also nutzt die Vorteile der Belichtungsfunktionen, die euch zur Verfügung stehen.
Was gehört in den Benutzernamen: Den Benutzernamen klug wählen
Euer Instagram-Benutzername ist eure Visitenkarte – der öffentlich sichtbare Name, der oben in eurem Profil erscheint und der Welt euer persönliches oder sonstiges Markenzeichen deutlich verkündet. Ihr wollt beim Foto einer Freundin einen Kommentar hinterlassen? Anhand des Benutzernamens weiß sie, von wem der Kommentar stammt. Ihr plant, einem potenziellen Kunden eine Direktnachricht zu schicken? Euer Benutzername ist das, was der Kunde in seinem Posteingang sieht. Wenn ihr wollt, könnt ihr diesen Benutzernamen auf eurer Visitenkarte, in der E-Mail-Signatur und auf eurer Website verwenden, um Aufmerksamkeit (und potenzielle Follower) zu gewinnen. Ihr könnt ihn auch zu eurem Online-Datingprofil hinzufügen, sodass potenzielle Märchenprinzen eure süßen Selfies finden.
Die Wahl eines soliden Benutzernamens ist kein Hexenwerk, ein paar Dinge sollte man dabei jedoch bedenken (zum Glück kann man den Benutzernamen auf Instagram bei Bedarf wieder ändern, was jedoch nicht heißt, dass ihr nicht von Anfang an etwas Gutes aussuchen solltet). Die beste Option bei der Erstellung eines Ins-tagram-Benutzernamens ist, euren persönlichen Namen zu verwenden. Mein Benutzername ist @songofstyle – der Name meines Blogs –, während sich meine Schwester Dani für @songdani entschieden hat, also ihren Vornamen an den Familiennamen gehängt hat. Unsere Produktlinie Two Songs hat den Benutzernamen @shoptwosongs, was man sich leicht merken...